3. Liga

Nach TV-Interview: VfB Lübeck suspendiert Florian Riedel

Außenverteidiger auch als Vize-Kapitän abgesetzt

Nach "vereinsschädigendem" TV-Interview: Lübeck suspendiert Riedel

Florian Riedel kam 2018 zum VfB Lübeck und stieg mit den Hansestädtern im vergangenen Sommer auf.

Florian Riedel kam 2018 zum VfB Lübeck und stieg mit den Hansestädtern im vergangenen Sommer auf. imago images

Riedel hatte bei MagentaSport auf die geäußerte Kritik von Sportdirektor Rocco Leeser reagiert. Dieser hatte die Mannschaft nach der vorangegangen Niederlage bei Spitzenreiter Dynamo Dresden (1:3) in die Pflicht genommen - und damit Riedel auf den Plan gerufen, der Leeser deutlich widersprach ("Das kam nicht gut an" - "Den Charakter der Mannschaft infrage zu stellen, finde ich nicht fair". Das hat nun Folgen.

Wir haben kein Verständnis dafür, dass ein so erfahrener Profi wie Florian Riedel vor dem Spiel öffentlich den Eindruck erweckt, als sei er gedanklich nicht mit dem bevorstehenden Spiel, sondern mit anderen Dingen befasst.

VfB-Vorstandssprecher Thomas Schikorra

Wie das Drittliga-Schlusslicht mitteilte, wird Riedel wegen "vereinsschädigender Äußerungen" für eine Woche vom Trainings- und Spielbetrieb suspendiert, anschließend muss er mit den Reservisten trainieren. "Danach hat er die Chance, sich sportlich wieder für Einsätze zu empfehlen", teilt der Aufsteiger mit. Darüber hinaus ist der 30-Jährige als Vize-Kapitän abgesetzt, erhält eine Geldstrafe und ist auch nicht mehr Teil des Mannschaftsrates.

"Die Aussagen in diesem Interview sind ausschließlich destruktiv, sie erwecken den Eindruck, als stünde unsere Mannschaft über oder neben dem Verein und sie sind auch eine Provokation in Richtung der Verantwortlichen und unserer Fans", wird VfB-Vorstandssprecher Thomas Schikorra in der Mitteilung des VfB zitiert. "Wir haben kein Verständnis dafür, dass ein so erfahrener Profi wie Florian Riedel vor dem Spiel öffentlich den Eindruck erweckt, als sei er gedanklich nicht mit dem bevorstehenden Spiel, sondern mit anderen Dingen befasst."

Riedel entschuldigt sich "für eine weitere Baustelle"

Riedel habe sich inzwischen entschuldigt, allein "deshalb war es den Verantwortlichen des VfB möglich, letztlich doch noch von einer noch weit härteren Sanktion abzusehen". "Ich habe mit dem Interview für eine weitere Baustelle in einer für den Verein ohnehin schwierigen Situation gesorgt. Das war nicht meine Absicht", sagte Riedel.

Der zweitligaerfahrene Defensivmann (13 Einsätze für den 1. FC Kaiserslautern) lief in dieser Saison 21-mal für den VfB auf (kicker-Notenschnitt 3,45).

pau