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Lerneffekte in Rekordzeit: Nagelsmann-Premiere macht Hoffnung

Kommentar

Lerneffekte in Rekordzeit: Nagelsmanns Premiere macht EM-Hoffnung

Gelungener Einstand als neuer Bundestrainer: Julian Nagelsmann notierte in den USA ein 3:1 nach 0:1.

Gelungener Einstand als neuer Bundestrainer: Julian Nagelsmann notierte in den USA ein 3:1 nach 0:1. IMAGO/MIS

Diese 90 Minuten im Pratt & Whitney Stadium machen Hoffnung, dass die deutsche Nationalmannschaft unter dem neuen Coach Julian Nagelsmann den sportlichen Turnaround schafft und in den acht Monaten bis zur Heim-EM (14. Juni bis 14. Juli 2024) doch noch in einen konkurrenzfähigen Zustand gebracht werden kann.

Lediglich vier Trainingstage hatte Nagelsmann, um auf dem Gelände der New England Revolution aus der Major League Soccer (MLS) dem 26-köpfigen Aufgebot seine Vorstellungen nahe zu bringen, die er zuvor schon in Hoffenheim, Leipzig und zuletzt beim FC Bayern gelehrt hatte.

Aggressiven und aktiven Fußball wolle er sehen, den Gegner zu Fehlern zwingen und mehr Möglichkeiten herausspielen, als dies in den vergangenen Länderspielen der Fall war.

Variabilität und Kombinationsfreude

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Neun Torchancen sind der Beleg, dass dieses Vorhaben konsequent und eindrucksvoll umgesetzt worden ist. In keinem der sieben vorangegangenen Länderspielen dieses Jahres spielte sich eine deutsche Mannschaft mehr Möglichkeiten heraus - nicht mal gegen die zweitklassigen Peruaner im März (2:0).

Natürlich konnte angesichts der kurzen Vorbereitung noch nicht alles klappen, doch erste durchschlagende Lerneffekte hat Nagelsmann in Rekordzeit bereits erzielt. Vor allem offensiv war mit dem erstmals in der Startelf vereinten Quartett Jamal Musiala, Florian Wirtz, Leroy Sané und Niclas Füllkrug ersichtlich, wohin der Weg unter dem neuen Bundestrauner führen soll. Mit ihrer Variabilität und Kombinationsfreude kamen die Offensivkräfte nach dem anfänglichen Rückstand durch Christian Pulisic immer wieder zu Abschlüssen und folgerichtig zu den sehenswert herausgespielten Treffern durch den starken Kapitän Ilkay Gündogan sowie Füllkrug und Musiala.

Bei allem Sturm und Drang wurden allerdings von den pfeilschnellen US-Amerikanern - immerhin Elfter der Weltrangliste - auch die Tempodefizite in der mit 28,97 Jahren schon recht betagten Startformation aufgedeckt. Die richtige Balance und die ideale Positionierung nach Ballverlusten lassen sich nicht in vier Trainingstagen aneignen.

Aber noch ist ausreichend Zeit, damit dies gelingen wird.

October 14, 2023, EAST HARTFORD, CT, UNITED STATES: Thomas MÃ?Â_ller of Germany during a match against the USA, an international friendly at Pratt & Whitney Stadium at Rentschler Field in the city of East Hartford in Connecticut in the United States this Saturday, 14. (Credit Image: © William Volcov/ZUMA Press Wire

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