Lok-Trainer Marko Nikolic nahm im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage gegen Rotor Wolgograd fünf Änderungen vor: Für Rybchinsky, Kulikov, Kamano, Lisakovich und Eder liefen Ignatiev, Magkeev, Miranchuk, Smolov und Zé Luis auf.
FCB-Coach Hansi Flick schickte nach dem 5:0-Triumph gegen Eintracht Frankfurt vier Neue auf den Rasen: Für Sarr, Boateng und Douglas Costa (alle Bank) sowie Davies (Sprunggelenksverletzung) rückten Pavard, Süle, Hernandez und Tolisso ins Team.
Lok startete forsch und hatte gegen eine etwas leichtfertige Bayern-Abwehr gleich einen Hochkaräter zur Führung, doch Smolov köpfte Neuer aus fünf Metern in die Arme (4.). Auch auf der Gegenseite hätte es fast geklingelt, doch Lewandowski war nach einer Ecke zu überrascht: der Ball prallte Zentimeter vorbei (8.).
Goretzka krönt tolle Stafette
Moskau stand relativ tief, agierte nach Balleroberung überfallartig, spätestens am gegnerischen Strafraum gegen so manchesmal ungeordnete Flick-Schützlinge jedoch überhastet - und machte sich so gute Ansätze selbst zunichte. Kurz vor Ablauf der ersten Viertelstunde schlugen die Münchner mit einem technisch sehenswerten Treffer zu: Tolisso schlug einen Diagonalball nach rechts zu Pavard, der volley in die Mitte flankte. Goretzka rauschte heran und nickte per Aufsetzer ins kurze Eck (14.).
Der Rückstand zeigte Wirkung bei vorher selbstbewussten Hausherren, die Flick-Elf ließ den Ball nun besser laufen und zwang Lok zu mehr Abwehrarbeit. Das hatte fast das 2:0 zur Folge: Nach dem gleichen Strickmuster wie bei der Führung scheiterte Coman nur am Pfosten (25.).
Der FCB kontrollierte die Partie über weite Strecken, eine weitere Möglichkeit zu erhöhen, gab es vor der Pause aber nicht. Die Gastgeber erholten sich nach und nach vom Rückstand, wussten jedoch vereinzelte Schwächen in der Münchner Defensive nicht auszunutzen. Es ging mit der knappen Bayern-Führung in die Kabine.
Gruppe A
Kimmich und Coman vergeben das 2:0
Mit Wiederanpfiff kam bei Lok Rajkovic für den angeschlagenen Corluka, beim Champions-League-Sieger Martinez und Gnabry für Goretzka und Müller. Die Russen eröffneten dann den zweiten Durchgang nach einem Freistoß mit einer Halbchance (Miranchuk, 48.).
Auf der anderen Seite wollte der FCB das zweite Tor, das Kimmich aus vier Metern erzielen hätte müssen, Rajkovic brachte aber noch einen Fuß dazwischen (57.). Wenig später entschied der Unparteiische zunächst nach Foul an Lewandowski auf Elfmeter, nach Videobeweis aber auf eine vorherige Abseitsstellung (64.).
Miranchuk belohnt Moskau - 1:1
Mitte des zweiten Abschnitts hatte Moskau seine beste Phase, bei Ignatievs Dropkick stand Neuer richtig (68.). Im direkten Gegenzug versäumte auch Coman, auf 2:0 zu stellen, der Franzose schlenzte Zentimeter vorbei (69.). Es sollte sich umgehend rächen: Zé Luis brach rechts durch und eilte den Flügel entlang. Sein Querpass erreichte den mit nach vorne gestürmten Miranchuk, der flach mit links aus acht Metern ins kurze Eck vollendete (70.).
Das Spiel war nun völlig offen, dem FCB fehlte es an klaren Aktionen, Moskau roch Lunte: Glück für ungeordnete Flick-Schützlinge, dass es den durchgebrochenen Zé Luis (77.) und Miranchuk (78.) an der Abschlussqualität fehlte.
Kimmich macht's aus der Drehung
Wie man gekonnt abschließt, zeigte dann Kimmich: Der Mittelfeldmotor nahm ein Zuspiel von Martinez an und jagte den Ball aus der Drehung aus 20 Metern ins Netz (79.). Dies war die Entscheidung, weil Lok zwar verzweifelt anrannte, die Münchner aber den Sieg mit Glück und Geschick über die Zeit retteten. Es war das 14. Auswärtsspiel der Münchner in der Königsklasse ohne Niederlage (11/3/0).
Für beide Mannschaften geht es am kommenden Samstag in ihrer jeweiligen Liga weiter: Die Moskauer reisen dann ans Schwarze Meer zum Duell mit PFK Sotschi (17 Uhr), der FC Bayern in Rheinland zum Duell mit dem 1. FC Köln (15.30 Uhr).