DFB-Pokal

Nach Boyatas Ausfall: Labbadias Notabwehr mit Stark und Rekik

Torunarigha gesperrt im Pokal

Nach Boyatas Ausfall: Labbadias Notabwehr mit Stark und Rekik

Im Training gegeneinander, in Braunschweig miteinander: Herthas Abwehrduo Niklas Stark (re.) und Karim Rekik.

Im Training gegeneinander, in Braunschweig miteinander: Herthas Abwehrduo Niklas Stark (re.) und Karim Rekik. imago images

Der Ausfall von Angreifer Krzysztof Piatek steht seit Wochenbeginn fest. Nach der Rückkehr vom Länderspiel aus dem Corona-Risikogebiet Bosnien-Herzegowina, bei dem er nicht eingesetzt wurde, musste sich der polnische Nationalspieler gemäß einer Auflage des zuständigen Gesundheitsamtes Charlottenburg-Wilmersdorf in eine fünftägige Quarantäne begeben und steht Hertha erst zum Bundesliga-Start in Bremen zur Verfügung.

Boyatas Achillessehne zwickt

Jetzt ist klar, dass auch Abwehrchef Dedryck Boyata in Braunschweig fehlt. Der Belgier laboriert weiterhin an Achillessehnenproblemen. Sein etatmäßiger Nebenmann Jordan Torunarigha sitzt am Freitag seine Pokal-Sperre ab, er war bei Herthas Achtelfinal-K.o. auf Schalke im letztjährigen Wettbewerb im Februar (2:3 n.V.) mit Gelb-Rot vom Platz geflogen.

Damit werden Niklas Stark und Karim Rekik am Freitagabend Herthas Innenverteidigung bilden. Stark fehlte die komplette vergangene Woche wegen eines Infekts und verpasste die Generalprobe gegen den HSV (0:2). Seit Montag ist er zurück im Mannschaftstraining. Auf Rekik wartet das Pflichtspieldebüt unter dem seit Ostern als Hertha-Trainer amtierenden Bruno Labbadia. In der Endphase der vergangenen Saison war der Niederländer wegen einer Bänderverletzung im Knie ausgefallen.

Abwarten bei Darida

Mittelfeldspieler Vladimir Darida soll derweil nach seiner Quarantäne am Donnerstag zum Team stoßen. Weil zwei Staff-Mitglieder der tschechischen Nationalmannschaft positiv auf COVID-19 getestet worden waren, wurde nach dem Spiel in der Slowakei (3:1) am Freitag das tschechische Team vorzeitig nach Hause geschickt. Das Spiel gegen Schottland (1:2) am Montag bestritt ein Ersatzteam, in dem Ex-Herthaner Roman Hubnik vier Jahre nach seinem Auswahlrücktritt sein Comeback gab.

Darida unterzog sich am Mittwoch in Berlin dem erforderlichen zweiten Corona-Test. Sollte der wie der erste ein negatives Ergebnis bringen, kann der Routinier am Donnerstag trainieren und am Freitag spielen. Dass ihn das Team braucht, liegt angesichts der Personalsituation und der jüngsten Testspielpleiten auf der Hand. "Wir sind gefragt", sagte Labbadia im Rahmen der Pressekonferenz am Mittwoch. "Im Pokal ist jedes Spiel ein Endspiel. Das müssen wir am Freitag so angehen, dass wir als Sieger vom Platz gehen." Es gebe gewiss leichtere Lose, "neben Leipzig mit Nürnberg haben wir das schwerste Los erwischt".

Braunschweig ist aufgestiegen, hat sich gut verstärkt und bringt Euphorie mit. Wir wissen, dass wir viel abrufen müssen.

Bruno Labbadia

Dennoch will Labbadia trotz Herthas vergleichsweise unrühmlicher Pokal-Historie keine negativen Gedanken zulassen: "Ich bin kein Freund davon, zu sagen, ich gehe mit Angst oder Befürchtung in etwas. Wir hätten gerade wegen der Unterbrechung mit den Länderspielen gern noch mehr Wochen für die Vorbereitung gehabt, aber ich freue mich, dass es losgeht. Braunschweig ist aufgestiegen, hat sich gut verstärkt und bringt Euphorie mit. Wir wissen, dass wir viel abrufen müssen."

Ganz sicher mehr als in den vergangenen Testspielen.

Steffen Rohr