Nordost

Lok Leipzig gnadenlos - Altglienicke zu robust für Cottbus

Regionalliga Nordost - 1. Spieltag

Lok Leipzig mit brutaler Effizienz - Chemnitz siegt deutlich -Altglienicke zu robust für Cottbus

Felix Brügmann und der Chemnitzer FC feierten einen Start nach Maß.

Felix Brügmann und der Chemnitzer FC feierten einen Start nach Maß. IMAGO/HärtelPRESS

Regionalliga Nordost - 1. Spieltag

Wie gnadenlos der Fußball manchmal sein kann, offenbarte die Partie zwischen der Profi-Reserve des Hertha BSC und dem 1. FC Lok Leipzig zum Abschluss des 1. Spieltages in der Regionalliga Nordost am Sonntagnachmittag.

Von Beginn an waren es nämlich eigentlich die kleinen Herthaner, die das Spielgeschehen an sich rissen, immer wieder gefährlich vor dem Leipziger Gehäuse auftauchten und auf den Führungstreffer hinarbeiteten. So hätte es nach nicht einmal zwei Minuten beinahe schon das erste Mal geklingelt. Der Schuss von Aksakal klatsche jedoch vom Pfosten zurück ins Spiel. Auch in der Folge ließen die Hauptstädter Ball und Gegner laufen, nur im Abschluss fehlte es der Hertha an letzter Effizienz. Ganz anders die Hausherren, die in Minute 16 mit ihrer ersten Chance in Führung gingen. Sirch zog aus 16 Metern einfach mal ab, Torhüter Ernst ließ den Ball nach vorne abprallen, genau vor die Füße von Ziane, der das Leder locker über die Linie drückte. Hertha vom durchaus überraschenden Rückstand unbeeindruckt, drückte sofort wieder aufs Gaspedal, musste wenige Minuten später aber den nächsten Nackenschlag hinnehmen. In der 24. Minute verteidigte Eitschberger im eigenen Strafraum zu ungestüm gegen Atilgan. Den folgenden Strafstoß verwandelte Pfeffer skrupellos zum 2:0. Vor dem Tor agierten die Hausherren an diesem Tag mit einer gnadenlosen Brutalität. So auch in Minute 33, als Ziane per Kopfball unhaltbar einnickte - 3:0. Kurz vor der Pause brachte Scherhant seine Farben vom Punkt zwar wieder heran (40.), am Spielverlauf änderte der Anschlusstreffer aber auch nach dem Seitenwechsel nichts. Hertha spielte, Leipzig traf. In Minute 73 steckte Pfeffer durch auf Atilgan, der mit seinem linken Fuß ins lange Eck vollendete. Wie schon in Durchgang eins galt das letzte Wort aber den Gästen. Haxha wurde per Chipball hinter die Kette in Szene gesetzt und markierte den 4:2-Endstand.

Einen Start nach Maß hat am Sonntagnachmittag unterdessen auch der der SV Babelsberg hingelegt. In einer temporeichen Partie setzte sich der SVB vor rund 3600 Zuschauern am Ende mit 4:2 gegen die BSG Chemie Leipzig durch. Nach einer ereignislosen Anfangsphase war es zunächst Daniel Frahn, der die Hausherren früh auf Kurs brachte. Der SVB-Angreifer versenkte nach 20 Minuten eine mustergültige Hereingabe im Gäste-Kasten. Auch in der Folge bestimmten die Hausherren das Spielgeschehen. Wie aus dem Nichts waren es kurz vor der Pause aber trotzdem die Gäste, die das 1:1 bejubeln durften. Eshele bediente Brügmann, der die Kugel aus rund 20 Metern wuchtig in die Maschen zimmerte (39.). Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie richtig Fahrt auf. Auf die erneute Führung der Hausherren durch Cakmak (49.), hatten die Chemiker mit dem Ausgleich durch Eshele die passende Antwort parat (61.). Als Matthias Steinborn aber nicht einmal 60 Zeigerumdrehungen später einen vermeintlich harmlosen Freistoß per Hinterkopf über die Linie drückte, war Babelsberg endgültig auf der Siegerstraße angekommen. Die Gäste vom erneuten Führungstreffer sichtlich überrumpelt, fingen sich in der 66. Minute den vierten und letzten Treffer des Tages.

