Formel 1

Historischer Triumph für Rosberg und Mercedes

Auf den Spuren Fangios: Erster Sieg nach 20 671 Tagen

Historischer Triumph für Rosberg und Mercedes

Überschäumende Freude: Nico Rosberg duscht Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Überschäumende Freude: Nico Rosberg duscht Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Getty Images

Nico Rosberg, Sohn des früheren Weltmeisters Keke Rosberg, der schon in den vergangenen beiden Jahren im Reich der Mitte geführt hatte, wurde nach seiner ersten Pole Position am Samstag zum ersten Silberpfeil-Sieger seit dem legendären Argentinier Fangio und schrie anschließend ausgelassen seine Freude durch den Boxenfunk. Der fünfmalige Weltmeister Fangio hatte am 11. September 1955 in Monza den zuvor letzten Sieg für ein Mercedes-Werksteam gefeiert. Nun reihte sich Rosberg ein in die Liste der Mercedes-Sieger und gewann als erst siebter deutscher Fahrer überhaupt einen Grand Prix.

Vor Rosberg wurde für Wolfgang Graf Berghe von Trips (Horrem), Jochen Mass (Bad Dürkheim), Michael Schumacher (Kerpen), Heinz-Harald Frentzen (Mönchengladbach), Ralf Schumacher (Kerpen) und Sebastian Vettel (Heppenheim) bei einer Formel-1-Siegerehrung die deutsche Hymne gespielt.

"Das ist ein unglaubliches Gefühl. Ich bin sehr glücklich. Es war ein lange Zeit für mich und auch das Team. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich heute so schnell sein würde", sagte Rosberg. Michael Schumacher bejubelte am Kommandostand den Sieg des Teamkollegen, das eigene Abschneiden sorgte aber für Frust: Der Rekordweltmeister, von Rang zwei aus ins Rennen gegangen, hatte diesen bis zum ersten Boxenstopp nach zwölf Runden erfolgreich verteidigt, wenige Meter später musste er sein Auto aber in der Wiese abstellen, weil ein Mechaniker das rechte Vorderrad nicht richtig festgeschraubt hatte.

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Statt diesem einen Vorwurf zu machen, kündigte Schumacher aber an, "ihn nachher mal kräftig zu drücken". Der Mechaniker hatte nach dem Entdecken des Fehlers noch energisch Handzeichen gegeben, um Schumacher aufzuhalten, doch der war bereits losgefahren. Voll Wut und Entsetzen schlug der Mechaniker mit der Hand auf den Asphalt.

Schumacher wurde von einem Streckenposten mit einem Motorroller ins Fahrerlager gebracht und verschwand direkt im Team-Pavillon. „Sobald ich in Kurve drei die rechte Seite belastet habe, war sofort klar, dass da ein Problem ist“, meinte der 43-Jährige. "Es war schnell ein relativ großer Schaden da, deshalb habe ich das Auto abgestellt und nicht mehr probiert, noch in die Box zurückzufahren. Es ist schade für die Jungs, die ihr Bestes gegeben haben."

Den Jubel im Mercedes-Lager am Tag des historischen Triumphes konnte dieses Pech aber nicht mehr wirklich trüben.

Der Beste - Juan Manuel Fangio zum 100.