Polens Coach Jerzy Brzeczek hatte zum Auftakt dieser Länderspielpause ein 5:1 im Test gegen Finnland notiert - und im Gegensatz dazu nun in der Nations League wieder auf seinen zuletzt geschonten Kapitän Lewandowski gesetzt. Viel zu holen sollte es für den amtierenden Fußballer des Jahres (Europa) aber nicht geben, denn der Bayern-Star war oft allein auf weiter Flur - und wurde gut von seinen Gegenspielern Bonucci oder auch Acerbi in Schach gehalten. Richtig gute Chancen vor dem Gehäuse von Donnarumma? Fehlanzeige!
Im Umkehrschluss bedeutete das für die von Roberto Mancini trainierte italienische Nationalmannschaft (zuletzt mit einem 6:0-Testspielsieg gegen die Republik Moldau) allerdings keinen Freibrief, um selbst für ordentlich Betrieb zu sorgen. Denn gegen eine solide stehende Abwehr der Weiß-Roten (Bialo-Czerwoni) fiel den spielerisch sicherlich besseren wie auch gefälliger agierenden Azzurri kaum etwas ein. Immerhin näherten sich mal Pellegrini (10. Minute), Juve-Neuzugang Chiesa (11.) oder auch Belotti (23.) dem polnischen Tor an.
Linetty ans Außennetz
Im zweiten Abschnitt anfangs dasselbe Bild: Italien schob spielerisch geschickt an, ließ kreative Ideen im vorderen Drittel jedoch weiterhin vermissen. Und auf der anderen Seite, wo immerhin mal Donnarumma parieren musste (53.), kam Polen auch nach wie vor nicht wirklich gut voran.
So richtig brenzlig wurde es erst in Minute 65, als Polens Kedziora seinen Gegenspieler Emerson am eigenen Fünfmeterraum gerade noch störte, sodass der Chelsea-Profi aus nächster Nähe nur rechts vorbei köpfen konnte und folglich das 1:0 verpasste. Von Anführer Lewandowski kam indes weiter nichts Schuss- oder Abschlussgewaltiges, am Ende wurde die eigentliche Torgarantie sogar für Linetty ausgetauscht. Dieser vergab am Ende sogar noch die Möglichkeit für ein polnisches 1:0, schoss nur ans Außennetz (89.).
Und Italien, bei dem Golden-Shoe-Gewinner Immobile nicht einmal eingewechselt wurde? Hier verstrickten sich die Joker Kean, Berardi oder Locatelli zu häufig in zu vielen Kleinigkeiten. Am Ende musste der Tabellenführer (insgesamt nun fünf Punkte) mit einem 0:0 beim Verfolger (vier Zähler) leben.