Abgeklärter BAK vermiest Greifswalder Regionalliga-Auftakt

Der Greifswalder FC hat seine Auftaktpartie in der Regionalliga Nordost verloren. Gegen den Berliner AK unterlag die Mannschaft von Roland Kroos am Ende mit 0:2. In einer recht ereignisarmen ersten Spielhälfte reichte den Hausherren eine Umschaltmöglichkeit, um in Führung zu gehen. in der 35. Minute wurde Richter mit einem langen Ball auf die Reise geschickt. Alleine vor GFC-Keeper Kamenz blieb der Angreifer ganz cool und lupfte das Leder in die Maschen. In den zweiten 45 Minuten kam der Aufsteiger mit viel Energie aus der Kabine und fuhr einen Angriff nach dem nächsten. Nur vor dem Tor fehlte Memaj, Kargbo und Co. aber die letzte Kaltschnäuzigkeit. In Minute 68 dann die ganz bittere Pille für den GFC. Der kurz zuvor eingewechselte Manatu wurde nach einer Hereingabe nicht energisch genug gestört und nickte zum 2:0 ein - der K.o.-Schlag für den Aufsteiger, der in den Schlussminuten nicht mehr an das Offensivfeuerwerk kurz nach dem Seitenwechsel anknüpfen konnte.

CFC siegt klar, BFC Dynamo dank Beck

Der Samstagnachmittag startete um 13 Uhr derweil mit zwei verheißungsvollen Begegnungen. Der Chemnitzer FC empfing TeBe Berlin, mit dem FC Carl Zeiss Jena und Drittliga-Absteiger Viktoria Berlin standen sich zudem zwei vermeintliche Titelanwärter gegenüber.

In Chemnitz setzten sich die Himmelblauen sofort in der gegnerischen Hälfte fest, die Führung besorgte Pagliuca nach einem Ballverlust der Gäste im Mittelfeld nicht unverdient (18.). Von TeBe war im kompletten Spiel offensiv wenig zu sehen. Nicht verwunderlich also, dass die beste Chance der Berliner nach einem Fehler von Jakubov resultierte, der sich bei einer Flanke verschätzte. Heydemann köpfte jedoch über das leere Tor. Im Gegenzug legte der CFC wiederum durch Pagliuca, der zum zweiten Mal von Brügmann in Szene gesetzt wurde, den verdienten zweiten Treffer nach (41.). Ab Minute 63 waren die Gäste nur noch zu Zehnt auf dem Feld. Bähr musste nach einem Luftzweikampf, bei dem er den Ellbogen zu Hilfe nahm, mit der Ampelkarte vom Feld (63.). Wenig später krönte Brügmann seine Leistung noch mit dem 3:0 (69.) - zugleich der Endstand.

Im Spiel zwischen Jena und Viktoria waren die Gastgeber um einen kontrollierten Spielaufbau bemüht. Die Berliner dagegen standen kompakt und versuchten über schnelle Angriffe über die Außenbahnen zum Erfolg zu kommen. Das einzige Tor der ersten Halbzeit folgte allerdings auf einen Eckball. Theisen, den die Berliner im Sturmzentrum immer wieder suchten, stand in der 40. Minute blank und köpfte ins linke Eck zur Gästeführung ein. Der FCC schlug kurz nach Wiederbeginn aus dem Spiel heraus aber zurück. Dahlke bediente wunderbar Verkamp, der vor Köstenbauer cool blieb - 1:1 (53.). Zwar hatten die Gastgeber in den darauffolgenden Minuten die besseren Chancen, das Ergebnis drehen konnten sie aber nicht mehr. Letztlich war es ein gerechtes Remis. Unschön wurde es nach Schlusspfiff noch einmal. Hehne und Günay gerieten aneinander, wofür der Jenaer von Schiedsrichter Florian Lukawski die rote Karte sah.

