Südwest

Kickers Offenbach: Parlatan und Georg müssen gehen

Kaminski setzt sich erneut auf die Bank

Paukenschlag bei Kickers Offenbach: Parlatan muss sofort gehen - Georg hört im Sommer auf

"Alarmierende sportliche Entwicklung": Ersan Parlatan ist nicht mehr Trainer bei Kickers Offenbach.

"Alarmierende sportliche Entwicklung": Ersan Parlatan ist nicht mehr Trainer bei Kickers Offenbach. IMAGO/Fussball-News Saarland

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Kickers Offenbach ist aktuell nach vier sieglosen Regionalliga-Spielen in Serie drauf und dran, ein weiteres Mal die angestrebte Rückkehr in die 3. Liga zu verpassen. Am Bieberer Berg herrscht offenkundig ein Reizklima, das am Montag zwei personelle Opfer forderte. Eines sofort, das andere mit Verspätung.

Zuallererst beschlossen die Hessen die sofortige Trennung von Cheftrainer Ersan Parlatan, der erst im Oktober vom 1. FC Nürnberg - dort war er Co-Trainer - kam. Als Begründung schreibt der OFC in einer Meldung: "Leider konnte die Mannschaft unter seiner Führung zuletzt nur noch unzureichende Leistungen und Ergebnisse vorweisen und nicht die erhoffte Entwicklung unter Beweis stellen." Vereinspräsident Joachim Wagner ergänzt: "Die sportliche Entwicklung in den letzten Monaten war aus unserer Sicht alarmierend und so nicht mehr tragbar." Da Geschäftsführer Matthias Georg die Entlassung seines früheren Weggefährten vom TSV Steinbach Haiger nicht mittragen wollte, haben sich beide Seiten auf ein Ende der Zusammenarbeit im kommenden Sommer geeinigt.

Den vorgetragenen Wunsch des Aufsichtsrats nach einer Freistellung des Cheftrainers kann ich mit meinen Erkenntnissen über die Gründe des aktuell ausbleibenden Erfolgs nicht in Einklang bringen.

Matthias Georg, Geschäftsführer des OFC

Georg begründet seinen Standpunkt in besagter Meldung auf der OFC-Internetseite: "Letztlich bin ich hier angetreten, um mit Kontinuität und Ruhe auch durch sportliche Krisenzeiten hindurch etwas Nachhaltiges aufzubauen, so wie es auch in Steinbach gelungen ist. Den vorgetragenen Wunsch des Aufsichtsrats nach einer Freistellung des Cheftrainers kann ich mit meinen Erkenntnissen über die Gründe des aktuell ausbleibenden Erfolgs nicht in Einklang bringen." Somit folgt für den Noch-Geschäftsführer: "Daher sind unsere Sichtweisen für das Arbeiten in der kurz- und mittelfristigen Zukunft nicht mehr deckungsgleich, und dann ist eine Trennung im Sinne des OFC, der immer über jeder einzelnen Person steht, die beste und konsequente Lösung."

"Charakter und Konsequenz"

Alfred Kaminski Kickers Offenbach

Springt erneut ein: Alfred Kaminski wird bis Saisonende Kickers Offenbach trainieren. IMAGO/Eibner

Kickers-Präsident Wagner bemüht sich um versöhnliche Worte in Richtung Georg: "Seine Entscheidung können wir nicht in allen Punkten nachvollziehen, sie zeugt jedoch von Charakter und Konsequenz." Weiter hebt Wagner die Verdienste des scheidenden Geschäftsführers hervor: "Er hat hier vom ersten Tag an eine seriöse und transparente Arbeit abgeliefert und sowohl im sportlichen als auch im kaufmännischen Bereich sehr wertvolle Entwicklungen angestoßen."

In naher Zukunft brennt dem OFC aber erstmal die Frage nach der Parlatan-Nachfolge unter den Nägeln. Hier wird Alfred Kaminski zunächst bis Saisonende erneut ans Ruder gehen. Der Leiter des vereinseigenen Leistungszentrums übernahm nach der Trennung von Alexander Schmidt im Herbst 2022 bereits für drei Spiele das Traineramt und holte sieben Punkte. Hierzu sagt Wagner: "Insbesondere im Hinblick auf das wichtige Pokalhalbfinale beim FSV Frankfurt sowie auf die Planung der Saison 23/24 wollen wir einen neuen Impuls setzen."

stw

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