Leonardo Jardim hatte beim 1:1 in der League 1 gegen Stade Rennes eine B-Elf auf den Rasen geschickt. Im Vergleich zum 0:1 im Hinspiel brachte Monacos Trainer aber wieder sein bestes Personal. Zwei Wechsel gab es allerdings: Ricardo Carvalho (Rotsperre) und Dirar (Bank) wurden von Kapitän Toulalan (zurück nach Oberschenkelproblemen) und Bernardo Silva vertreten.
Juve-Coach Massimiliano Allegri tütete am Wochenende ein souveränes 2:0 über "Verfolger" Lazio Rom ein. Mit Bezug aufs Hinspiel schickte der ehemalige Milan-Trainer Barzagli für Pereyra (Bank) aufs Feld. Vidal wurde nach Krankheit demnach rechtzeitig fit, weiterhin fehlte dagegen Talent Pogba (schwere Muskelverletzung im hinteren Oberschenkel).
Monaco drückt und drückt gegen humorlose Turiner
Ohne den französischen Nationalspieler musste sich die "Alte Dame" im Fürstenstaat Monaco zunächst mit reichlich Druck auseinandersetzen: Die Association Sportive nämlich presste hoch und zwang die Italiener zu langen Bällen und zu Aufbaufehlern. Und siehe da: Chiellini rutschte in der 1. Minute weg und ermöglichte einen ersten aussichtsreichen Angriff. Der italienische Nationalspieler passte aber auf, griff absichtlich per Hand ein und handelte sich damit die Gelbe Karte ein. Chancen waren zudem ob des dichten Defensivnetzes der Gäste Mangelware: Lediglich Martial und Kondogbia trauten sich aus der Distanz (6. und 20.), ehe Barzagli beinahe ein Eigentor fabrizierte (15.).
Hatte ein wenig Glück, nichts schon früh vom Feld zu müssen: Giorgio Chiellini. Hier sieht er in Minute 2 die Gelbe Karte von Referee William Collum. picture alliance
Vom doch recht passiven Turin kam derweil wenig: Tevez tauchte einmal aus dem Nichts und nach feinem Pirlo-Zuspiel im Strafraum auf, doch sein Kopfball geriet für Torhüter Subasic zu harmlos (8.). Zwanzig Minuten später offenbarte Pirlo erneut seine Fähigkeiten, spielte einen beinahe perfekten Schnittstellenpass zu Lichtsteiner. Doch Torwart Subasic war zur Stelle (26.). Das weiterhin besser und gieriger auftretende Monaco kam dagegen weiterhin nicht zu Annäherungen. Das einzige Mittel: Relativ ungefährliche Fernschüsse.
Chiellini im Glück - Tevez verzieht minimal
Zurück zu Chiellini: Der italienische Nationalspieler räumte - wohlgemerkt bereits verwarnt - rüde Joao Moutinho um. Doch der schottische Referee William Collum zeigte sich gnädig. Genauso wie in Minute 36, als Vidal und Chiellini Gegenspieler Kondogbia hart im Strafraum in die Zange nahmen. Es gab keinen Elfmeter. Dafür zahlte sich kurz vor dem Gang in die Kabinen das eisige Selbstvertrauen der Bianconeri fast aus: Morata bediente nach schöner Balleroberung Tevez, der seinen wuchtigen Schuss hauchdünn rechts vorbeisetzte (45.).
Das Viertelfinale
Schwimmendes Turin
Änderungen im zweiten Durchgang? Mitnichten! Monaco agierte nun mit Berbatov (kam für den angeschlagenen Toulalan) mitunter gar noch druckvoller. Und da die "Alte Dame" ab und an mit dem Feuer spielte, mehrten sich aussichtsreiche Chancen: Ferreira-Carrasco drang in den Strafraum ein (47.), Evra rettete vor dem Ex-Bremer Abdennour (50.) und Buffon kam nach Bonucci-Fehler gerade noch vor Berbatov ans Leder (55.). Das 1:0 wäre für die Monegassen mittlerweile hochverdient gewesen.
Ab der 60. Minute aber ging den Hausherren plötzlich die Puste aus. Der Strafraum von Buffon wurde nur noch höchst selten gefunden, was auch daran lag, dass sich Chiellini enorm stabilisierte. Zusammen mit seinen Kollegen räumte der Abwehrrecke fair auf. Der Rest ist schnell erzählt: Turin ließ nichts mehr anbrennen und hätte beinahe noch das 1:0 erzielt. Pirlo bugsierte einen Freistoß aus rund 35 Metern per Flatterball an den rechten Pfosten (90.+3).
Berlin rückt näher
Setzte der defensiven Meisterleistung beinahe noch die Sahnehaube auf: Andrea Pirlo. Getty Images
Es blieb beim 0:0, mit dem die Bianconeri eine starke Serie ausbauten: Neun der letzten zehn Pflichtspiele wurden ohne Gegentor abgeschlossen. Lediglich beim 0:1 in Parma wurden Kapitän Buffon & Co. überwunden. Apropos Buffon und Pirlo: Für die beiden Akteure rückt damit das Finale in Berlin einen Schritt näher. Hier reckten beide zuletzt 2006 im WM-Finale gegen Frankfreich (5:3 i.E.) den goldenen Pokal in die Lüfte.
Die Auslosung für das Halbfinale steht am Freitagmittag um 12 Uhr an. Die vier im Lostopf befindlichen Teams: der FC Bayern München, der FC Barcelona, Real Madrid und Juventus Turin.
Monaco gastiert in der Ligue 1 am Sonntag (17 Uhr) beim RC Lens. Die "Alte Dame" trifft im Stadtderby am Sonntag (15 Uhr) in der Serie A auswärts auf den FC Turin.