3. Liga

Lübecks Riedel reagiert auf Kritik von VfB-Sportdirektor Leeser

Streit zwischen Mannschaft und Sportdirektor dürfte Folgen haben

Lübecks Riedel nach interner Kritik an der Mannschaft: "Das kam nicht gut an"

Florian Riedel (li., hier im Austausch mit VfB-Trainer Rolf Landerl) hatte sich vor dem Spiel gegen Türkgücü gegen Kritik an der Mannschaft gewehrt.

Florian Riedel (li., hier im Austausch mit VfB-Trainer Rolf Landerl) hatte sich vor dem Spiel gegen Türkgücü gegen Kritik an der Mannschaft gewehrt. imago images

Leeser hatte die Mannschaft nach der 1:3-Niederlage bei Spitzenreiter Dynamo Dresden scharf kritisiert, womöglich auch, um das Team anzusporen. Der Schuss ging allerdings nach hinten los: Die Aussagen des Sportdirektors sorgten bei den Spielern für großen Verdruss, wie Außenverteidiger Florian Riedel noch vor dem vergangenen Heimspiel gegen Türkgücü München (0:2) bei MagentaSport klarstellte. "Das kam nicht gut an." Kritik an der sportlichen Leistung sei zwar berechtigt, aber: "Den Charakter der Mannschaft infrage zu stellen, finde ich nicht fair." Schließlich habe das Team selbst dabei angepackt, den Rasen im Stadion an der Lohmühle unter der Woche vom Schnee zu befreien, um die schnelle Chance zur Wiedergutmachung zu bekommen.

Der offen ausgetragene Konflikt dürfte in jedem Fall Konsequenzen nach sich ziehen. Vorstandssprecher Thomas Schikorra bezeichnete Riedels Aussagen gegenüber "HL Sports" als "absolut inakzeptabel", auch was den Zeitpunkt betreffe. "Es lenkt von dem ab, was wir brauchen - nämlich eine Fokussierung auf unser Saisonziel und eine Geschlossenheit." Die fordern auch die Fans ein, die am Samstag ein großes Banner im Stadion angebracht hatten: "16 Jahre unser Traum - wollt ihr uns das jetzt versaun'n?"

Landerl: "Das fühlt sich richtig scheiße an"

Den Glaube an den Klassenerhalt hat Cheftrainer Rolf Landerl noch nicht verloren. "Bei mir ist der Kopf oben. Das versuche ich vorzuleben und der Mannschaft mitzugeben. Und das sieht man, sonst wäre sie heute nicht auf diese Weise aufgetreten." Tatsächlich hatte sein Team gegen Mit-Aufsteiger Türkgücü München viel Einsatz gezeigt, am Ende stand aber trotzdem die dritte Niederlage in Folge für das Schlusslicht. "Das", so Landerl, "fühlt sich richtig scheiße an." Weitere unruhige Tage stehen dem Österreicher und seinem Klub bevor.

pau