3. Liga

Aufstieg 2020? Bader stellt Zielsetzung infrage

"Wir müssen realistisch bleiben"

Aufstieg 2020? Bader stellt Zielsetzung infrage

Seit Februar 2018 beim 1. FC Kaiserslautern im Amt: Sport-Geschäftsführer Martin Bader.

Seit Februar 2018 beim 1. FC Kaiserslautern im Amt: Sport-Geschäftsführer Martin Bader. imago

Im ersten Schritt hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) dem FCK die Lizenz für die 3. Liga zwar erteilt, knüpfte diese Aussage allerdings an Auflagen und Bedingungen, die zum Teil bis Ende Mai erfüllt werden müssen. "Die gute Nachricht ist: Die Auflagen und Bedingungen sind in der Höhe, wie wir sie erwartet haben. Von daher sind wir vorbereitet", sagte Michael Klatt, kaufmännischer Geschäftsführer, am vergangenen Wochenende im Interview bei "Magenta Sport". Wesentlicher Bestandteil ist die Refinanzierung der 2013 aufgelegten Betze-Anleihe, weshalb der Klub auf verschiedenen Wegen Geld generiert. Konkrete Szenarien, wie die Rückzahlung der rund 6,7 Millionen Euro schweren Anleihe in der 3. Liga vollzogen werden kann, hatte es in den vergangenen Jahren unter verschiedenen Vereinsführungen nicht gegeben. Weiterhin drängt die Zeit.

Weitere Einsparungen auf der Geschäftsstelle und im Nachwuchsbereich wird es wahrscheinlich geben. Ungeklärt ist auch noch die Zukunft von Sportdirektor Boris Notzon, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft. Immerhin: Das operative Budget für die kommende Saison steht, sagte Klatt. Dieses soll den Kaderplanern um Sport-Geschäftsführer Martin Bader (Vertrag bis 31.12.2019) erlauben, den in dieser Spielzeit klar verfehlten Wiederaufstieg in Angriff zu nehmen.

Wenn das Geld nicht da ist, entwickeln wir mit jungen Spielern eben etwas Eigenes.

Martin Bader

Doch Bader nahm nun mit Blick auf die noch ausstehende Refinanzierung der Fan-Anleihe eine Einschränkung vor. "Wir planen mit zwei Szenarien", betonte er. Entweder die Anleihe lasse sich wie geplant zurückzahlen oder die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssten noch einmal angepasst werden - und mit ihnen die sportliche Zielsetzung. "Natürlich bleibt der Aufstieg das übergeordnete Ziel. Wir müssen aber realistisch sein und die Erwartungen herunterschrauben", so Bader. "Wenn das Geld nicht da ist, entwickeln wir mit jungen Spielern eben etwas Eigenes. Dann muss man aber ehrlich sein. Es ist auch dann eine gute Mannschaft, es wird aber schwierig werden, um den Aufstieg mitzuspielen." Eine korrigierte Zielsetzung, die im Umfeld wohl kaum auf große Akzeptanz stoßen dürfte.

Am Montag in Wiesbaden gefordert

Zumal der jetzige Kader die Erwartungen nicht erfüllte, wie einmal mehr die vergangenen Wochen zeigten. Dem euphorisch gefeierten 4:2-Sieg beim KFC Uerdingen Ende März ließ das Team von Trainer Sascha Hildmann eine Niederlage und ein Remis gegen die Kellerkinder Aalen (0:1) und Cottbus (1:1) folgen. Im Heimspiel gegen Hansa Rostock (0:2) gab es am vergangenen Sonntag die dritte Heimniederlage in Serie. Am Montag wartet das Auswärtsspiel beim Aufstiegsaspiranten SV Wehen Wiesbaden (19 Uhr, LIVE! bei kicker.de), in dem die Pfälzer sportlich und emotional die Trendwende schaffen wollen. Schon alleine um das Saisonfinale mit Zuversicht anzugehen. Schließlich soll die Spannung hochgehalten werden, um im Verbandspokalfinale gegen Worms, das am "Finaltag der Amateure" (25.5.) im 30 Kilometer entfernten Pirmasens ausgetragen wird, zu bestehen - und um mit den Einnahmen aus dem DFB-Pokal in der kommenden Spielzeit planen zu können.

pau/MK

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