Nordost

2:2: Ereignisreiche Schlussphase in Altglienicke

Regionalliga Nordost - 4. Spieltag

Ereignisreiche Schlussphase in Altglienicke: Jannene kontert Breitkreuz

Tolcay Cigerci erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich der VSG Altglienicke.

Tolcay Cigerci erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich der VSG Altglienicke. IMAGO/Matthias Koch

Die VSG Altglienicke musste sich am Mittwochabend im abschließenden Spiel des 4. Spieltags gegen den FSV Luckenwalde mit einem Remis begnügen. Becker brachte die Gäste nach 18 Minuten sogar in Front, Cigerci glich aber noch vor der Pause aus (30.). Lange tat sich anschließend ergebnistechnisch nichts. Breitkreuz gelang schließlich drei Minuten vor Abpfiff die Führung für die VSG. Doch zu früh gefreut. Jannene sorgte in der Nachspielzeit noch für den 2:2-Endstand. Altglienicke verpasst durch den Last-Minute-Ausgleich Platz 3.

Halberstadt ärgert Chemnitz

Aufgrund von polizeilichen Vorgaben wurde die Partie zwischen Germania Halberstadt und dem Chemnitzer FC auf den Montagabend verlegt. Wie bereits in den vergangenen drei Spielen wurde Germania-Trainer Andreas Petersen krankheitsbedingt von Manuel Rost vertreten. Die Germanen starteten forsch, hatten mehr Spielanteile und machten es dem Favoriten schwer. Nach rund 25 Minuten wurden die Himmelblauen aktiver und gingen prompt in Führung. Eine verunglückte Hereingabe kam zu Stagge zurück, der aus spitzem Winkel die Kugel mit Wucht im Torwarteck versenkte (30.). Ansonsten ließ das Schlusslicht im ersten Durchgang keine wirklich gefährlichen Chancen zu. Aber auch der CFC stand hinten gewohnt sattelfest.

Im zweiten Durchgang war Chemnitz zunächst am Drücker, kam häufiger vor das gegnerische Tor, schlug aus dieser Phase aber kein Profit. Kircicek hatte nach Torwartpatzer Cichos die dickste Gelegenheit, um auf 2:0 zu stellen. Sein Chipversuch landete aber knapp links neben dem Tor (52.). Eilers hätte den Fehlversuch eine Viertelstunde später beinahe bestraft, Jakubov war allerdings zur Stelle. Danach wippte das Spiel in Richtung der Heimelf. In der 76. Minute war auch der zunächst noch stark parierende Jakubov machtlos gegen Eiler, der den Ball im Nachschuss unter die Latte hämmerte. Der erste Gegentreffer für Chemnitz. Das Spiel stand nach dem Ausgleich auf Messers Schneide. Letztlich konnte aber kein Team seine durchaus vorhandenen Möglichkeiten zu einem weiteren Treffer nutzen.

Erste Siege für Chemie Leipzig und Greifswalder FC

Alles andere als optimal verliefen die ersten drei Spieltage für Aufsteiger Greifswalder FC, Absteiger Viktoria Berlin und Chemie Leipzig. Doch zwei der drei Teams knipsten am Sonntag das Licht im Keller wieder an. Der GFC schoss gegen Lok Leipzig nicht nur seine ersten drei Saisontore überhaupt, die reichten auch zu einem verdienten 3:1-Erfolg. Doppeltorschütze Kargbo ebnete den Weg, Ex-Zweitliga-Profi Weilandt initiierte einige Angriffe und forderte viele Bälle. Doch das wahre Prunkstück war am Sonntag die Innenverteidigung mit Rüh und Sanin, die den anfangs starken Leipzigern ab ungefähr einer halben Stunde Sand ins Getriebe kippte. Konkret: Die vielen hohen Bälle, die Lok schlug, köpfte das Abwehrduo souverän aus der Gefahrenzone. Die Sachsen, die in der 11. Minute durch den anfangs starken Pfeffer vorübergehend ausglichen, mussten mit ihrer ersten Saisonpleite die mehr als vierstündige Heimreise antreten.

