Die neue alte Ära läutete Zidane gleich mit mehreren Knall-Effekten ein: Sein damaliger Stammkeeper Navas verdrängte Sommer-Einkauf Courtois auf die Bank, Marcelo stand zum ersten Mal seit Mitte Februar wieder in der Startelf, und auch der von Santiago Solari stets vernachlässigte Isco durfte - genau wie Bale und Asensio - von Beginn an ran; zum ersten Mal seit dem 1:5 beim FC Barcelona im Oktober!
Gegen das abstiegsbedrohte Celta Vigo war von Umschwung zunächst wenig zu sehen bei den Königlichen. Die erste Chance des Spiels, ein Kopfball aus fünf Metern von Maxi Gomez, entschärfte - ausgerechnet - Navas bärenstark (16.). Auf der Gegenseite hatte Real das Spielgeschehen zwar im Griff, wirklich überzeugend agierte aber auch der verunsicherte Champions-League-Sieger nicht. Die besten Gelegenheiten vergaben Bale (31., Latte) und Sergio Ramos (36.), zur Pause blieb es torlos.
Die stets unglücklichen Isco und Bale krönen Zidanes Rückkehr
Das änderte sich nach dem Seitenwechsel, weil Real sich für den immer höher werdenden Aufwand belohnte. Nach einer herausragenden Einzelaktion musste - ausgerechnet - Isco Benzemas Querpass aus wenigen Metern nur noch ins Tor grätschen (62.). Mit jedem weiteren Abschluss, mit jeder gelungenen Kombination kehrte die Leichtigkeit zunehmend zurück ins Spiel der Königlichen, die einen fast nicht anwesenden Gegner überhaupt nicht zum Zug kommen ließen.
Das 2:0 durch - na klar - Bale war in der 77. Minute der Lohn für einen in Hälfte zwei starken Auftritt. Der Waliser hatte frei vor Celta-Keeper Ruben Blanco mit dem schwachen rechten Fuß getroffen; und damit den Tag der "Ausgerechnets" komplettiert. Der unter Solari aussortierte Isco, der selbst unter Zidane zuvor nur selten glückliche Bale und der von Solari und Lopetegui kaum berücksichtigte, dreifache Champions-League-Sieger-Torwart Navas - es wird nicht Zidanes Absicht gewesen sein, doch die 90 Minuten wirkten wie Anschauungsunterricht, wer in diese Mannschaft gehört und wer nicht.