3. Liga

Der FCK und die Defensive: "Wie wir verteidigen ist brutal"

Tor-Debütant Niehues betreibt Wiedergutmachung

Lauterns Defensive: "Wie wir verteidigen, ist brutal"

Torschützen unter sich: Philipp Hercher und Julian Niehues.

Torschützen unter sich: Philipp Hercher und Julian Niehues. imago images/Werner Schmitt

Für Julian Niehues schloss sich am Samstag ein kleiner Kreis. Erstmals seit dem 3. Spieltag stand der Lauterer Sommer-Neuzugang wieder in der Startelf. Damals wie diesmal hieß der Gegner: Viktoria Berlin. Was zu Saisonbeginn in einem Debakel geendet war - Kaiserslautern wurde 0:4 vom Aufsteiger deklassiert und Niehues nach 45 schwachen Minuten ausgewechselt (kicker-Note 5) - wurde diesmal zu einer klaren Angelegenheit: Der inzwischen zum Aufstiegsanwärter mutierte FCK fuhr einen verdienten 2:0-Sieg ein, verteidigte Rang zwei - und Niehues betrieb sogar auf ganz eigene Weise Wiedergutmachung, indem der 1,95-Meter-Mann kurz vor der Pause mit seinem ersten Liga-Tor die wichtige Führung herstellte.

"Ein Tor zu schießen, ist klasse", gab der 20-Jährige, der den angeschlagenen Felix Götze in der Startelf vertrat, anschließend zu Protokoll, fügte aber ganz bescheiden an: "Wichtiger sind die drei Punkte, der Rest ist Bonus."

Woche für Woche - das ist kein Zufall mehr.

Mike Wunderlich über die Defensivstärke seiner Mannschaft

Bonus, den sich der Mittelfeldmann verdiente, weil sich er und seine Teamkollegen nach kompliziertem Spielbeginn in die Partie kämpften, weil sie sich dem Tor Schritt um Schritt annäherten und dabei nicht die Defensive vernachlässigten. Die hat sich sowieso schon längst zum Lauterer Trumpf im Aufstiegsrennen entwickelt: Zum 13. Mal blieb der FCK an diesem 22. Spieltag ohne Gegentor, nur 13 Treffer ließen die Pfälzer bislang zu - wohlgemerkt vier davon im Hinspiel gegen Berlin. Im heimischen Fritz-Walter-Stadion gab es sogar erst drei Gegentore (in elf Partien). "Wie wir verteidigen, ist brutal", freute sich Taktgeber Mike Wunderlich nach der Partie. "Woche für Woche - das ist kein Zufall mehr."

"Wir haben es wieder überragend verteidigt. Das ist der Schlüssel", betonte auch Philipp Hercher, der als "Schienenspieler" wieder nicht nur defensive Arbeit verrichtete, sondern schon zum fünften Mal als Torschütze in Erscheinung trat und das 2:0 markierte. "Es war heute ein hartes Stück Arbeit", räumte der ehemalige Nürnberger anschließend und mit Blick auf die schwierige Anfangsphase zwar ein. "Aber wie wir es vorher schon angesprochen haben, können wir nicht in jedem Spiel gleich für von Anfang an für klare Verhältnisse sorgen."

Boyd vor Premiere am Dienstag - Niehues' simples Rezept

Auch so reichte es für Hercher und Co. zum nun achten Spiel in Folge ohne Niederlage und der Verteidigung von Rang zwei, trotz der Siege von Braunschweig und Mannheim in den Parallelspielen. Der direkte Aufstiegsrang, am vergangenen Spieltag überhaupt zum ersten Mal in der Lauterer Drittliga-Historie erklommen, soll auch in der englischen Woche verteidigt werden, wenn der FCK beim TSV 1860 München (Dienstag, 19 Uhr) antritt und den forschen Start ins neue Jahr mit zwei Siegen fortsetzen will - dann wohl auch mit Sturm-Neuzugang Terrence Boyd, der den Dreier gegen Berlin am Tag seiner Verpflichtung mangels Spielerlaubnis noch von der Tribüne verfolgen musste.

"Null Gegentore, sechs Tore geschossen", fasste Niehues zusammen. Sein simples Rezept für die anstehenden Aufgaben: "Weitermachen."

pau