Jenas Trainer Mark Zimmermann schickte exakt die gleiche Elf ins Rennen, die Carl Zeiss beim 3:2-Auswärtssieg im Hinspiel eine außerordentlich gute Ausgangsposition beschert hatte.
Viktoria-Coach Marco Antwerpen war dagegen zum Handeln gezwungen: Zwischen den Pfosten ersetzte Monath den im Hinspiel unglücklichen Kühn, Brzenska verteidigte für Schwarz, Candan startete für den Rot-gesperrten Wunderlich und Gottschling stürmte anstelle von Jansen.
Backszat jagt die Kugel drüber
Weil die Kölner, die sich von den Nebengeräuschen vor Anpfiff nicht irritieren ließen , ohnehin handeln mussten, gab Viktoria zu Beginn den Takt vor. Candan fand mit einer Ecke Lanius, der die Kugel über das FCC-Tor nickte (4.). Deutlich gefährlicher wurde es zehn Minuten später, als Backszat das Leder nach dem nächsten gelungenen Kölner Standard hauchzart über den Querbalken jagte (14.). Carl Zeiss lauerte fast ausschließlich auf Konter und brauchte etwas, um die erste Möglichkeit zu verbuchen: Thiele umkurvte Monath, seine Flanke fand aber keinen Abnehmer (20.).
Gottschling hämmert an die Latte
Auf der Gegenseite sah das schon ganz anders aus: Der Klärungsversuch von Cros ging mächtig nach hinten los, doch Gottschlings Schuss krachte nur an die Oberkante der Latte (23.). Nach einer halben Stunde schien Jena aufgewacht, verbuchte durch Eismann und Eckardt binnen sechzig Sekunden die beiden besten FCC-Chancen vor der Pause (32., 33.). Weil Sekunden vor der Pause auch Viktoria-Offensivmann Holzweiler nicht den Ball im Tor unterbrachte, ging es torlos in die Halbzeit.
Thiele wird gefeiert
Aufstiegsspiele zur 3. Liga
Nach dem Seitenwechsel rannten die Kölner zumeist vergeblich an. Interessant wurde es erst wieder in der 63. Minute: Eismanns Distanzschuss brachte nicht wirklich Gefahr, im Gegenzug verzog Golley in aussichtsreicher Position deutlicher. Weil der Viktoria allmählich Kräfte und Ideen ausgingen, wurde die Stimmung bei den FCC-Fans von Minute zu Minute besser. Bei Thieles Auswechslung brandete erstmals (Aufstiegs-)Jubel auf (72.).
Candan vollstreckt zum 1:0
Trotz Pyrotechnik: Die Unterstützung für Carl Zeiss von den Rängen war schon vor Anpfiff hervorragend. imago
Als die fast 14.000 Zuschauer schon die Aufstiegsparty einläuteten, brachte Candan noch einmal mächtig Spannung rein: In der 81. Minute leitete Jansen zum Kölner Zehner weiter, der eiskalt zum 1:0 vollstreckte und dabei Koczor tunnelte. Nach 94 Minuten hatte das Zittern bei Carl Zeiss dann aber ein Ende. Der 3:2-Hinspielsieg war genug, um sich den großen Traum zu erfüllen.
Damit kehrt Jena nach fünf Jahren in der Regionalliga in den Profi-Fußball zurück. Tags zuvor machten bereits die SpVgg Unterhaching und der SV Meppen den ersehnten Aufstieg in die 3. Liga perfekt.