Aus Rom berichtet Georg Holzner
Die gute Nachricht für den FC Bayern teilte Kapitän Manuel Neuer direkt zu Beginn der Pressekonferenz in Rom mit. "Meinem Knie geht’s ganz gut", erzählte der Torhüter. Er habe zwar noch "leichte Beschwerden, aber nicht so, dass ich nicht trainieren oder nicht spielen könnte".
Seine zwischenzeitlichen Pausen dienen zur Regenerierung, für die Partie bei Lazio Rom am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) ist er also fit. Natürlich blickt er mit Vorfreude auf dieses Duell, steht er doch erstmals seit nunmehr knapp zwei Jahren wieder in einem K.-o.-Spiel der Champions League auf dem Platz. Zuletzt beim Viertelfinal-Aus der Münchner gegen Villarreal im April 2022.
Schon damals hatte der FC Bayern bekanntlich Probleme. Recht viel besser ist es seither nicht geworden. Mit dem 0:3 in Leverkusen am vergangenen Samstag haben die Münchner einen neuen Dämpfer erhalten. "Ganz verdaut oder verkraftet hat man das Spiel noch nicht", sagte Neuer: "Es war ja das wichtigste Spiel in der Bundesliga", auf das man sich wochenlang gefreut und vorbereitet habe. Umso mehr schmerzt es, "wenn man dann so untergeht".
Wir bei Bayern müssen schon mit einer gewissen Überzeugung spielen - mehr als nur 15 oder 20 Minuten.
Manuel Neuer
In den vergangenen Tagen habe Trainer Thomas Tuchel "alles analysiert" und "die Punkte offen angesprochen", erzählt der 37-Jährige: "Wir müssen uns an die eigene Nase fassen." Und schleunigst aufwachen: "Wir müssen aus unseren Fehlern lernen - so schnell wie möglich." Das bedeutet auch, sich auf dem Feld reifer zu verhalten. "Wir müssen erwachsen sein", forderte der Münchner Torhüter. Was er damit meint: mehr Kommunikation, mehr Organisation, mehr Disziplin. Um im besten Fall das Selbstverständnis zurückzubekommen.
Denn momentan "haben wir die Leichtigkeit vielleicht verloren", meinte Neuer: "Wir bei Bayern müssen schon mit einer gewissen Überzeugung spielen - mehr als nur 15 oder 20 Minuten." Auch für ihn ist es manchmal unverständlich, warum die Mannschaft mit einer gegnerischen Aktion wie dem 0:1 von Leverkusen beispielsweise dann den Faden verliert.
Und vor allem dann nicht mehr in der Lage ist, zurück zu ihrem eigenen Spiel zu finden. Trotzdem hofft Neuer auf einen raschen Lernprozess, der am Mittwoch bei Lazio schon ersichtlich sein soll. Und im Idealfall für einen Umschwung beim angeschlagenen FC Bayern sorgt.