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Nach gutem Saisonstart: Kottern kämpft mit Verletzungssorgen

Nur noch Platz neun

Nach gutem Saisonstart: Kottern kämpft mit Verletzungssorgen

Muss derzeit eine Vielzahl an Verletzten ersetzen: Kotterns Trainer Frank Wiblishauser

Muss derzeit eine Vielzahl an Verletzten ersetzen: Kotterns Trainer Frank Wiblishauser IMAGO/Nordphoto

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Platz fünf im Vorjahr, ab Spieltag drei der aktuellen Saison sieben Siege in Folge - der TSV Kottern war Anfang September auf bestem Wege sich zurecht in der Spitzengruppe der Bayernliga Süd zu etablieren. Dann jedoch folgte mit dem 0:3 in Deisenhofen das Ende der Siegesserie und der Sturz von der Tabellenspitze. Anschließend fanden die Allgäuer nicht mehr zu ihrer vorherigen Form und rangieren nach lediglich zwei Siegen aus den vergangenen elf Partien auf Rang neun der Tabelle.

Ein - nach dem Hoch zu Saisonbeginn - enttäuschender Zwischenstand, den Trainer Frank Wiblishauser allerdings erklären kann: "Wenn dauerhaft acht Spieler ausfallen, die Stammspieler sein könnten, verträgt das keine Mannschaft - so eine Misere habe ich in meiner Zeit als Fußballer noch nicht erlebt. Natürlich können andere Spieler in die Bresche springen, aber mit zwölf Mann im Training ist der Konkurrenzdruck nicht mehr so hoch wie zu Saisonbeginn oder letzte Saison."

Landsberg-Spiel in der Schwebe

Da rangierte der TSV in der Spitzengruppe und sicherte sich den besten Punkteschnitt seiner Bayernliga-Historie, indem sich "die Jungs gegenseitig gepusht haben und am Wochenende dann die letzten Prozente rausholen konnten." Fehlen diese Prozentpunkte wird es im gehobenen Amateurniveau der Bayernliga dagegen gegen jeden Gegner schwierig. Immerhin gelang beim Kellerkind aus Kirchanschöring zuletzt ein hart erkämpfter 1:0-Erfolg, so dass die Wiblishauser-Elf das Kalenderjahr 2023 womöglich mit einem positiven Resultat beendet.

Ganz sicher ist die Austragung des eigentlich finalen Spiels nämlich noch nicht - Anfang Dezember wartet laut Spielplan noch der Tabellenführer TSV Landsberg. "Ob wir spielen, steht noch in den Sternen. Unser Kunstrasenplatz wird aufgrund eines Feuers neben dem Stadion restauriert und ist noch nicht fertig", erläutert der 46-Jährige - wohlwissend, dass bereits das letzte Heimspiel gegen Türkspor Augsburg den Witterungsverhältnissen im Allgäu zum Opfer fiel.

Klar ist dennoch, dass das Spiel gegen Landsberg eine große Herausforderung wird: "Die haben von der Kaderbreite mit Abstand die stärkste Mannschaft der Liga, vor allem in der Offensivabteilung sind einige Hochkaräter dabei, die ein Spiel alleine entscheiden können." Doch die Hoffnung auf Punkte will er nicht aufgeben: "Wir müssen uns maximal mobilisieren und voll dagegenhalten. Wenn wir spielen, wollen wir auch gewinnen. Und an sich gibt die Qualität unseres Kaders her, dass wir gegen jeden Gegner bestehen können, wenn die Jungs ans Maximum gehen."

Vorderes Drittel als Ziel

Um im kommenden Jahr wieder öfter an jenes Maximum zu gelangen, kommt die anstehende Winterpause zum richtigen Zeitpunkt. "Ich hoffe, dass ein Großteil der Verletzten nach der Winterpause zurück ist und wir in der Breite wieder gut genug aufgestellt sind, um in eine Siegerschiene zu kommen. Wenn wir dann an einem Strang ziehen, bin ich überzeugt, dass sich alles wieder ergibt, wie es zu Saisonbeginn war." Realistisch ist eine Rückkehr ins Spitzenfeld der Bayernliga Süd in dieser Saison zwar nicht mehr - ganz nach vorne muss es für den TSV gemäß der eigenen Ziele aber auch nicht gehen.

"Wir wollten uns im vorderen Drittel der Tabelle niederlassen, das würde in meinen Augen das Gesicht und die Qualität der Mannschaft widerspiegeln", ordnet Wiblishauser seine Truppe innerhalb der Liga ein. Und bei derzeit fünf Punkten Rückstand auf Platz sechs ist jene Zielsetzung tatsächlich in Reichweite. Platziert ist dort derzeit der TSV Nördlingen - passenderweise der erste Gegner Kotterns in der Rückrunde. Bestenfalls kann Wiblishauser bereits zu diesem Zeitpunkt personell wieder aus dem Vollen schöpfen.

Simon Ruß

Deutschlands Großstädte ohne Profifußball