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Bora-hansgrohe bestätigt: Red Bull plant Einstieg beim Team

Unternehmen will 51 Prozent übernehmen

Bora-hansgrohe bestätigt: Red Bull plant Einstieg beim Team

Bora-hansgrohe-Profi Anton Palzer ist bereits mit dem Logo von Red Bull auf dem Helm unterwegs.

Bora-hansgrohe-Profi Anton Palzer ist bereits mit dem Logo von Red Bull auf dem Helm unterwegs. IMAGO/Panoramic International

Wie aus einer Mitteilung der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde hervorgeht, wurde bereits am 29. Dezember 2023 von Red Bull ein "geplanter Erwerbsvorgang" angemeldet.

Demnach will der Energydrink-Hersteller 51 Prozent der von Bora-hansgrohe-Teamchef Ralph Denk geführten "RD pro cycling GmbH & Co. KG" sowie der "RD Beteiligungs GmbH" übernehmen. Der Antrag wird nun auf kartellrechtliche Bedenken geprüft, erst bei einem positiven Bescheid kann der Deal eingeleitet werden.

"Als Partner der Betreibergesellschaft von Teammanager Ralph Denk wird Red Bull das Portfolio der bestehenden langjährigen Hauptsponsoren ergänzen, die sich weiterhin langfristig im Team engagieren", hieß es in einer Stellungnahme auf der Website des Teams Bora-hansgrohe. Weiter äußerte sich Bora-hansgrohe nicht zu dem geplanten Joint Venture, "da wir der laufenden Überprüfung durch die Bundeswettbewerbsbehörde nicht vorgreifen wollen."

Red Bull ist besonders im Fußball (Leipzig, New York, Salzburg) sowie in der Formel 1 als Teamsponsor bekannt. Daneben engagiert sich das Unternehmen aber auch im Radsport. Auf der Straße allerdings bisher eher als Partner für einzelne Fahrer, nicht als Sponsor für ein Team oder einen Wettbewerb. Im Mountainbike- sowie BMX-Bereich ist Red Bull aber Namenssponsor als Namenssponsor mehrerer Teams und Wettbewerbe in unterschiedlichen Disziplinen vertreten.

Bora und hansgrohe bis 2027 vertraglich gebunden

Nun könnte der Namenszug auch im Straßenradsport auftauchen - noch ist allerdings nicht klar, welchen Umfang das Sponsoring haben wird. Allerdings muss bei der anvisierten Übernahme der knappen Mehrheit von einer Umbenennung Bora-hansgrohes ausgegangen werden. Der bayerische Küchengeräte-Hersteller "Bora" stieg 2015 bei dem Team ein, der Sanitärspezialist "hansgrohe" folgte 2017 als zweiter Namenssponsor. Beide Unternehmen haben aber erst im vergangenen Jahr ihre Sponsoring-Verträge jeweils um vier Jahre bis einschließlich der Saison 2027 verlängert

Bora-hansgrohe etablierte sich seitdem sukzessiv in der Eliteklasse der UCI-WorldTeams. 2017 gelang mit der Verpflichtung des slowakischen Superstars Peter Sagan ein erster Coup, für die Saison 2024 plant das Team aus Raubling mit dem Slowenen Primoz Roglic einen Angriff bei der Tour de France. Sportlich ragen die Siege Sagans beim Frühjahrs-Klassiker Paris-Roubaix 2018 sowie des Australiers Jai Hindley beim Giro d'Italia 2022 heraus.

Die Verbindung zwischen Bora-hansgrohe und Red Bull ist allerdings nicht ganz neu. Denn bereits zu Beginn der Saison 2023 legten beide Partner das Talentscouting-Programm "Red Bull Junior Brothers" auf. Dabei wird weltweit nach den besten Nachwuchsfahrern gescoutet, den besten Fahrern winkt ein Vertrag bei dem Team Auto Eder, der Nachwuchsequipe von Bora-hansgrohe.

jer

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