Eine halbe Stunde später wurde das Match zwischen dem ZFC Meuselwitz und Vorjahresmeister BFC Dynamo angepfiffen. Die Berliner taten sich zunächst schwer, hatten zwar mehr Ballbesitz, zwingende Torchancen waren in Durchgang eins aber selten - übrigens auf beiden Seiten. Dementsprechend gerecht war das 0:0 zur Pause. Im zweiten Durchgang änderte sich das. Per Doppelschlag brachte Beck die Berliner nach über einer Stunde mit 2:0 in Führung (Foulelfmeter, 64./65.). Die Gastgeber aber schlugen schnell zurück. Eine schöne Kombination mit Martynets verwertete Trübenbach zum Anschluss (71.). Die Partie wog anschließend hin und her, am Ergebnis ändern sollte sich trotz vorhandener Möglichkeiten aber nichts mehr. "Zipse" brachte zunächst die Kugel nach Gewühl nicht über die Linie, Zweifachtorschütze Beck köpfte ans Alu und abschließend scheiterte auch noch Schätzle doppelt am Ausgleich.

VSG Altglienicke zu robust für Energie Cottbus

Ein weiteres Duo, das bei Experten in Sachen Aufstieg hoch im Kurs steht, traf bereits am Freitag aufeinander. Die VSG Altglienicke empfing Energie Cottbus. In einer temporeichen Partie begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Nach einer halben Stunde kam Breitkreuz im Strafraum zum Schuss und brachte Altglienicke in Führung. Cottbus drängte im zweiten Durchgang vehement auf den Ausgleich, aber die VSG verhinderte mit einer starken Defensivleistung größere Chancen. Mit einem Konter in der Nachspielzeit machte Neuzugang Cigerci alles klar.

Zeitgleich mit den beiden Mitfavoriten trafen sich am Freitagabend auch der SV Lichtenberg 47 und Germania Halberstadt. Lichtenberg ging dabei durch einen Standard in Führung, Neuzugang Gakpeto war nach einer Ecke per Kopf mit dem 1:0 zur Stelle (11.). Halberstadt mühte sich zwar um den Ausgleich, die Heimelf aber stand defensiv stabil und lauerte. So markierte Gakpeto vor der Pause auch noch eiskalt das 2:0 (42.) - Traumeinstand für den 30-Jährigen, der aus der Oberliga kam. Halberstadt kam dennoch mit Elan aus der Pause, es war aber die Einwechslung von Malina, die den Gästen dann auch Zählbares brachte. Der Joker markierte, gerade fünf Minuten auf dem Feld, den 1:2-Anschlusstreffer (65.). Jetzt wollten die Germanen den Ausgleich. Von der Heimelf kam im zweiten Durchgang abgesehen von einem Latten-Freistoß nicht mehr viel, die restliche Zeit verteidigten sie mit Glück und Geschick alle Gäste-Versuche weg. So blieb es beim knappen Auftakterfolg für die Berliner.

Den hatte auch der FSV Luckenwalde im Auftaktspiel gegen Aufsteiger Rot-Weiß Erfurt vor Augen. Die Heimelf aus Luckenwalde hatte in Durchgang eins etwas mehr vom Spiel, die Führung vor der Pause war somit nicht unverdient: Nach einer Flanke von der rechten Seite köpfte Vierling relativ freistehend zum 1:0 ein (45.). Nach Wiederanpfiff mühte sich der Aufsteiger aus Erfurt zwar, kam aber nur selten wirklich gefährlich vors Tor. In der Nachspielzeit fiel dann doch noch etwas überraschend der Ausgleich: Der kurz zuvor eingewechselte Neuzugang Roscher wurde im Strafraum per Flanke bedient und traf wuchtig zum 1:1-Endstand (90.+4).

stw/dw/luk