Der Lokalrivale aus der Messestadt erlebte hingegen ein lange nicht mehr da gewesenes Glücksgefühl. Das 3:2 gegen den SV Lichtenberg 47 war der erste Saisonsieg für die BSG Chemie. Mit einem stramm getretenen Freistoß brachte Wendt die Chemiker in der 13. Minute in Führung. Mit einem starken defensiven Rückgrat konnten die Sachsen auch manche offensive Schwäche kaschieren, ehe in der 38. Minute Kirstein quer auf Mäder legte, der das Leder zum 2:0 über die Linie drückte. Erneut ein direkter Freistoß bescherte Leipzig das 3:0 in der 73. Minute, diesmal hieß der Torschütze Brügmann. Ein sanftes Ruhekissen? Weit gefehlt. Lichtenberg verkürzte in der 77. Minute nach einem hohen Ball auf Adekunle auf 1:3, in der Nachspielzeit köpfte Owczarek das 2:3. Für kurze Zeit stand die Partie auf Messers Schneide, aber Lichtenberg war dann doch zu spät aufgewacht.

Drittliga-Absteiger Viktoria Berlin schippert hingegen weiter durch das trübe Fahrwasser des Fehlstarts. Mit dem noch ungeschlagenen SV Babelsberg 03 wartete am Sonntag allerdings auch eine schwere Aufgabe. Die Nulldreier drückten von Beginn an. Scheiterte Steinborn in der 6. Minute noch am Außenpfosten, nutzte Frahn in Minute 23 einen verunglückten Abstoß von Heimkeeper Köstenbauer und markierte das Tor des Tages. Der 1:0-Sieg wackelte aber bedenklich, in der 30. Minute retteten die Latte und SVB-Keeper Klatte in höchster Not. Doch Babelsberg bekam das Spiel beruhigt, bei den Berlinern verabschiedete sich Theisen in der 84. Minute noch mit Gelb-Rot.

Cottbus löst es hocheffizient

Mit nur einer Begegnung verlief der Samstag ruhig. Der FC Energie Cottbus, der vor der Partie mit nur vier Punkten noch Luft nach oben hatte, spulte auch gegen den ZFC Meuselwitz nicht seine besten 90 Minuten herunter, präsentierte sich vor allem in Halbzeit zwei gegen ein löchrige Gästeabwehr hocheffizient. Gegen offensiv über weite Strecken harmlose Gäste hatte der FCE die Spielkontrolle, wobei auch die Mannschaft von Claus-Dieter Wollitz zunächst selten Torgefahr ausstrahlte. Nicht verwunderlich, dass das 1:0 durch Oesterhelweg, der die Kugel aus über 20 Metern in den Knick hämmerte, nach einer Einzelaktion fiel (28.). Nach der Pause wurde die Partie etwas besser. Beide Teams hatten nun die ein oder andere Chance. Treffen sollte allerdings nur die Heimelf. Heike nahm wiederum aus der Distanz Maß (67.), Hottmann köpfte nach Hasse-Flanke am langen Pfosten zum 3:0 ein (69.). Für den Endstand sorgte in der Nachspielzeit Abu-Alfa, der ebenfalls eine Flanke verwertete.

BAK gewinnt Spitzenspiel

Am Freitag stand besonders das Topspiel zwischen Aufsteiger Rot-Weiß Erfurt und Ligaprimus Berliner AK im Fokus. Der Spitzenreiter aus der Hauptstadt erwischte einen gelungenen Start. Susseks Freistoß schätzte RWE-Keeper Flückiger total falsch ein, der Ball landete im Torwarteck (11.). Hatte Erfurt vorher mehr vom Spiel, sorgte dieser Treffer für Oberwasser beim BAK, der nun die Initiative ergriff. Bis zur Pause verflachte die Partie aber immer mehr.

