Mit einem Sieg gegen Chelsea wäre Manchester City vorzeitig englischer Meister geworden, zunächst entwickelte sich allerdings ein von Taktik geprägtes Spiel. Im Hinblick, dass sich beide Teams auch im Finale der Champions League gegenüberstehen, hatte man einige taktische Spielchen erwarten dürfen. Dass Citys Trainer Josep Guardiola aber gleich mit neun personellen Wechseln gegenüber dem Champions-League-Halbfinale gegen Paris (2:0) aufwartete und mit einer echten defensiven Dreierkette startete, dürfte schon für mehr Denkfalten auf der Stirn von Thomas Tuchel gesorgt haben.
Sein Team ließ sich davon aber nicht beeindrucken und vor allem auch nicht locken. Die Blues standen defensiv stabil, überließen City den Ball und versuchten durch schnelles Umschalten zum Erfolg zu kommen, doch erst zählte Werners Tor wegen Abseits zu Recht (32.) nicht und dann zielte der deutsche Nationalspieler etwas zu ungenau (33.).
Sterling mit der Führung - Aguero kläglich
Letztlich dauerte es bis zur 35. Minute, ehe Sterling für den ersten Abschluss aufs Tor sorgte. Eben jener Sterling, der Glück hatte, nach einem harten Foul gegen Werner (12.) noch auf dem Platz zu stehen, war dann auch für die Führung der Skyblues verantwortlich: Nach Gabriel Jesus' robustem Einsatz gegen Christensen verwertete Sterling Agueros Stockfehler zum 1:0 (44.). Aguero machte nur wenig später erneut eine unglückliche Figur, als er sich an einem Panenka-Elfmeter versuchte, aber kläglich an Mendy scheiterte (45.+2) - zur Pause waren die Skyblues also auf Kurs.
Ziyech nimmt Maß
Von diesem kamen sie in Hälfte zwei etwas ab, offensiv gelang den Citizens äußerst wenig. Chelsea hingegen hatte Schwierigkeiten, Lücken in der massiven City-Defensive zu finden. Nach vielen erfolglosen Versuchen tat sich die ersehnte Lücke nach einem Ballverlust von Rodrigo auf, Ziyech verwertete vom Strafraumrand eiskalt (63.).
Marcos Alonso dreht die Partie
Nach dem Ausgleich war Chelsea näher an der Führung als der Tabellenführer. Werner (79.) und Hudson-Odoi (81.) trafen allerdings nur nach Abseitsstellungen. So dauerte es bis in die Nachspielzeit, ehe Werner noch einmal einen tiefen Lauf startete und in die Mitte passte, wo Marcos Alonso zum späten 2:1 traf.
Somit muss sich Manchester City noch etwas gedulden, um die siebte Meisterschaft zu feiern. Unmittelbar vor dem 2:1 hatten die Skyblues nach einem Tritt von Zouma im Laufduell mit Sterling heftig Elfmeter gefordert, die Pfeife von Schiedsrichter Anthony Taylor blieb allerdings stumm (88.). Mehr als über den ausbleibenden Pfiff dürfte sich Guardiola allerdings über den kläglich vergebenen Elfmeter von Aguero ärgern.