Unschöne Nachrichten hatte es für Regensburgs Trainer Joe Enochs nach dem 0:1 gegen Saarbrücken in der Liga gegeben: Aufgrund seiner fünften Gelben Karte fehlte Saller dem US-Amerikaner fürs Hinspiel gesperrt. Dazu verletzte sich noch Huth am Sprunggelenk. So rückten Ballas und Ganaus in die Anfangsformation, mit Geipl und Faber kehrten jedoch auch zwei Schlüsselspieler nach Gelbsperre zurück.
Auf der Gegenseite musste der SV Wehen Wiesbaden nach dem 1:2 gegen St. Pauli am 34. Spieltag auf seinen Interimstrainer Nils Döring verzichten. Der 44-Jährige war nach seinem Fehlverhalten gegen den Zeitliga-Meister mit einem Innenraumverbot belegt worden. Seine Vertreter Giuliano Modica, Alf Mintzel und Marjan Petkovic vertrauten auf dieselbe Startelf wie am vergangenen Wochenende.
Die ersten Minuten starteten - beinahe erwartungsgemäß - hektisch. Beide Mannschaften taumelten mit Negativserien der Relegation entgegen: Während die Regensburger seit sechs Spielen auf einen Sieg gewartet hatten, hatten die Hessen keines ihrer vergangenen zehn Spiele gewonnen - die dementsprechende Verunsicherung war den Beteiligten anzumerken. So blieb etwa Pritajins Versuch aus der Distanz (6.) für lange Zeit der einzige Abschluss, immer wieder mangelte es beiden Teams an Genauigkeit oder es wurde die falsche Entscheidung getroffen.
Ganaus nutzt die erste Chance
Die Oberpfälzer zeigten sich zwar in der ersten Hälfte als das offensivere Team, bei einer zwischenzeitlichen Passquote von unter 60 Prozent war es jedoch nicht verwunderlich, dass insbesondere im letzten Drittel nicht viel zusammenlief. So war es eine Einzelaktion von Kother, die erstmals Gefahr vor dem gegnerischen Tor erzeugte (26.).
Und kurze Zeit später war es wieder der 24-Jährige, dieses Mal als Vorbereiter: Nach einem langen Ball konnte der Regensburger den Ball behaupten, nachdem Angha wegrutscht war, und bediente Ganaus, der zur Führung traf (27.).
Dank Umstellung das Spiel gedreht
In der Folge wurden die Wiesbadener zwar mutiger, es mangelte jedoch an der Kreativität. Nur Agrafiotis kam vor der Pause noch zum Kopfball, verfehlte aber deutlich (42.), sodass es mit einer 1:0-Führung des Drittligisten in die Kabinen ging. Dank dreier Wechsel sowie einer Systemumstellung auf eine Viererkette kamen die Hessen nach der Pause allerdings deutlich verbessert daher und konnten durch Prtajin gleich gefährlich werden (53.).
Als dann Mitte der zweiten Hälfte die Oberpfälzer besser mit den Umstellungen klarzukommen schienen, folgte der Schock: Prtajins Abschluss konnte noch abgewehrt werden, doch Heußer war zur Stelle und belohnte die hessischen Bemühungen (66.), bevor die Minuten von Iredale folgen sollten. Erst drehte der Australier zwei Minuten nach seiner Einwechslung das Spiel per Hacke (72.), dann rettete der Stürmer bei einer Ecke gegen den Regensburger Verteidiger Breunig (75.).
Kother mit dem Schlusspunkt
Es sollte jedoch noch eine letzte Wendung in diesem Spiel folgen, denn aus spitzem Winkel verwandelte Kother wuchtig zum 2:2 - der Endstand, nachdem erst Gebhardt gegen Lee zur Stelle (86.) war und dann Breunig mit seiner Rettungstat das Unentschieden für die Regensburger sicherten. Somit trennten sich beide Mannschaften mit einem Unentschieden, das für das zweite Duell alles offen hielt.
Das Rückspiel in der Relegation findet am Dienstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Wiesbaden statt.