Großchance für die Himmelblauen in der Anfangsphase: Suarez überwindet Perez und verfehlt doch. picture-alliance
Mexikos Trainer Javier Aguirre stellte gegenüber dem 2:0 über Frankreich auf zwei Positionen um: Guardado kam für den gesperrten Juarez, Blanco für den angeschlagenen Vela zum Zug. Uruguays Coach Oscar Tabarez gab im Vergleich zum 3:0 gegen Südafrika Victorino an Stelle von Godin (Magen-Darm-Erkrankung) eine Chance.
Nach der befürchteten Neuauflage der "Schmach von Gijon" - Deutschland 1:0 über Österreich 1982 - sah es von Beginn an nicht aus. Ajax-Goalgetter Suarez hatte nach einem schweren Moreno-Patzer nach sechs Minuten das 1:0 für Uruguay auf dem Fuß, scheiterte jedoch aus halbrechter Position um gut einen Meter. Das Feld wurde fortan zügig überbrückt, die Zweikämpfe konsequent geführt. Die "Urus" hatten in der Anfangsviertelstunde deutlich mehr vom Spiel, tummelten sich häufig im oder um den mexikanischen Strafraum.
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Auch Victorino hätte die "Celeste" nach vorn bringen können. Völlig freistehend köpfte der aufgerückte Abwehrmann nach einer Forlan-Ecke drüber (18.). Auch Alvaro Pereira durfte im 16-er reichlich unbedrängt walten, entschied sich jedoch in halblinker Position für einen (unplatzierten) Schuss, an Stelle den zentral lauernden Forlan einzusetzen (21.).
Die "Tri" weckte ihre Fans mit einem Lattenkracher Marke Wembley. Guardado hatte sich aus gut 25 Metern ein Herz gefasst, Muslera hätte keine Abwehrchance gehabt. Der Ball prallte jedoch vom Aluminium aus kurz vor die Torlinie (22.). Bis zur Pause konnte sich Mexiko besser in Szene setzen, bedingt auch durch eine minutenlange Unterzahl des Gegners: Perez musste nach einem Kopfballduell mit Guardado lange Zeit wegen einer blutenden Wunde an der Schläfe behandelt werden (35.-39.). Das Tor machte Uruguay! Forlan überbrückte das Spiel schnell durch die Mitte, setzte den rechts heranstürmenden Cavani, der per Maßflanke Suarez im Zentrum bediente. Kopfball, 1:0 (43.). Halbzeitpause.
Angesichts einer 2:0-Pausenführung Südafrikas gegen Frankreich konnte sich Mexiko seiner Sache nun nicht mehr sicher sein. In der Offensive brachte die Aguirre-Elf zunächst aber nichts zu Stande. Im Gegenteil: Lugano hätte für die "Celeste" nach Forlans Flanke das 2:0 köpfen können (54.). Erst Mitte der zweiten Hälfte baute Mexiko Druck auf. Die "hundertprozentige" Chance zum Ausgleich ließ Innenverteidiger Rodriguez aus, der nach Barreras Flanke zum Hechtkopfball ansetzte und das Tor haarscharf verfehlte (64.). Das hätte die Nerven im mexikanischen Lager beruhigt. Statt dessen ging das Zittern weiter - bis in Bloemfontein Malouda für Frankreich auf 1:2 verkürzte.
Das Achtelfinal-Ticket lag für beide Mannschaften fortan abholbereit am Schalter. In der Schlussviertelstunde fehlte dann auf beiden Seiten die letzte Konsequenz vor dem Tor.
Uruguay trifft als Sieger der Gruppe A im Achtelfinale auf den Zweiten der Gruppe B. Das Spiel findet am Samstag um 16 Uhr in Port Elizabeth statt. Mexiko trifft auf den Sieger der Gruppe B - am Sonntag um 20.30 Uhr in Soccer City. In der Gruppe B führt Argentinien (6) derzeit vor Südkorea und Griechenland (beide 3) sowie Nigeria (0).