Richtig heiß wurde es in der 58. Minute: Erfurts Seidemann war nach tollem Steilpass schon am Gästetorart Zwick vorbei, schob in Richtung leeres Tor, ehe Schulz mit heldenhaftem Einsatz den Ball mit einer Grätsche von der Linie kratzte. Erfurts Schlussoffensive verpuffte, da zum einen die Kreativität fehlte und die Berliner auch bravourös verteidigten. Nach dem eingetüteten Sieg ist der BAK nach vier Spielen noch immer ohne Gegentor und bleibt unabhängig von den weiteren Ergebnissen des Wochenendes Spitzenreiter.

Aksakal trifft dreimal und hadert

Hertha BSC II reiste indes wenige Kilometer gen Süden ins Mommsenstadion, um sich im Berliner Stadtduell mit Tennis Borussia zu messen. In einer ansehnlichen ersten Hälfte ließen beide Teams noch ihre Möglichkeiten ungenutzt, ehe Tekin in der 50. Minute per direktem Freistoß die Heimelf in Führung schoss. Vier Zeigerumdrehungen später erhöhte Tekin mit einem verwandelten Foulelfmeter auf 2:0. Aksakal brachte in Minute 65 nach einer präzisen Flanke von Fuchs mit dem Anschlusstreffer wieder Spannung ins Stadtduell.

Dann ertönte erneut ein Elfmeterpfiff, diesmal kamen die Hertha-Bubis in den Genuss dieser Großchance, und Aksakal markierte vom Punkt seinen zweiten Treffer des Tages (72.). Die Hertha-U-23 hätte vier Minuten später per Strafstoß sogar in Führung gehen können, allerdings setzte Aksakal die Kugel bei diesem Versuch neben das TeBe-Gehäuse. Das rächte sich, Uzoma brachte die "Veilchen" in der 86. Minute wieder in Führung. Damit nicht genug der für neutrale Beobachter herzerfrischenden Fußballunterhaltung: Aksakal machte in der Nachspielzeit seinen Elfer-Fehlschuss wieder gut, indem er einen Fallrückzieher zum 3:3-Endstand ins Tor setzte.

Lange Halbzeit wegen Randale

Des Weiteren hielt der Freitagabend die Partie eines weiteren Titelanwärter parat. Carl Zeiss Jena war zu Gast beim BFC Dynamo, der noch hinter den eigenen Erwartungen hinterherhinkt. Das blieb gegen die Thüringer auch so. In der 24. Minute köpfte Lange eine Ecke zur hochverdienten FCC-Führung ein. Davon angestachelt wurden die Berliner nun stärker, schwächten sich kurz vor der Pause aber selbst, als Brandt von hinten in Verkamp hinein rauschte und dafür Rot bekam. Trotzdem hätte Beck in der 45. Minute per Kopf fast ausgeglichen, doch er verfehlte knapp.

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Hatte die Begegnung sowieso schon eine Viertelstunde später angefangen, weil Jena Probleme bei der Anreise hatte, sorgten beide Fanlager vor Beginn des zweiten Durchgangs für weitere Verzögerungen. Erst kletterten einzelne Anhänger über die Zäune, wurden aber von der Polizei schnell zurückgedrängt, dann schickte der Schiedsrichter beide Mannschaften in die Kabine, weil im Berliner Block einiges an Feuerwerk abgebrannt wurde. Mit reichlich Verspätung konnte der zweite Spielabschnitt dann doch beginnen.

Den eröffnete Dahlke mit dem 2:0. Eine Verkamp-Flanke wuchtete er aus fünf Metern per Kopf über die Linie. Die Gäste agierten souverän, eine der wenigen heimischen Chancen ließ Suljic in der 77. Minute liegen, als er aus kurzer Entfernung den Ball nicht richtig traf und so den möglichen Anschluss liegen ließ. Auf der Gegenseite traf Itoi drei Minuten vor Schluss noch die Latte, aber Jena konnte das verschmerzen, wenig später waren die drei Punkte unter Dach und Fach. Der BFC - immerhin Meister der Vorsaison - dürfte mit jetzt drei Zählern aus vier Spielen nicht wirklich zufrieden sein.

dw/stw