Qualifikation

Nur 250 Tickets für Schweden nach "Systemfehler" - "Lewy" oder Zlatan?

Angeschlagener Ibrahimovic wird wohl nur von der Bank kommen

Nur 250 Tickets für Schweden nach "Systemfehler" - "Lewy" oder Zlatan?

Nur einer von ihnen wird bei der WM dabei sein: Robert Lewandowski (li.) und Zlatan Ibrahimovic.

Nur einer von ihnen wird bei der WM dabei sein: Robert Lewandowski (li.) und Zlatan Ibrahimovic. imago images (2)

Die bisherigen WM-Teilnahmen des Polen und des Schweden: Lewandowski nahm einzig bei der bisher letzten WM in Russland teil, während Ibrahimovic 2002 in Japan und Südkorea sowie 2006 in Deutschland antrat - wo er übrigens im Achtelfinale an Gastgeber Deutschland scheiterte.

Mit dem aktuellen Bayern-Stürmer von Weltklasse-Format waren die "Bialo-Czerwoni" ("Weiß-Roten") 2010 und 2014 durchaus kläglich in der Qualifikation gescheitert. 2018 schieden "Lewy" & Co. (3 Punkte) in einer ausgeglichenen Gruppe mit Kolumbien (6), Japan und dem Senegal (je 4) aus.

Es gibt keinen Favoriten. Sie haben Ibrahimovic auf der Bank, wir haben Lewandowski im Kader. Wir spielen zu Hause, was uns einen Vorteil verschafft.

Polens Trainer Czeslaw Michniewicz

Ibrahimovic Bilanz seit seinen zwei bisherigen WM-Endrunden für Schweden: 2009 konnte er sie als Kapitän nicht nach Südafrika führen und trat in der Folge für ein Jahr zurück, um 2010 zurückzukehren. Auf dem Weg nach Brasilien landeten die Schweden in der Quali-Gruppe hinter Deutschland, um dann in den Play-offs an Portugal zu scheitern.

Vor vier Jahren war Schweden bei der WM erfolgreich wie lange nicht - jedoch ohne den 2016 zurückgetretenen Ibrahimovic. In der Gruppenphase verloren die Schweden zwar gegen die DFB-Elf, gingen aber dennoch als Erster in die Runde der letzten 16. Nach dem Achtelfinale gegen die Schweiz war erst gegen England Schluss - und das beste WM-Abschneiden seit 1994, als sich "Blagult" im Spiel um Platz drei mit 4:0 gegen Bulgarien durchsetzte . Seit März 2021 ist Zlatan nun "zurück", allerdings mit nur vier von 17 möglichen Einsätzen. In ihren drei bzw. fünf Auftritten bei Weltmeisterschaften gelang es übringes beiden Rekord-Torschützen (74 Tore für Polen, 62 für Schweden) nicht, einen Treffer zu erzielen.

"Es gibt keinen Favoriten. Sie haben Ibrahimovic auf der Bank, wir haben Lewandowski im Kader", sagte Polens Trainer Czeslaw Michniewicz im Vorfeld des K.-o.-Duells: "Wir spielen zu Hause, was uns einen Vorteil verschafft."

Lewy von Beginn an - Forsberg bedauert fehlende Unterstützung

Während Kapitän Lewandowski für Polen beginnen wird, kündigte Schwedens Nationaltrainer Janne Andersson in Bezug auf Ibrahimovic bereits an: "Zlatan ist natürlich eine Waffe für uns, aber keine, die das ganze Spiel bestreiten kann. Wir werden sehen, wie lange er spielen kann, abhängig vom Spielverlauf." Anfang des Jahres fiel Ibrahimovic verletzungsbedingt aus, seit Anfang März bestritt er für Milan nur drei Spiele - jeweils nie länger als sieben Minuten lang.

Die Polen sind dennoch gewarnt, Innenverteidiger Kamil Glik gestand ein: "Mit seiner Persönlichkeit kann Zlatan etwas bewegen. Er bringt einen Mehrwert für das Team." Ein Trumpf für Glik & Co. könnte werden, dass sie vor eigenem Publikum spielen dürfen. 54.750 polnische Fans werden im Schlesischen Stadion von Chorzow erwartet, die Schweden bekamen wegen eines "Systemfehlers" nur 250 Tickets zugesprochen.

Emil Forsberg bedauerte das: "Es ist extrem traurig, dass wir dort in einem so wichtigen Spiel kaum schwedische Fans sehen werden." Doch der Leipziger scheint überzeugt, dass die 250 Fans "gehört werden".

Ich versuche, nicht an das letzte Spiel gegen die Schweden zu denken. Das Schicksal hat uns die Chance gegeben, uns erneut mit ihnen zu messen.

Polens Kamil Glik über das 2:3 bei der EURO 2020 gegen Schweden

Für Schweden könnte sprechen, dass sie durch das 1:0 in Solna gegen Tschechien unter Wettbewerbsbedingungen eingespielt sind, wenngleich Coach Andersson nach dem Play-off-Halbfinale verlauten ließ: "Ich habe keine Ahnung, ob die heutige Leistung reicht. Wir werden anders auftreten, weil auch Polen anders spielt."

Bei den Polen wartet auf Trainer Michniewicz das erste Pflichtspiel als Nationaltrainer - nach dem 1:1 am Donnerstag im Testspiel gegen Schottland. In der Gruppenphase der WM-Qualifikation hatte noch Vorgänger Paulo Sousa das Sagen gehabt. Ebenso, als sich beide Nationen bei der EURO 2020 in Gruppe E begegneten.

Damals war Polen dank Lewandowskis beiden Treffern drauf und dran, ins Achtelfinale einzuziehen - bis Schwedens Viktor Claesson in der Nachspielzeit das 3:2 erzielte. Glik, damals 90 Minuten auf dem Rasen (kicker-Note 4,5), schiebt diese Gedanken weg: "Ich versuche, nicht an das letzte Spiel gegen die Schweden zu denken. Das Schicksal hat uns die Chance gegeben, uns erneut mit ihnen zu messen, aber jedes Spiel schreibt seine eigene Geschichte."

kon