Int. Fußball

Mitten in der sportlichen Krise: Ajax trennt sich von Direktor Mislintat

Schwere Vorwürfe belasten den ehemaligen Stuttgarter ebenfalls

Mitten in der sportlichen Krise: Ajax trennt sich von Direktor Mislintat

Nicht mehr Technischer Direktor bei Ajax Amsterdam: der ehemaliger Stuttgarter Sven Mislintat.

Nicht mehr Technischer Direktor bei Ajax Amsterdam: der ehemaliger Stuttgarter Sven Mislintat. IMAGO/Pro Shots

Wie Ajax Amsterdam am Sonntagabend auf den offiziellen Kanälen mitgeteilt hat, hat sich der niederländische Klub mit sofortiger Wirkung von Sven Mislintat getrennt. Der Technische Direktor hatte den Job erst im Mai diesen Jahres übernommen und wurde nun inmitten der sportlichen Ergebniskrise - Tabellenplatz 14, erst ein Sieg - ein Opfer der Ajax-Bosse.

Der übergangsweise installierte Klubboss Jan van Halst kommentierte die Entlassung wie folgt: "Mehrere Versuche, die breite Unterstützung wiederherzustellen, führten nicht zum gewünschten Ergebnis. Dies führt auch aufgrund der enttäuschenden Ergebnisse zu Unruhen im und um den Verein. Sven hat in den letzten Monaten enorme Anstrengungen für Ajax unternommen, wofür wir dankbar sind. Es liegt nun im Interesse von Ajax, mit vereinten Kräften weiterzumachen und wieder zu sportlichen Erfolgen zu finden."

Der genau an diesem Sonntag abgebrochene "Klassieker" in der Eredivisie zwischen Amsterdam und Feyenoord Rotterdam passt dabei ins Bild: Zahlreiche Ajax-Fans hatten sich schwer daneben benommen.

Vorwürfe gegen Mislintat

Der Name Mislintat sorgt allerdings auch anderweitig für Schlagzeilen. Unter der Woche waren schwere Vorwürfe gegen den früheren VfB-Verantwortlichen bekannt geworden.

Mislintat soll, so der Vorwurf von NOS, dem niederländischen Pendant der ARD, den Transfer von Borna Sosa von seinem Ex-Klub VfB Stuttgart zu Ajax trotz eines Interessenkonflikts durchgezogen haben. Konkret geht es um das 2016 von ihm mitgegründete Fußballdaten-Analyse-Unternehmen Matchmetrics GmbH. Denn Ende Juni 2023 änderten sich die Beteiligungsverhältnisse. Neben Dietmar Mertel, einem fußballaffinen deutschen US-Auswanderer, der mit 3,6 Prozent einstieg, lassen sich seither auch Puma (mit 3,21 Prozent) und die Firma AKA Global GmbH (3,16 Prozent) auf der Gesellschafterliste finden.

In diesem Zuge stockte auch Mislintat seine Anteile auf 35 Prozent auf.

Auch der VfB Stuttgart hat sich in diese Angelegenheit eingeklinkt: "Der VfB Stuttgart prüft aus gegebenem Anlass die betroffenen Transferaktivitäten".

Lesen Sie auch: Sosa-Affäre: Spielerberater Arthur Beck springt Mislintat zur Seite

mag

Die teuersten Transfers der Welt - und wo sich Kane und Kolo Muani einordnen