Von Anfang an war den Königlichen anzumerken, dass sie den biederen Auftritt beim glücklichen Weiterkommen in der Champions League gegen RB Leipzig vergessen machen wollten. Real, allen voran Modric, präsentierte sich spielfreudig, setzte sich über weite Strecken der ersten Halbzeit in der gegnerischen Hälfte fest.
Besonders abschlussfreudig zeigte sich Modrics Nebenmann Camavinga, der die ersten Madrider Gelegenheiten verbuchte (3., 7.). Gute Annäherungen, mehr noch nicht. Gut für Celta, das viel verteidigen musste, selten aber auch umschalten konnte - jedoch höchstens in Ansätzen gefährlich.
Dominante Hausherren, denen die entscheidende Schärfe abging, benötigten schließlich einen Standard. Vigos Keeper Guaita parierte noch stark gegen Rüdigers Kopfball und anschließend gegen Vinicius Junior, doch der Brasilianer setzte nach und staubte ab - 1:0 (21.).
Die knappe Führung birgt Gefahr
Viel verdienter konnte eine Führung kaum sein, trotzdem erzeugte Real auch mit noch mehr Rückenwind keine richtige Druckphase. Verteidiger Starfelt hielt den Laden bei Celta zusammen, erneut Camavinga zielte aus der Ferne nicht genau genug (26.). Rodrygo scheiterte an Guaitas Fußabwehr (35.). So kamen kurz vor der Pause Manu Sanchez nach Nachos Querschläger (38.) und de la Torre nach Aspas' Freistoßflanke (45.+2) plötzlich zu Ausgleichschancen.
La Liga, 28. Spieltag
Nach der Pause ging es gleich ähnlich offen weiter - ein mitunter wildes Hin und Her. Den Gästen kam das entgegen, wenngleich die klaren Gelegenheiten der Galicier ausblieben. Stürmer Strand Larsen - bereits neun Ligatore - kam mal zum Abschluss, wurde aber geblockt (54.).
Real hatte weitaus mehr Chancen, aber augenscheinlich nicht ausreichend Zielwasser getrunken. Bei den guten Schussmöglichkeiten von Valverde (60.), Rodrygo (66.) und Vinicius Junior (68.) haperte es an der Genauigkeit. Auch Stoßstürmer Joselu köpfte kurz nach seiner Einwechslung aussichtsreich drüber (75.).
Güler nutzt seinen nächsten Kurzeinsatz
Obwohl das Madrider Spiel wieder ansehnlicher daherkam: Aus dem Spiel heraus wollte den Blancos am Sonntagabend lange kein Tor gelingen. Immerhin schlug Real nach Standards zu, eine weitere Ecke bescherte dem Rekordmeister das 2:0: Rüdiger köpfte an den Querbalken, von Keeper Guaita prallte der Ball daraufhin in die Maschen (79.). Vorentscheidung.
Celta war geschlagen, aber noch nicht aus der Nummer raus - in den Schlussminuten machte Real es noch deutlich. Erst unterlief auch Dominguez, weil vor ihm Joselu eine Flanke verpasst hatte, ein Eigentor (88.), ehe der kurz darauf eingewechselte Güler seinen Debüt-Treffer erzielte. Der junge Türke umkurvte nach Ceballos' feiner Vorarbeit Guaita und besorgte den 4:0-Endstand (90.+4), durch den Real sieben Punkte vor Girona und acht vor Barcelona bleibt.