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Nijnmah und Pherai könnten im BVB-Kader für Fürth stehen

U-23-Spieler rücken wohl in den Bundesliga-Kader

Njinmah-Debüt und Pherai-Comeback? Diese BVB-Youngster könnten in Fürth dabei sein

Haben Chancen auf einen Kader-Platz für das Fürth-Spiel: Justin Njinmah und Immanuel Pherai.

Haben Chancen auf einen Kader-Platz für das Fürth-Spiel: Justin Njinmah und Immanuel Pherai. imago images

Justin Njinmah, den Dortmunds Cheftrainer als "schnellen Flügelspieler" beschreibt, kam erst im Winter von Werder Bremen, wo er zuvor noch einen Profivertrag unterschreiben durfte. Das Leihgeschäft mit dem BVB ist bis 2023 datiert - bei der Borussia, die eine Kaufoption besitzen soll, will er sich auf höherem Niveau beweisen. Bremens Profi-Trainer Ole Werner hatte schließlich keinen Platz für den 21-Jährigen - der Angreifer lief lediglich in der Zweitvertretung auf und traf nach seinem Wechsel im Sommer in 18 Regionalliga-Duellen 14 Mal. Dortmund griff daraufhin zu.

Njinmahs Stärken: Abschluss und Tempo

Seine hervorstechende Fähigkeit ist neben dem Abschluss das Tempo. "Das liegt an den Genen", sagt Njinmah, der rechts, links und zentral stürmen kann, "da muss ich meinem Vater danken." Wie er es einsetzen könne, hänge "natürlich damit zusammen, wie hoch der Gegner steht, wie viel Raum ich hinter der Kette habe - wenn die Räume da sind, kann ich mein Tempo gut nutzen." Im unmittelbaren Infight hat der körperlich nicht sonderlich stark ausgeprägte Angreifer indes häufiger Probleme. Zuvorderst dann, wenn er es mit stämmigen Verteidigern zutun bekommt.

41 Prozent seiner Zweikämpfe hat Njinmah in der 3. Liga bislang gewonnen, in 16 Einsätzen vier Treffer erzielt. Ausbaufähig, die U-23-Verantwortlichen sehen nach wie vor viel Potenzial - in den vergangenen Wochen aber wurde Njinmah stabiler in seinen Leistungen. Und seine herausragende Fertigkeit, die Sprintgeschwindigkeit, sei schlicht ebenso "herausragend" wie "gefährlich" für den Gegner, betont U-23-Manager Ingo Preuß, der in der Wintertransferperiode zügig Fakten schaffen wollte, "weil Justin sonst im Sommer wohl nicht mehr zu bekommen gewesen wäre".

Pherai ist seit Saisonbeginn Stammkraft in der 3. Liga

Njinmahs Kollege Immanuel Pherai, seit dieser Woche ebenfalls im Profi-Training, weilt derweil schon länger in Dortmund. 2017 kam der Niederländer aus Alkmaar, verstärkte die Jugendabteilung des BVB und gewann die Deutsche Meisterschaft mit den B- sowie A-Junioren. Alljährlich gehörte Pherai zu den herausragenden Leistungsträgern - und mochte es 2020 auf höherem Level versuchen. Da der Weg zu den Dortmunder Profis verstellt war, ließ sich der Klient des kürzlich gestorbenen Beraters Mino Raiola zu PEC Zwolle verleihen.

In 28 Pflichtspiele brachte es Pherai dort zu drei Toren und zwei Assists, kam häufig von der Bank - und kehrte ein Jahr später wieder zur Borussia zurück. Mit dem Willen, sich beim seinerzeit neuen BVB-Trainer Rose vorzustellen. Vor U-23-Übungseinheit Nummer eins im vergangenen Sommer aber stand dann plötzlich auch Pherai am Spielfeldrand - Lizenzspieler-Chef Sebastian Kehl habe ihm erläutert, "dass die 3. Liga eine gute Möglichkeit für mich wäre, besser zu werden", erklärte er. Die Dortmunder Elite-Belegschaft hatte erneut keine Verwendung für ihn.

Vielbeachteter Lupfer aus 35 Metern

Also musste sich der Mittelfeldmann, der es auf der Sechser-, Achter- und Zehner-Position kann, auf die U 23 einstellen - und tat das dem Vernehmen nach recht zügig. Pherai schaltete um, ist seit Saisonbeginn Stammkraft in der 3. Liga und ein Spieler für die besonderen Momente. Sei es ein kluges Dribbling, ein genialer Pass oder ein besonderer Abschluss: Sein Lupfer aus rund 35 Metern beim 3:1-Erfolg bei Waldhof Mannheim bescherte Pherai kurz bundesweite Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit, die der 21-Jährige sichtlich genoss.

Intern wurde er in den vergangenen Monaten immer wieder als höflich und wissbegierig beschrieben, doch ab und an auch als zu genügsam und zu fahrig in seinen Aktionen. Sein bisheriger Output ist mit 13 Scorerpunkten (6 Treffer, 7 Assists) weder herausragend noch schlecht, aber sicherlich: optimierungswürdig bei der sportlichen Klasse. Pherai, der wie Njinmah für den BVB II zuletzt beim überraschenden 3:1-Erfolg im Kaiserslautern traf, sieht das ähnlich, bemerkte Ende 2021, seine persönliche Quote anheben zu müssen - und ingesamt sauberer in seiner Entscheidungsfindung werden zu wollen. Ein Ziel, an dem er weiterhin arbeitet.

Pherais Vertrag beim BVB läuft aus

Ob er diesen nächsten Entwicklungsschritt in Dortmund vollziehen will? Pherais Vertrag läuft aus. Seit Monaten laufen Gespräche - der BVB möchte gern mit dem technisch starken und dynamischen Mittelfeldspieler verlängern, Pherai scheint dem nicht abgeneigt zu sein. Eine Entscheidung steht aber noch aus. Sicher ist bisher nur: Am Verein liegt ihm einiges. Im vergangenen Winter sagte Pherai in einem Spox-Interview: "Den Traum habe ich nicht aufgegeben - ich möchte mein erstes Bundesligaspiel für den BVB machen." Gegen Fürth steht er vor seiner fünften Kader-Nominierung.

Leon Elspaß

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