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Basketball | March Madness: Caitlin Clark nimmt Anlauf

Heiße Phase in den US-Collegemeisterschaften

March Madness und Polizeischutz: Caitlin Clark nimmt den letzten Anlauf

Reicht es für Caitlin Clark und die Iowa Hawkeyes zum großen Wurf? Die 22-Jährige nimmt den letzten Anlauf vor dem Wechsel zu den Profis.

Reicht es für Caitlin Clark und die Iowa Hawkeyes zum großen Wurf? Die 22-Jährige nimmt den letzten Anlauf vor dem Wechsel zu den Profis. Star Tribune via Getty Images

Zweimal 64 Mannschaften füllen die Brackets. Wie immer wird getippt wie verrückt. Wie immer stehen die Chancen schlecht. Und wie immer wird niemand richtig liegen, wenn es darum geht, alle Gewinner in den Ausscheidungsspielen richtig zu haben.

Dabei muss man ja nur 63 Siegerteams vorhersagen. Irgendwer hat mal ausgerechnet, dass die Chance bei lediglich 1:9.223.372.036.854.775.808 liegt - auf Deutsch also bei eins zu etwa 9,2 Trillionen. Schreckt die Leute dennoch nicht davon ab, mittlerweile rund 2,7 Milliarden Dollar an Wetteinsätzen zu spenden. Beim Super Bowl waren es zuletzt 1,4 Milliarden Dollar.

Ein Mann aus Ohio hält seit 2019 den Rekord mit 49 richtigen Vorhersagen. Die NCAA, also die College-Liga in den Staaten, gibt an, dass noch niemand bei einer öffentlichen Wette sein Bracket richtig ausgefüllt hat.

Clark besser als "Pistol Pete"

Das Wetten ist das eine. Das Mitfiebern mit dem eigenen College das andere. Und damit zum Sportlichen dieser March Madness, die im März beginnt und im April enden wird. Bei den Frauen sind die Scheinwerfer vor allem auf Caitlin Clark gerichtet. Die 22-Jährige fasziniert durch ihre Spielweise bei weitem nicht nur die Fans der Iowa Hawkeyes im Mittleren Westen der USA. Sie spielt im vierten Jahr am College, gestaltet den Aufbau ihres Teams und drückt brandgefährliche Distanzwürfe ab. Das ist was für das ganze Land.

Clark hat schon viel erreicht, jüngst zum Beispiel den 54 Jahre alten College-Rekord von 3667 Punkten geknackt, bis dahin gehalten vom legendären Scharfschützen "Pistol Pete" Maravich. Die Frau mit dem goldenen Wurfarm hat sich inzwischen entschieden, dass diese Saison ihre letzte in der NCAA sein wird, die Profiliga lockte erfolgreich. Ein weiteres Jahr am College wäre noch möglich gewesen.

IOWA CITY, IOWA- FEBRUARY 15:  Guard Caitlin Clark #22 of the Iowa Hawkeyes shoots against forward Taylor Woodson #21 of the Michigan Wolverines in the second half at Carver-Hawkeye Arena on February 15, 2024 in Iowa City, Iowa.  (Photo by Matthew Holst/Getty Images)

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Die Fans und die Medien haben den Köder gefressen, den Clark mit ihrer faszinieren Spielweise ausgeworfen hat. Die TV-Quoten für Spiele der Hawkeyes sind beachtlich, die Heimspiele mit jeweils 15.500 Fans stets ausverkauft. Die Schlagzeilen? Gehören Clark. "Eine, die das Spiel verändert," schrieb neulich das Wall Street Journal. Vergleiche mit Superstar Steph Curry von den Golden State Warriors blieben nicht aus.

Polizeischutz und "Caitlin Cam"

Clarks Würfe und Pässe haben die Hawkeyes im Vorjahr bis ins Finale geführt, das schließlich gegen die Louisiana State University verloren ging. 9,9 Millionen Augenzeugen an den Bildschirmen - selbstverständlich neuer Rekord für den College-Sport bei den Frauen.

Wenig Privatsphäre bleibt Clark, die mit einem Assistenztrainer der Indiana Pacers liiert ist. TV-Sender Fox hat bei seinen Übertragungen von ihren Spielen eine eigene Kamera für sie installiert, die "Caitlin Cam". ESPN hat eine Reporterin abbestellt, die der Spielerin auf Schritt und Tritt in die Madness folgen soll. Polizeischutz ist für Clark keine unbekannte Größe im Alltagsleben mehr.

All das lässt sich unter dem Begriff "Caitlin Effect" zusammenfassen. Clark ist sich ihrer Bedeutung bewusst, ihres Einflusses vor allem auf die nachfolgende Generation. "Habt große Träume", ruft sie Mädchen und Jungs zu, die zu ihr aufschauen.

So allmählich zahlt sich das auch aus für sie. Im künftigen WNBA-Kapitel wird Clark Millionen verdienen, auch wenn es anfangs nur 80.000 Dollar pro Saison sein dürfen. Ein Versicherungskonzern zahlt darüber hinaus bald siebenstellig an Werbegeldern.

Geld ist erstmal noch zweitrangig. In diesem März - und aus Caitlin Clarks Sicht hoffentlich auch am 7. April, wenn im Rocket Mortgage FieldHouse von Cleveland, Ohio, der letzte große Vorhang fällt.

aho

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