Das DFB-Team begann schwungvoll und hatte schon in den ersten Minuten die Riesenchance zur Führung. Der Dortmunder Herrmann flankte von rechts auf seinen Teamkollegen Brunner, der aus fünf Metern völlig frei zum Kopfball kam, jedoch knapp über das Gehäuse köpfte. Kurz darauf prüfte der Freiburger Darvich Polens Schlussmann Piekutowski aus der Distanz.
In der 7. Minute dann aber die kalte Dusche für die Wück-Elf: Wolski passte von der Torlinie in den Rückraum zu Mikolajewski, der das Leder am kurzen Eck mit dem Außenrist im Tor unterbrachte.
Im Anschluss gab es mehrere Chancen auf beiden Seiten zu sehen, in der 22. Minute zappelte der Ball dann aber im polnischen Netz. Da Silva Moreira flankte fast von der rechten Eckfahne aus in die Mitte. Hoffenheims Moerstedt schraubte sich hoch und versenkte das Leder per Kopf im langen Eck.
DFB-Team gerät erneut in Rückstand
Das war es aber immer noch nicht in dieser spektakulären ersten halben Stunde. Unruheherd Mikolajewski legte im Strafraum mit der Hacke vor, Borys verwandelte mit links aus elf Metern ins kurze Eck zum 2:1 (31.). Da ein weiterer Distanzversuch von Darvich knapp am Tor vorbeiflog (44.), blieb es bei der knappen polnischen Führung zur Pause.
Doch Deutschland arbeitete weiter am Ausgleich und hatte in der 56. Minute Riesenpech: Erst traf Darvich aus zwölf Metern die Latte, im Nachschuss schoss Vorbereiter Moerstedt das Leder an den Pfosten. Nur wenige Sekunden später jubelte die deutsche U 17 aber doch: Eine Freistoßflanke von da Silva Moreira erwischte Brunner mit dem Kopf. Das Leder wurde noch in der Luft abgefälscht, landete dann aber doch zum 2:2 im polnischen Tor.
Tore am Fließband: Doppelschlag setzt Polen matt
Die Zuschauer sollten weiterhin voll auf ihre Kosten kommen. Erst schlenzte Herrmann das Leder aus 15 Metern zur ersten deutschen Führung perfekt ins polnische Gehäuse (65.), noch schöner machte es aber Wolski nur drei Minuten später: Der Pole mit der Nummer 7 nahm aus spitzem Winkel von rechts Maß und hämmerte das Leder zum 3:3 ins lange Eck. DFB-Keeper Schmitt vom FC Bayern war auch bei diesem Traumtreffer ohne Abwehrchance.
Auch wenn beide Teams weiter mit offenem Visier agierten, nahm sich das Chancenfestival nun eine kleine Auszeit - bis zur 79. Minute. Nach einer Ecke stieg Ouedraogo am höchsten, der Schalker köpfte zum 4:3 für die DFB-Elf ein. Drei Minuten später machte Deutschland den Sack in Person von Bayern Münchens Ramsak zu, Darvich hatte dem Joker mustergültig aufgelegt.
Beinahe wäre Herrmann sogar das 6:3 gelungen, wieder rettete die Latte Polen vor einem Gegentreffer. Es reichte aber auch so für die Wück-Elf. Am Freitag im Finale in Budapest wartet nun Frankreich, das sich am Dienstagabend im zweiten Halbfinale gegen Spanien durchsetzte (3:1). Das DFB-Team kann erstmals nach 2009 wieder die Trophäe holen.