Meppens Trainer Christian Neidhart musste sein Team nach der Gelb-Roten Karte für Wagner aus dem 0:0 im Hinspiel verändern: Gebers rückte für ihn in die Startelf.
Waldhof-Coach Gerd Dais musste nach der Roten Karte für Nennhuber ebenfalls reagieren: Tüting und Sommer kamen neu in die Mannschaft, Ibrahimaj nahm zunächst auf der Bank Platz.
Nach verhaltenem Beginn waren es die Gäste aus Mannheim, die sich erstmals zwingend dem Tor näherten: Gommert konnte Kortes Distanzschuss nicht festhalten, bei der anschließenden Ecke fischte der Meppener Keeper das Leder aus der oberen rechten Torecke (5.). Die Hausherren verschliefen die Anfangsminuten indes ein bisschen, erst Sembolo kam zu einer zwingenden Torchance: Sein Kopfball strich knapp am rechten Pfosten vorbei (16.).
Chancen ausgeglichen, Waldhof einen Tick agiler
Beiden Teams war anzumerken, um was es ging. Sie scheuten Risikopässe und standen tief, sobald der Gegner den Ball hatte. Auffällig: Im Spiel nach vorne probierte es Mannheim vornehmlich über die rechte Seite, wo aber zunächst kein Durchkommen war. Erst im Laufe der Partie agierte Meppen dann mutiger. Neben Sembolo machte auch Kleinsorge im Angriff mit zwei Schüssen (29., 33.) auf sich aufmerksam. Insgesamt erspielte sich Mannheim im ersten Durchgang ein leichtes optisches Übergewicht, was nicht zuletzt durch einen strammen Freistoß von Seegert (37.) und einen ungenauen Kiefer-Schuss (43.) deutlich wurde.
Aufstiegsspiele zur 3. Liga
Meppen kam etwas agiler aus der Kabine und orientierte sich in die Offensive, zwingende Möglichkeiten zur Führung blieben aber vorerst aus. Nach einem Seegert-Freistoß, den Gommert parierte, verflachte die Begegnung dann zusehends: Viele Ballverluste, Unterbrechungen und ungenaue Zuspiele prägten das Bild.
Amin lässt beste Chance liegen
Erst in der 79. Minute wurde es nach langer Zeit wieder gefährlich: Amin ließ bei seinem Linksschuss im Strafraum nach einem Konter der Mannheimer die bis dato beste Chance liegen. Auf die intensiv geführten Zweikämpfe folgten regelmäßig Gelbe Karten. Nach der siebten Verwarnung in der Partie hatte Mannheim fünf Minuten vor dem regulärem Spielende eine gute Freistoß-Gelegenheit aus aussichtsreicher Position, doch der abgefälschte Schuss versprühte keine Gefahr.
Küsst den heiligen Rasen in Meppen: Ein SV-Fan nach dem Aufstieg in die 3. Liga. Getty Images
Posipal schlenzt in der Verlängerung
Das Duell ging nach 180 torlosen Minuten aus Hin- und Rückspiel in die Verlängerung, wo Meppens Posipal mit einem feinen Außenristschlenzer Waldhofs Keeper alles abverlangte (92.). Überhaupt schien Meppen nach der regulären Spielzeit die wachere Mannschaft und hatte kurz vor dem erneuten Seitenwechsel durch einen Freistoß von Vrzogic die nächste dicke Chance. Auch im letzten Spielabschnitt machte Meppen mehr im Spiel nach vorne, während Waldhof viel mit langen Bällen operierte. Die Schlussminuten hatten es dann noch einmal in sich: Zunächst fand Gebers in Scholz seinen Meister (115.), auf der anderen Seite vergab Tüting für die Mannheimer (118.) ebenfalls aus aussichtsreicher Position - Tore fielen dennoch keine.
Pechvogel Gärtner trifft nur Aluminium
Der erste Drittliga-Aufsteiger musste also im Elfmeterschießen gesucht werden: Nach jeweils zwei verwandelten Strafstößen zeigte Vrzogic erstmals Nerven, doch auch Mannheims Seegert vergab als nächstes vom Punkt. Nach dem vierten verwandelten Strafstoß der Meppener mutierte Gärtner zum tragischen Helden: Der Mannheimer traf nur den Pfosten. Und die Meppener Fans stürmten den Platz.