Südwest

Nach Insolvenz: Große Herausforderungen für den VfR Aalen

Präsidiumsmitglied fordert die Hilfe der Region

Nach Insolvenzantrag: Große Herausforderungen für den VfR Aalen

Derbe Worte aus der Kurve: Die Fans des VfR Aalen haben die Hauptschuldigen der Insolvenz ausgemacht.

Derbe Worte aus der Kurve: Die Fans des VfR Aalen haben die Hauptschuldigen der Insolvenz ausgemacht. IMAGO/Eibner

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Zwei Tage nach Beantragung der Insolvenz hat der VfR Aalen bei Wormatia Worms einen Punkt geholt. "Für die Mannschaft war die Nachricht ein Schlag ins Gesicht, deshalb können wir mit dem 1:1 gut leben", sagt Kapitän Alessandro Abruscia. Auch Trainer Tobias Cramer ist "mit dem Auftreten zufrieden, weil die Situation nicht einfach ist".

Zum zweiten Mal nach 2017 ist der Verein zahlungsunfähig. Corona, der Ukrainekrieg und die Energiekrise seien dafür verantwortlich. Hinzu kamen sinkende Zuschauerzahlen und weniger Sponsorengelder.

Von Resignation ist beim VfR dennoch nichts zu spüren. "Wir wollen den Verein fortführen. Es geht gar nicht, dass wir den Profifußball aufgeben", sagt Michael Weißkopf. Das Präsidiumsmitglied bestätigt, dass der Spielbetrieb bis zum Jahresende gesichert sei. "Wir werden diese Partien bestreiten, gar keine Frage." Bis dahin sei es die Aufgabe der Verantwortlichen, "finanziell einen Insolvenzplan aufzustellen, damit die Rückrunde und der Spielbetrieb darüber hinaus gesichert wird".

Sportlich müsse der VfR den drohenden Neun-Punkte-Abzug verkraften, durch den Aalen dann gemeinsam mit RW Koblenz (beide 6 Punkte) am Tabellenende rangieren würde.

Der VfR hat kein Geld!

Michael Weißkopf, Präsidiumsmitglied des VfR Aalen

Das Freitagsspiel

Ähnlich schwierig ist die finanzielle Lage. Und deshalb stellt Weißkopf klar, dass die Rettung nur mit Unterstützung neuer Firmen möglich sei: "Ich erwarte von der Region, dass sie mithilft." Denn: "Der VfR hat kein Geld!" Zudem versichert er, dass "wir in Zukunft keinen Euro mehr ausgeben, den wir nicht einnehmen."

In Worms gab es bereits den ersten Nackenschlag - in Form eines Banners im Fanblock: "Präsidium, verpisst euch!" war dort 90 Minuten lang zu lesen. "Das tut extrem weh", gibt Weißkopf zu.

Alexander Haag

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