Südwest

Steinbach will die Lehren aus der verkorksten Saison ziehen

TSV auf der Suche nach mehr Kontinuität

Mehr als nur ein Warnschuss: Steinbach will die Lehren aus der verkorksten Saison ziehen

Tim Kircher bleibt dem TSV Steinbach Haiger auch in der kommenden Saison erhalten.

Tim Kircher bleibt dem TSV Steinbach Haiger auch in der kommenden Saison erhalten. IMAGO/Eibner

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Schon vor dem letzten Saisonspiel gegen Kickers Offenbach waren sich Spieler und Trainer des TSV Steinbach Haiger einig. Diese Spielzeit, mit dem gerade so geschafften Klassenerhalt, in der der Regionalligist kaum etwas von dem gezeigt hat, was ihn in den vergangenen Jahren so stark gemacht und zu einem Top-Team der Spielklasse hat werden lassen, muss mehr als ein Warnschuss sein. Mehr als ein kleiner Eintrag in das Tagebuch der Haigerer mit der Notiz: Im neuen Jahr wird es besser. Denn in den vergangenen Wochen und Monaten ist so einiges am Haarwasen kaputt gegangenen. Die Verantwortlichen haben zwar stets versucht, die Löcher zu stopfen, doch noch ist die Arbeit nicht abgeschlossen. Bei weitem nicht.

Die größte Baustelle ist sicherlich das wichtigste Gut des TSV. Wie so oft in der Vergangenheit praktizierten die Steinbacher auch im Sommer 2023 einen mittelgroßen Umbruch im Kader. Viele Leistungsträger und erfahrene Spieler - darunter Pascal Stock, Sasa Strujic, Sören Eismann oder Donny Bogicevic - verließen den Regionalligisten, um sich entweder höheren Aufgaben zu stellen oder altersbedingt etwas kürzerzutreten. Dafür schlugen die TSV-Verantwortlichen kräftig auf dem Transfermarkt zu. Insgesamt 13 neue Akteure lotsten der damalige Coach Pascal Bieler - seit Anfang März nicht mehr an Bord - und Geschäftsführer Arne Wohlfarth, der mittlerweile beim Handball-Bundesligisten HSG Wetzlar in Amt und Würden ist, in den nördlichen Lahn-Dill-Kreis.

Mehr Kontinuität auf allen Ebenen

Wirklich viel ist vom Sommer 2023 aber nicht übrig geblieben, weshalb Neu-Geschäftsführer Guiseppe Lepore - seit 1. April im Amt - offensichtlich keine Zeit verlieren will. Schon vor dem Saisonfinale machte der TSV acht Abgänge bekannt. Darunter eben auch Akteure, die im Umbruch-Sommer oder sogar erst in der vergangenen Winterpause zu den Mittelhessen gestoßen sind. Kontinuität sieht anders aus.

Und genau das trifft den Nagel auf den Kopf. Außenbahnspieler Serkan Firat hatte vor dem Kickers-Spiel davon gesprochen, dass die Erfahrungen aus dieser Saison dem Verein auch helfen könnten. Dass die Spieler nach dieser verkorksten Spielzeit auch in der Bringschuld stünden. Mit einem erneuten radikalen Schnitt beim Spielermaterial ist die Kraft, die daraus entstehen kann, aber nur schwer zu entfesseln. Den Steinbachern muss klar werden, was sie wollen, damit sich das Vergangene nicht wiederholt. Um die Fehler aufzuarbeiten, braucht es Kontinuität. Auf allen Ebenen. Und am besten schon gestern. Dann dürfen die Verantwortlichen auch vielleicht wieder auf eine rosige Zukunft hoffen.

Hendrik Erb

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