Madrids Trainer Zinedine Zidane tauschte nach der peinlichen 0:1-Heimniederlage gegen Aufsteiger Cadiz gleich siebenmal Personal: Statt Ramos, der für den Clasico am Samstag (16 Uhr, LIVE! bei kicker) geschont wurde, Nacho, Kroos, Isco, Vazquez, Benzema und Vinicius (alle Bank) starteten Mendy, Militao, Valverde, Casemiro, Rodrygo, Asensio und Jovic.
Donezk-Coach Luis Castro brachte im Vergleich zum 5:1 gegen Lwiw Solomon für den angeschlagenen Kovalenko. Außerdem mussten die Gäste auf Alan Patrick, Konoplyanka, Taison oder Junior Moraes verzichten.
Zunächst rettet Courtois Real
Die Blancos begannen balldominant, aus schwierigem Winkel gab Asensio auch den ersten Abschluss ab (4.). Mit fortlaufender Spieldauer luden behäbige Madrilenen ihre Gäste aber immer wieder zu gefährlichen Kontern ein. Marlos wurde in den Sechzehner geschickt, wo er sich gegen den Querpass entschied und an Courtois scheiterte (14.).
Real bot selbst nur wenig, den Gästen aber eine Menge an. Korniyenko setzte sich im Strafraum zu leicht gegen Varane und Marcelo durch, ehe der freistehende Tete ins lange Eck traf (29.). Im Gegenzug verpasste Jovic die direkte Antwort, köpfte aus acht Metern sehr lasch in Trubins Arme (30.).
Königlicher Offenbarungseid
Donezk begann, sich die überraschende Führung zu verdienen - und die Königlichen halfen reichlich mit, dass die Gäste diese ausbauen konnten: Varane bugsierte das Leder nach Courtois' Parade gegen Tete vor seinem Gegenspieler Dentinho ins eigene Tor (33.). Und beim 0:3 glich das königliche Defensivverhalten, speziell von Rodrygo und Militao, einem Offenbarungseid: Solomon spielte in die Tiefe auf Tete, dessen Hackenablage er in der Folge problemlos erreichte - und platziert ins lange Eck schob (42.).
Wie kam der spanische Meister aus der Kabine? Mit Benzema statt Rodrygo und ein wenig mehr Esprit. Asensio prüfte Trubin aus der Distanz (49.), Modrics Prüfung fünf Zeigerumdrehungen später bestand der Schlussmann dann nicht mehr: Der 25-Meter-Hammer des Kroaten schlug genau im rechten oberen Eck ein (54.). Real war dank einer Einzelaktion wieder im Spiel.
Vinicius braucht nur 15 Sekunden
Auf den Hoffnungsschimmer folgte - gleich doppelt - beinahe der erneute Rückschlag: Marlos (55.) und Tete (56.) ließen nach Gegenstößen absolute Großchancen vor Courtois ungenutzt. Effizienter ging Vinicius vor, der nur 15 Sekunden nach seiner Einwechselung Marlos das Leder abluchste und trocken zum 2:3 versenkte - das schnellste Jokertor in der CL-Geschichte (59.).
Madrid spielte aufs 3:3, gleichwohl lag aber schier permanent das 2:4 in der Luft. Benzema wurde am Fünfer noch entscheidend von Bondar geblockt (62.), kurz darauf durfte Tete alleine auf Courtois zulaufen - und scheiterte am Belgier (64.). Alles war drin, wobei sich das hohe Tempo ein wenig legte. Mendy vergab am zweiten Pfosten per Kopf (78.), Marlos traf für Donezk, Vorlagengeber Tete war von Marcelo allerdings ins Abseits gestellt worden (80.).
Valverdes vermeintlicher Ausgleich wird aberkannt
In den Schlussminuten tat sich der Favorit zunehmend schwer, im letzten Drittel durchzukommen, Schachtar verzichtete auf Konter und rührte Beton an. Marcelo, nicht gerade ein Spezialist, vergab am Fünfer eine Kopfballgelegenheit (85.) - den zumindest ein bisschen erlösenden Ausgleich feierten die Hausherren durch Valverde in der Nachspielzeit nur kurz. Vinicius hatte in Abseitsposition in Trubins Sichtfeld gestanden, das vermeintliche 3:3 wurde aberkannt (90.+4).
Für Real Madrid geht es mit einem absoluten Kracher weiter: Am Samstag (16 Uhr) sind die Königlichen beim FC Barcelona im "Clasico" gefordert.