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Neue Vorwürfe gegen Rubiales: Bronze geküsst, Coombs "gestreichelt"?

Ehemaliger spanischer Verbandspräsident weiter im Gespräch

Neue Vorwürfe gegen Rubiales: Bronze geküsst, Coombs "gestreichelt"?

Wird mit neuen Vorwürfen belastet: Luis Rubiales.

Wird mit neuen Vorwürfen belastet: Luis Rubiales. IMAGO/ZUMA Wire

Luis Rubiales hat nach dem WM-Finale der Frauen im August, das die Spanierinnen mit 1:0 gewonnen hatten, offenbar auch englische Fußballerinnen aufdringlich berührt und in einem Fall auch geküsst. Das legt die Aussage der englischen Verbandspräsidentin Debbie Hewitt nahe, die in der nun veröffentlichten schriftlichen Begründung des FIFA-Urteils gegen Rubiales aufgeführt wird.

Rubiales habe demzufolge laut Hewitt das Gesicht der englischen Nationalspielerin Laura Coombs "umfasst und gestreichelt", was der FA-Chefin "etwas seltsam" vorgekommen sei. Anschließend habe er "offensichtlich energisch" Teamkollegin Lucy Bronze geküsst.

Auf Fotos ist zu sehen, wie er Bronze in beide Arme nahm, sein Mund befand sich an ihrem Ohr.

Verwechslung von Greenwood und Coombs?

Der Anfang September als Verbandspräsident zurückgetretene Rubiales wehrte sich über eine Stellungnahme seiner juristischen Verteidiger gegen Hewitts Vorwürfe. Diese habe "eine Geste des Zuspruchs so gedeutet, dass der Angeklagte ein widerlicher Mensch" sei. Diese Deutung sei "ekelhaft". Die FA-Präsidentin habe außerdem "absichtlich oder fahrlässig" einige Tatsachen ausgelassen.

So betonte Rubiales, dass Bronze "nicht nur in Spanien spielt, sondern wenige Monate zuvor auch den spanischen Super Cup gewonnen" habe. Coombs wiederum habe sich "im Finale verletzt", sei genäht worden und habe einen Verband am Kopf tragen müssen. Coombs war allerdings im Endspiel gar nicht zum Einsatz gekommen, Rubiales verwechselte sie offenbar mit Alex Greenwood.

Die FIFA hatte Rubiales nach den Verhandlungen für drei Jahre gesperrt - später auch der Spanische Gerichtshof. Auslöser war sein Verhalten gegenüber den Spanierinnen: Rubiales hatte Nationalspielerin Jennifer "Jenni" Hermoso nach dem Endspielsieg gegen England in Sydney auf den Mund geküsst.

Der Fall löste weltweit einen Sturm der Entrüstung aus. Laut FIFA verstieß Rubiales mit seinem Verhalten gegen Artikel 13 des Disziplinarreglements.

Kommentar: Rubiales' Verhalten ist ein Skandal - Was wird der Fußball daraus lernen?

mag, sid