3. Liga

MSV-Präsident Wald verfasst offenen Brief an Ferenc Schmidt

Duisburg-Legende schrieb von "Verräter" und "blindem Präsident"

Nach harter Kritik: MSV-Präsident Wald verfasst offenen Brief an Schmidt

Sind aktuell nicht gut aufeinander zu sprechen: MSV-Präsident Ingo Wald und Ferenc Schmidt.

Sind aktuell nicht gut aufeinander zu sprechen: MSV-Präsident Ingo Wald und Ferenc Schmidt. imago images (2)

Auch nach dem jüngsten 0:0 gegen Preußen Münster wartet der MSV Duisburg weiterhin auf den ersten Saisonsieg in der 3. Liga. Die Trennung von Ex-Trainer Torsten Ziegner und die interimsweise Übernahme von Engin Vural tragen bislang noch kaum Früchte, stattdessen spitzt sich die Lage auch abseits des Feldes zu.

Die letzten drei Partien des MSV

Schmidt: "Die Situation ist sehr erschreckend"

Bereits am vergangenen Mittwoch hatte MSV-Legende Ferenc Schmidt im Rahmen einer Bolzplatzeröffnung seinen Unmut gegenüber der Sportlichen Leitung des Drittligisten kundgetan: "Die Situation ist sehr erschreckend. Ich befürchte, dass der MSV in dieser Saison in die 4. Liga gehen wird. Da wird kein Trainer mehr großartig etwas retten können - die Mannschaft ist einfach zu schwach", erklärte der 60-Jährige im Gespräch mit dem YouTube-Kanal "1st4youde".

Es seien "zu viele Fehler in der Führungsebene gemacht worden, permanent in den letzten zehn Jahren. Die Quittung bekommt man jetzt leider dafür", führte Schmidt, der für die Zebras zwischen 1985 und 1996 insgesamt 200 Pflichtspiele absolviert hatte, weiter aus. 

Vonseiten des Vereins gab es auf dieses Interview vorerst keine Reaktion, doch rund eine Woche später sehen die Verhältnisse diesbezüglich deutlich anders aus. In einem auf der MSV-Homepage veröffentlichten offenen Brief wandte sich Klub-Präsident Ingo Wald am Dienstagmittag direkt an Duisburgs früheren Stürmer, der das Fass aus Sicht des Präsidenten in den letzten Tagen zum Überlaufen gebracht habe.

Wald sucht trotz scharfer Kritik den Austausch 

Während der 65-Jährige die "von den Fans der Zebras gewählte MSV-Legende" zu Beginn des Textes daran erinnerte, dass Schmidt aufgrund jener Sonderstellung sowohl bei Heimspielen des Klubs als auch bei "unseren Mitglieder-Abenden" stets die Möglichkeit habe, dem Vorstand seine "Sorgen, Nöte und konstruktive Kritik" mitzuteilen oder sich gar selbst "mit einem eigenen Team aufstellen zu lassen", kritisierte Wald zugleich jedoch auch gewisse Aussagen, die Schmidt in den Sozialen Medien getroffen haben soll.

"Verbunden mit der Behauptung, der Vorstand hätte bei der Freistellung von Ralf Heskamp den Wünschen eines Sponsors nachgegeben", habe Schmidt via Facebook von Begriffen wie "Verräter", "blinder Präsident" oder jemand, der "noch irgendwie versucht, seinen eigenen Arsch zu retten", Gebrauch gemacht. Jenen Vorwurf wies Wald im Anschluss entschlossen zurück und versicherte darüber hinaus, dass das "operative Geschäft" von Sponsoren "nicht beeinflusst ist, war und wird". 

Schmidt sei "wie alle anderen Zebras immer eingeladen, konstruktiv Kritik zu üben und sich einzubringen". Sollten in der Zukunft aber "bewusste Unwahrheiten" veröffentlicht werden, so Wald abschließend, werde man "rechtliche Schritte prüfen".

Um zumindest für etwas Ruhe in dieser angespannten Zeit zu sorgen, sollten die Zebras am kommenden Wochenende tunlichst den ersten Dreier der Saison einfahren. Zu Gast in der Schauinsland-Reisen-Arena ist am Samstagnachmittag die SpVgg Unterhaching, die sich derzeit im Tabellenmittelfeld der 3. Liga befindet (14 Uhr, LIVE! bei kicker).

jko

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2023/24