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Mammut-Test: Gelungene Generalprobe für Mainz und Hanche-Olsen

Hoffenheim hat über 150 Minuten ein Chancenplus

Beim Mammut-Test: Gelungene Generalprobe für Mainz und Hanche-Olsen

Konnte mit dem Auftritt seines Teams zufrieden sein: Der Mainzer Trainer Bo Svensson.

Konnte mit dem Auftritt seines Teams zufrieden sein: Der Mainzer Trainer Bo Svensson. IMAGO/Revierfoto

Mainz versuchte es zunächst auch im letzten Drittel noch mit Kombinationen auf engem Raum, dabei fehlte das eine oder andere Mail nur eine Kleinigkeit zur Großchance. Auf der Gegenseite setzte Hoffenheim auf Abschlüsse schon außerhalb des Strafraums und beschwor so durchaus Gefahr herauf. 05-Keeper Dahmen, der für den angeschlagenen Zentner (Rücken) zwischen den Pfosten stand, musste gegen Bischof klären (21.). Kurz danach verfehlte erneut Bischof den Torwinkel nur haarscharf, Dahmen wäre chancenlos gewesen. In Führung gingen dann allerdings die Gastgeber dank einer typischen Mainz-05-Umschaltaktion: Starker Ballgewinn von Aaron gegen Bebou, prompter Steilpass des Spaniers auf Bobzien, der wiederum den aus der Tiefe durchgestarteten Fulgini bediente - 1:0.

Verletzt vom Platz: Sorge um Hoffenheims Vogt

In Führung setzten die Rheinhessen noch gezielter auf Pressingsituationen, was gegen spielerisch gefällige Hoffenheimer zu einem ansehnlichen Test beitrug. Das klare Chancenplus blieb dabei auf Hoffenheimer Seite: Erneut Bischof hatte nach rund 50 Minuten das 1:1 auf dem Fuß, doch Dahmen reagierte glänzend. Wenig später traf Innenverteidiger Nsoki nach einer Ecke per Kopf nur den Pfosten. Der Ausgleich daher unstrittig verdient: Che sprintet über rechts durch, düpiert Caci und vollstreckt entschlossen ins lange Eck. Auch danach stand noch mehrfach der gute Dahmen im Blickpunkt, ehe die ersten 75 Minuten mit einem 1:1-Remis endeten.

Bitter für Hoffenheim: Abwehrchef Vogt war nach gut einer Stunde verletzt vom Platz gehumpelt. Zehn Minuten vor Ablauf der ersten Halbzeit griff sich der Abwehrchef nach einem Laufduell an den rechten vorderen Oberschenkel und musste ausgewechselt werden. Noch ist nicht bekannt, wie schwer die Blessur ist und wie sehr Vogts Einsatz kommenden Samstag in Berlin gefährdet ist.

Klasse gegen Dabbur: Nach Dahmen glänzt auch Rieß

Zu Beginn des zweiten Abschnitts wechselten beide Teams komplett durch, Mainz brachte diverse Talente aus der zweiten Reihe. Bei dieser Gelegenheit sorgten die "Bruchweg-Boys" prompt für frischen Wind: Nach Mamutovics beherztem Solo über links zwang Weipers Knaller TSG-Keeper Phillipp direkt zu einer Top-Parade. Auf der Gegenseite konnte sich Torhüterhoffnung Rieß ebenfalls auszeichnen, der Youngster rettete per Fußparade gegen den frei vor ihm auftauchenden Dabbur überragend. Zum 2:1 für die 05er traf in Person von Barreiro dann zwar einer der Arrivierten - doch vorausgegangen war dem Kopfballtor des 1,74 Meter kleinen Luxemburgers ein Klasse-Freistoß des 18-jährigen Gruda.

Der "zweite Anzug" überrascht positiv - und hat am Ende Glück

Jubel brandete wenig später auch bei der Einwechslung von Andreas Hanche-Olsen auf. Der norwegische Innenverteidiger, am Vortag für 2,5 Mio. Euro von KAA Gent verpflichtet, kam für Leitsch und gab dann auf der rechten Seite der Dreierkette sein Debüt. Dabei machte der 25-Jährige an neuer Wirkungsstätte auf Anhieb einen in jeder Beziehung stabilen Eindruck und rundete so eine unterm Strich gelungene Mainzer Generalprobe ab. Gerade der Auftritt des "zweiten Anzugs" gegen durchaus weiterhin namhafte Hoffenheimer bildete eine positive Überraschung, trotz des Ausgleichstreffers durch Dabbur. Und eines Glücksmoments von Rieß, der bei einem weiteren Klassereflex gegen Dabbur mit dem Innenpfosten im Bunde war.

"Wir haben ein sehr intensives Spiel gesehen, ich habe viele gut Eindrücke gewonnen, auch von den Inhalten, die wir trainiert haben", fand Hoffenheims Cheftrainer André Breitenreiter, "natürlich gibt es auch noch das eine oder andere, das wir verbessern können. Ich hoffe aber, dass wir bestmöglich vorbereitet sind, dazu hat der Test in Mainz beigetragen. Letztlich weiß aber keine Mannschaft, wo sie nach der langen Pause wirklich steht."

Mainz, erste 75 Minuten: Dahmen - Fernandes, Hack, Caci - Widmer, Fulgini, Kohr, Aaron - Bobzien, Lee - Onisiwo

Mainz, zweite 75 Minuten: Rieß - Wilhelm, Laux, Leitsch (110. Hanche-Olsen) - da Costa, Barkok, Barreiro, Mamutovic - Gruda, Weiper (128. Bierschenk) - Ingvartsen

Hoffenheim, erste 75 Minuten: Baumann - Quaresma, Vogt (62. Che), Nsoki - Bebou, Geiger, Stiller, Angelino - Bischof, Baumgartner (38. Asllani) - Dolberg

Hoffenheim, zweite 75 Minuten: Philipp - Akpoguma, Bicakcic, Quarshie (126. Che) - Rudy (113. Tohumcu) - Kaderabek, Damar (140. Mokwa), Becker, Skov - Kramaric, Dabbur

Thiemo Müller, Michael Pfeifer