Leicester-Coach Craig Shakespeare schickte exakt die Startelf auf den Rasen, die zuletzt in der Liga einen 3:1-Sieg gegen Hull City eingefahren hatte.
Sevillas Trainer Jorge Sampaoli hatte beim 1:1 gegen CD Leganes auf etliche gesperrte Spieler verzichten müssen und dazu noch einige Akteure geschont. So standen nicht weniger als acht personelle Veränderungen zu Buche: Für Lenglet, Daniel Carrico, Mariano, Montoya, Kranevitter, Correa, Vazquez und Jovetic spielten Mercado, Pareja, Iborra, Nzonzi, Escudero, Nasri, Vitolo und Ben Yedder.
Das Duell im King Power Stadium hätte fast mit einem Frühstart Sevillas begonnen, aber Schmeichel parierte Nasris Schuss vom rechten Fünfereck mit einem Reflex (4.).
Dies blieb allerdings für längere Zeit die einzig gefährliche Offensivaktion der Andalusier, die sich gegen aggressive und zweikampfstarke Engländer im Aufbauspiel fortan sehr schwer taten. Leicester erzielte mit forschem Zweikampfverhalten frühe Ballgewinne. Das Spiel der Shakespeare-Elf war aber in der gegnerischen Hälfte von wenig dichterischem Zauber beseelt, und so rannte sich der englische Meister gegen ebenfalls diszipliniert verteidigende Gäste immer wieder fest.
Weil auch Drinkwater das Leder in aussichtsreicher Position nicht richtig traf (11.) und etliche Standards verpufften, tat sich vor den Toren nicht viel. Die Foxes blieben zwar am Drücker, versuchten immer wieder das Tempo anzuziehen, kamen aber nicht in entsprechende Position - und auf der Gegenseite verpufften vereinzelte Nadelstiche (Sarabia, 21.).
Vardy dribbelt, Mahrez flankt, Morgan trifft!
Mitte des ersten Durchgangs sollte jedoch die fleißige Laufarbeit Vardys belohnt werden. Der flinke Nationalspieler wurde von Iborra am linken Strafraumeck von den Beinen geholt. Mit Folgen: Mahrez brachte die Kugel an den zweiten Pfosten, wo Morgan den Ball irgendwie mit dem Oberschenkel ins rechte Eck bugsierte (27.).
Die Führung Leicesters hatte bis zum Kabinengang mehr Ballbesitzanteile Sevillas zur Folge. Weil aber Leicester seine Defensivreihen schloss, ergab sich keine echte Ausgleichschance.
Das Achtelfinale
Mit Mariano und Jovetic für Mercado und Sarabia eröffnete Sevilla die zweiten 45 Minuten mit einer Drangphase, die fast mit dem Ausgleich belohnt wurde, aber Escuderos fulminanter Fernschuss prallte von der Unterkante der Latte vor die Linie (53.).
Albrighton nutzt Ramis Patzer
Statt dem möglichen 1:1 stand es nach dem Gegenzug 2:0: Okazaki wurde abgeblockt, aber die Szene lief weiter. Mahrez flankte ins Zentrum, Rami köpfte vor die Füße von Albrighton, der aus 14 Metern flach ins rechte Eck vollendete (54.).
Die Andalusier intensivierten ihre Offensivbemühungen, sorgten aber gegen körperlich präsente Foxes kaum für bedrohliche Momente. Stattdessen verpasste Vardy auf der Gegenseite das mögliche 3:0 (67.).
Ampelkarte für Nasri, Nzonzis Fehlschuss
Die Intensität der Partie war ohnehin hoch, und auch die Schlussphase sollte Hochspannung bieten: Erst musste der gelbverwarnte Nasri nach Kopf-an-Kopf-"Duell" gegen Vardy vom Platz (74.). Sevilla bewies aber Moral - und bekam nach Schmeichels Zweikampf mit Vitolo einen Strafstoß zugesprochen. Weil Nzonzi aber zu unplatziert schoss, hatte auch Schmeichel seinen Anteil am Viertelfinal-Einzug Leicesters (80.), das bei zwei Kontern einen höheren Sieg verpasste (Vardy, Slimani).
Gelb-Rot: Sevillas Samir Nasri wurde mit der Ampelkarte vom Platz gestellt. Getty Images
Die Foxes sind am kommenden Wochenende bei West Ham United im Einsatz (Samstag, 16 Uhr). Für den FC Sevilla steht vor heimischer Kulisse das Topspiel gegen den Tabellennachbarn Atletico Madrid auf dem Programm (Sonntag, 16.15 Uhr).
Die Paarungen des Champions League-Viertelfinales werden am Freitag ab 12 Uhr in Nyon ausgelost.