Beim Team von Trainer Tom Sermanni durfte Chance nach ihrem Kreuzbandriss direkt wieder von Beginn an ran, Bott gab auf der Rechtsverteidigerposition ihr WM-Debüt. Auf Seiten der Niederlande brachte Coach Sarina Wiegman die aufgrund einer Handverletzung zuletzt fragliche van Es. Für die gesperrte Dekker rückte Bloodworth in die Innenverteidigung.
Die Niederlande startete flott und spielfreudig in die Partie, war über die Flügel direkt um Angriffsaktionen bemüht und lieferte sich mit taktisch gut eingestellten Neuseeländerinnen ein ausgeglichenes Duell. Peu à peu gelang es den "Football Ferns" jedoch, der Oranje-Offensive den Zahn zu ziehen. Den Niederländerinnen fehlte es fortan an Ideen und Tempo, bis auf einen Martens-Abschluss (11.) war spätestens vor dem gegnerischen Sechzehner Schluss.
Auf der Gegenseite hatte der Europameister Glück, dass Chance mit einem schönen Schuss am Querbalken (12.) und White nach einem Konter an KNVB-Torhüterin van Veenendaal scheiterte (34.). Die letzte Möglichkeit in Durchgang eins gehörte Oranje, doch die aufgerückte Innenverteidigerin Bloodworth zielte aus kürzester Distanz vorbei (45.+1).
Oranje setzt sich in der gegnerischen Hälfte fest
Nach dem Seitenwechsel klappten beide Teams die Visiere hoch: Es ging hin und her. Gregorius auf der einen (52.), Martens (54.) und Miedema (60./66.) auf der anderen Seite probierten sich im Torabschluss - sie alle blieben zunächst aber glücklos. Insgesamt schwang sich die Niederlande in dieser Phase als die druckvollere Mannschaft auf, hatte durch van Lunteren (68.) sowie Miedema (72.) weitere Chancen, doch Neuseeland hielt mit Laufbereitschaft dagegen und setzte selbst immer wieder Nadelstiche (77. Satchell).
In den Schlussminuten befreite sich Neuseeland wieder ein wenig aus der Umklammerung, stand letztlich aber dennoch mit leeren Händen da: In der zweiten Minute der Nachspielzeit sorgte eine Co-Produktion der Einwechselspielerinnen Beerensteyn und Roord, die den Ball aus kurzer Distanz mit dem Kopf über die Linie drückte, für den Lucky Punch des Europameisters. Geschockte Neuseeländerinnen hatten dem späten Nackenschlag nichts mehr entgegenzusetzen, kurz darauf war Schluss.