Formel 1

Formel 1: Die zehn Teams im Check - Teil 1

Die Formel-1-Teams im Check - Teil 1

Red Bull weiterhin die Benchmark - McLaren der große Verlierer

Lando Norris und McLaren haben noch große Probleme, während Red Bull weiterhin bärenstark scheint.

Lando Norris und McLaren haben noch große Probleme, während Red Bull weiterhin bärenstark scheint. imago images

Red Bull Racing

Red Bull macht einfach da weiter, wo es 2022 aufgehört hat. Der Konstrukteursweltmeister hat den Vorjahresboliden, der am Ende egal auf welcher Strecke nach Belieben funktionierte, über den Winter nur marginal verändert. Die Seitenkästen lassen auf der Unterseite mehr Luftfluss zu, die Motorabdeckung hat ein paar zusätzliche Lufteinlässe zu bieten.

Damit haben die Entwickler aus Milton Keynes, die durch eine Strafe aus dem letzten Jahr weniger Zeit im Windkanal verbringen durften, wohl erneut die perfekte Abstimmung zwischen Geschwindigkeit auf den Geraden und Downforce in den Kurven gefunden.

Weltmeister Max Verstappen legte bei den Testfahrten in Bahrain prompt beeindruckend los und sorgte für Bestzeiten - auch wenn diese freilich nur bedingt Aussagekraft haben. Teamkollege Sergio Perez lobte den "RB19", der trotz 413 Runden in drei Tagen keine Probleme bereitete. Der Red Bull macht einen starken Eindruck auf der Strecke - und wird daher auch in dieser Saison nur schwer zu schlagen sein.

Mercedes

Zurück in schwarz, zurück an die Spitze? So leicht scheint es für Mercedes in diesem Jahr nicht zu werden. Etwas überraschend verzichtet Mercedes auch heuer auf Seitenkästen, das sonderbare Konzept soll weiter ausgearbeitet werden.

Das Bouncing hat Mercedes derweil weitgehend in den Griff bekommen, die Balance des Autos ließ bei den Tests aber noch etwas zu wünschen übrig. George Russell hatte einmal mit Hydraulikproblemen zu kämpfen, Lewis Hamilton sieht weiterhin viel Arbeit auf das Team zukommen.

Die Formel-1-Teams im Check - Teil 2

Zeitentechnisch scheint Mercedes näher an Ferrari herangerückt zu sein, für ganz vorne wird es aber vorerst nicht reichen.

Alpine

Das französische Team hat nun auch zwei französische Fahrer, Pierre Gasly kam von Alpha Tauri und nimmt den Platz von Fernando Alonso ein. Teamkollege Esteban Ocon sieht den "A523" als klare Weiterentwicklung zum Vorjahreswagen, wenngleich die Pace noch nicht allzu vielversprechend erscheint.

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Alpines schnellste Runde bei den Tests fuhr Gasly mit einer 1:32,762 - langsamer war keine andere Bestzeit. Mit 353 Runden fuhr Alpine zudem knapp 100 Runden weniger als Spitzenreiter Alpha Tauri. Im noch enger zusammengerückten Mittelfeld wird mit den Franzosen aber definitiv zu rechnen sein, wenngleich Punkte nicht selbstverständlich sein werden.

McLaren

Der große Verlierer des Winters heißt McLaren. Bereits bei der Vorstellung des neuen Autos gab das Team bekannt, in der Entwicklung nicht so weit gekommen zu sein, wie man es sich gewünscht hätte. Lando Norris' schnellste Runde bei den Tests (1:32,160) war nur bedingt wettbewerbsfähig, zudem drehte McLaren mit nur 312 Runden die wenigsten.

Mit Oscar Piastri hat das Team einen vielversprechenden jungen Fahrer dazubekommen, die Entwicklung und Verbesserung eines hinterherhinkenden Autos gehört aber noch nicht zum Spezialgebiet des 21-Jährigen.

Erst ein bereits geplantes Upgrade für das vierte Rennen des Jahres in Baku (Aserbaidschan) soll Besserung bringen. Bis dahin kann sich McLaren mit jedem Punkt zufriedengeben.

Alpha Tauri

Alpha Tauri, das Tochter-Team von Red Bull, war bei den Tests am fleißigsten. Yuki Tsunoda und Neuzugang Nyck de Vries spulten insgesamt 456 Runden ab. Probleme hatte das Team keine, der Red-Bull-Honda-Motor lief zuverlässig.

Sonderlich schnell war der Alpha Tauri allerdings nicht, eine Renn-Berechnung zeigt das Team auf dem letzten Platz. Das wird dem Auto zwar nicht gerecht, Top-10-Platzierungen dürften allerdings eine Seltenheit sein.

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Tim Sohr

Red Bull und Co.: Die Formel-1-Boliden 2023