Osnabrücks Trainer Karsten Baumann wechselte nach dem 1:1-Remis in Jena insgesamt viermal: Herrmann, Krük, Stang und Schmidt begannen für Engel (Gelbsperre), Nickenig (Gelb-Rot-Sperre), Pinheiro und Lejan (beide Bank). Auf Seiten der Gäste war Matthias Maucksch gegenüber dem 1:0 gegen Erfurt zu zwei Änderungen gezwungen: Solga fehlte mit Schien- und Wadenbeinbruch, Torjäger Savran gelbgesperrt; dafür durften Jungnickel und Röttger von Beginn an ran.
Beide Seiten legten vor prächtiger Kulisse und leichtem Regen eine durchwachsene Anfangsphase hin. Röttgers Distanzschuss, den Berbig sicher parierte (9.), war noch das größte Highlight zu Beginn. Ansonsten taten sich beide Teams im Spielaufbau schwer, viele Fehler verhinderten aussichtsreiche Tormöglichkeiten. Das änderte erst Schmidt nach einer knappen halben Stunde, als er nach Krüks guter Hereingabe ganz alleine wenige Meter vor Keller an den Ball kam, aber den Dresdner Schlussmann anköpfte.
Der 26. Spieltag
Trotz dieser Osnabrücker Topchance konnten die Gäste zumindest mit ihrem Defensivspiel bis dahin zufrieden sein, ließen sie doch den VfL mit hoher Laufarbeit nur selten zur Entfaltung kommen. Und trotzdem musste Keller das Leder noch vor der Pause aus dem Netz holen: Lindemanns Freistoß segelte gefährlich in den Sechzehner, und dort hielt Schmidt seinen Fuß zur - angesichts der Chancenverteilung - verdienten 1:0-Pausenführung hin (41.).
Mit Dobry für Petrovic (55.) wurde es bei den Gästen nach dem Seitenwechsel immerhin nominell offensiver; den Ton gab aber zunächst wie zum Ende der ersten Halbzeit der VfL an, ohne aber die große Chance zum 2:0 zu bekommen. Stattdessen weckte Müller die Dresdner auf, indem er Berbig nach einer guten Stunde per Drehschuss zu einer sehenswerten Parade zwang. Wenig später zielte Kegel knapp vorbei (66.), Berbig rettete gegen Röttger (73.). In anderen Worten: Es war nun eine ganz andere Partie, die Osnabrücker fanden sich zeitweise nur noch am eigenen Strafraum wieder. Und der Aufwand wurde belohnt! Berbig griff bei einer Ecke daneben, und Jungnickel bedankte sich per Kopf mit dem 1:1 (82.). Fünf Minuten später stand Keller nach langer Zeit noch einmal im Mittelpunkt, als er Pinheiros Großchance entschärfte. Ein Osnabrücker Sieg wäre nach dieser durchwachsenen Vorstellung aber auch nicht verdient gewesen.
Der VfL, der beim 2:1 gegen Burghausen am 5. Dezember 2009 zuletzt mehr als ein Tor geschossen hat, hat trotz des Punktverlusts weiterhin vier Zähler Vorsprung auf Rang zwei. Dort steht nun der 1. FC Heidenheim - und der ist am kommenden Samstag Gastgeber der Osnabrücker. Dynamo, 2010 weiterhin ungeschlagen, begrüßt zeitgleich Borussia Dortmund II.