WM

Neuendorf trägt WM-Vergabe trotz Bedenken mit: "Müssen jetzt genau hinschauen"

DFB-Präsident ist Teil des FIFA-Rats, der die Entscheidung einstimmig bestätigte

Neuendorf trägt WM-Vergabe trotz Bedenken mit: "Müssen jetzt genau hinschauen"

Bernd Neuendorf äußerte Bedenken zu Vergabe der WM 2030.

Bernd Neuendorf äußerte Bedenken zu Vergabe der WM 2030. IMAGO/Schüler

Mit der Entscheidung, die WM 2030 auf drei Kontinente zu verteilen, fing sich der Weltverband FIFA einmal mehr Kritik ein - unter anderem von Zuschauern, Fanverbänden und aus der Presse. Am Donnerstag äußerte sich nun DFB-Präsident Bernd Neuendorf auf Anfragen der Deutschen Presse-Agentur und des SID zur Entscheidung der FIFA, die Endrunde zum 100. Jubiläum nicht nur in Marokko, Portugal und Spanien, sondern eben auch in Argentinien, Paraguay und Uruguay auszurichten.

"Zu Recht" Fragen beim Thema Nachhaltigkeit

"Fragen bleiben aus meiner Sicht zu Recht beim Thema Nachhaltigkeit", erklärte der 62-Jährige. "wir müssen jetzt genau hinschauen, welche konkreten Vorschläge die potenziellen Ausrichter im Bewerbungsverfahren entwickeln, um diesem wichtigen Anliegen und dieser Herausforderung gerecht zu werden."

Zum Thema

Das Turnier wird in Montevideo in Uruguay, dem Austragungsort des ersten WM-Finals 1930, eröffnet. Auch in Argentinien und Paraguay wird je eine Partie ausgerichtet. Danach werden, davon ist aktuell auszugehen, die betreffenden Teams die Reise nach Marokko, Portugal oder Spanien antreten - aus Umweltschutz-Gründen eine diskutable Idee des Komitees um Präsident Gianni Infantino. 

FIFA-Rat steht hinter der Entscheidung

Neuendorf bezeichnete die Entscheidung als "ungewöhnliche Konstellation", für die sich "alle Konföderationspräsidenten stark gemacht und bei den Mitgliedsverbänden um Zustimmung geworben" hätten. "Letztlich fiel das Votum auch im Einklang mit den anderen europäischen Nationen einstimmig aus."

Der DFB-Präsident ist Mitglied des FIFA-Rats, der die Entscheidung zugunsten des Sechs-Nationen-Konzepts mit einer "Ja"-Stimme bestätigte - vermutlich aus sportpolitischer Vernunft, um eine mögliche Frauen-WM 2027 in Deutschland nicht zu gefährden.

Zu hundert Prozent unter Dach und Fach ist die Vergabe an die sechs Gastgeber indes noch nicht, wie Neuendorf erklärte: "Zwar hat sich der FIFA-Rat einstimmig für die Vergabe an Spanien, Portugal und Marokko sowie für drei Spiele in Argentinien, Uruguay und Paraguay ausgesprochen. Dennoch müssen alle Kandidaten vor der finalen Abstimmung auf dem FIFA-Kongress ein förmliches Bewerbungsverfahren durchlaufen und vor der endgültigen Vergabe zahlreiche Kriterien erfüllen."

Beim Thema Saudi-Arabien hält sich Neuendorf zurück

Zu einer nicht minder umstrittenen möglichen Austragung des folgenden WM-Turniers in Saudi-Arabien wollte sich Neuendorf derweil nicht äußern. "Was die Vergabe der FIFA-Weltmeisterschaft 2034 betrifft, so sind in einem ersten Schritt die Mitglieder der Asiatischen (AFC) und Ozeanischen Konföderationen (OFC) eingeladen worden, Interessenbekundungen abzugeben. Es bleibt nun abzuwarten, welche Mitgliedsverbände aus dem AFC und dem OFC sich tatsächlich zur Ausrichtung der WM bereit erklären", gab er sich diplomatisch.

kmx

Rose kritisiert WM-Vergabe 2030: "Vielleicht sogar albern"

alle Videos in der Übersicht