Basketball

Lo führt Deutschland an: DBB-Team gewinnt Nervenspiel

Überragender Bogdanovic reicht Kroatien nicht - Bonga fraglich

Lo führt Deutschland an: DBB-Team gewinnt Nervenspiel

Starker Auftritt in Split: Maodo Lo (re.).

Starker Auftritt in Split: Maodo Lo (re.). imago images

Weil Kroatien in der Vorrunde gegen Brasilien enttäuscht hatte, kam es in Split bereits im Halbfinale zum Duell mit der deutschen Mannschaft. Kein leichtes Spiel für die DBB-Riesen, die zwar wieder auf NBA-Profi Isaac Bonga (nach Oberschenkelprellung) zurückgreifen konnten, es dafür aber auch mit dem Gastgeber um Bojan Bogdanovic (Utah Jazz) zu tun bekamen. Der Forward lieferte in der ersten Halbzeit dann auch ab, brachte es nach 20 Minuten auf stolze 20 Zähler.

Die Defense der Feurigen lieferte lange Zeit aber nicht gleichwertig ab, vor allem Maodo Lo (18 Punkte in der ersten Hälfte) konnte phasenweise schalten und walten, wie er wollte. Kroatien hatte Probleme und lag Mitte des zweiten Viertels mit 30:39 zurück. Der Vorsprung schmolz aber rasch wieder dahin, auch weil sich die Deutschen einige unnötige, weil zu hektisch abgeschlossene, Fehlwürfe erlaubten und sich darüber hinaus hinten ein paar viel zu leichte Körbe fingen. So verspielte das Team von Bundestrainer Henrik Rödl seine gute Ausgangslage und musste mit 43:45 in die Halbzeit.

Intensives Spiel nach der Halbzeit

Er allein reichte den Kroaten nicht: Bojan Bogdanovic machte 38 Punkte - und schied aus.

Er allein reichte den Kroaten nicht: Bojan Bogdanovic machte 38 Punkte - und schied aus. imago images

Nach der Pause stieg die Intensität, die Partie wurde umkämpfter. Zum Ende des dritten Abschnitts legten die Kroaten einen Zwischenspurt hin, zogen auf 60:52 davon - zur Freude der zahlreichen Fans im "Spaladium". Klar absetzen konnten sich die Gastgeber dennoch nicht, sodass es mit einem 56:63 aus deutscher Sicht ins vierte Viertel ging. Deutschland hatte im dritten Viertel aber gerade mal 13 Punkte selbst erzielt, ergo bedurfte es vor allem offensiv einer massiven Steigerung.

Der überragende Bogdanovic, der so gut wie gar keine Pause erhielt, erwies den Deutschen mit einem unsportlichen Foul jedoch einen Bärendienst: Johannes Voigtmann verwandelte zwei Freiwürfe und Lo schlug kurz darauf per Dreier zu. Es war die Initialzündung der deutschen Aufholjagd, die vier Minuten vor Schluss und zwei verwandelten Freiwürfen von Danilo Barthel zum 74:74 ausglichen.

Kroaten bekommen es mit den Nerven

Das Drama begann, die Hände wurden hüben wie drüben auf einmal zittrig, etwas mehr bei den Kroaten, die 45 Sekunden vor Schluss plötzlich mit vier Punkten zurücklagen (76:80). Der Druck war da offensichtlich zu groß für die Kroaten, bei denen zuerst Hezonja einen Dreier verwarf und die sich anschließend unnötige Fouls leisteten. Deutschland nahm das dankend an und brachte den vielleicht etwas zu deutlichen 86:76-Sieg über die Zeit.

Am Sonntag gegen Brasilien - mit Bonga?

Bogdanovic war mit 38 Punkten der Topscorer der Partie, Lo brachte es auf starke 29 Zähler. Deutschland kann nun am Sonntag im Finale gegen Brasilien das Ticket für Tokio klarmachen. Ob der nach wie vor am Oberschenkel lädierte Bonga dabei sein wird, ist ungewiss. "Ich habe mit den Ärzten noch nicht gesprochen. Das muss man abwarten, er ist definitiv fraglich für morgen", sagte Rödl. Nach einem Zusammenprall ging es für ihn im dritten Viertel gegen die Kroaten nicht mehr weiter.

drm