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Lautaro ruft vergeblich bei Lukaku an: "Ich war enttäuscht"

Belgischen Stürmer zieht es zu Juventus

Lautaro Martinez ruft vergeblich bei Lukaku an: "Ich war enttäuscht"

Keine gefürchtete Inter-Einheit mehr: Lautaro Martinez (li.) und Romelu Lukaku.

Keine gefürchtete Inter-Einheit mehr: Lautaro Martinez (li.) und Romelu Lukaku. IMAGO/PA Images

Die letzten Jahre als Profiußballer von Romelu Lukaku sind besondere, gerade weil sie abseits des Platzes massig Schlagzeilen produziert haben. So wechselte der belgische Stürmer zunächst im Sommer 2021 für deutlich über 100 Millionen Euro zurück zum FC Chelsea, wo er nach seinem schwachen ersten Engagement (2011 bis 2013) laut eigener Aussage noch einiges zu erledigen hatte.

Die Leidtragenden damals: Inter Mailand und die Fans der Nerazzurri. Denn hier war Lukaku erst wieder zu einem absoluten Top-Stürmer gereift, nachdem es zuvor für ihn auch bei Manchester United nicht extrem prickelnd verlaufen war.

"Lieber Lukaku, wir haben von dir ehrlicheres und transparenteres Verhalten erwartet. Wir wünschen dir trotzdem alles Gute, auch wenn sich Gier nicht immer auszahlt." So lautete damals eine Kritik der Inter-Anhänger in Richtung des Angreifers, der in 72 Serie-A-Partien starke 47 Tore erzielt und maßgeblichen Anteil am Gewinn der Meisterschaft gehabt hatte.

Es folgte ein weiterer sportlicher Auffahrunfall in London, wo Lukaku schnell selbst das Ruder in die Hand nahm und Chelsea mehrmals öffentlich kritisierte. Und siehe da: Der Stürmer konnte im Sommer 2022 letztlich von den Blues ausgeliehen werden, um wieder für die Mailänder zu spielen. Eine Aussage von ihm dazu nach kuriosen 321 Tagen: "Es fühlt sich so an, wieder nach Hause zu kommen. Inter hat mir viel gegeben. Ich habe mein Haus nicht verkauft, als ich nach England ging. Ich denke, das sagt etwas aus."

Lukaku und Inter: Kontakt abgebrochen

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Ein Happy End also? Nun ja, eher nicht. Denn ganz aktuell zeigt der 30-jährige belgische Nationalspieler den Nerazzurri die ganz kalte Schulter. Obwohl sich laut italienischen Medien sowohl Inter als auch Chelsea, wo er noch einen Vertrag bis 2026 hält, über einen festen Transfer über 40 Millionen Euro einig sein sollen, spielt Lukaku hier einfach nicht mehr mit.

Stattdessen hat der Angreifer, der in der vergangenen Saison oft angeschlagen fehlte und dennoch gerade hinten raus wieder extrem wichtig war (drei Champions-League-Tore, zehn Treffer in 25 Serie-A-Partien), einen Flirt mit Inter-Rivale Juventus angefangen.

Besonders pikant - vor allem mal wieder für die Interisti: Erst im Januar im Gespräch mit "Sky Sport Italia" hatte Lukaku zu einer möglichen dauerhaften Rückkehr vom FC Chelsea ins Giuseppe-Meazza-Stadion abermals seine Liebe für den italienischen Klub kundgetan. Seine Aussage: "Ich hoffe, dass ich bei Inter bleibe, Inter ist für mich alles." Und doch kam es zu einer Kehrtwende, die an seinen damaligen plötzlichen Abschied gen England erinnerte. Es ging sogar laut Medienangaben so weit, dass der nach dem verlorenen Champions-League-Finale rassistisch beleidigte Lukaku jeglichen Kontakt mit den Inter-Offiziellen abgebrochen hat. Schier aus dem Nichts.

Lukaku und die Mitspieler: Kontakt abgebrochen

Dazu passen ganz aktuelle Zitate von Lautaro Martinez. Der 25-jährige argentinische Weltmeister, neuer Inter-Kapitän und jahrelang kongenialer Sturmpartner von Lukaku in Mailand, zeigt sich vom Verhalten des Belgiers mehr als nur verwundert.

Marcus Thuram

Neuer Inter-Stürmer: Marcus Thuram. IMAGO/ABACAPRESS

"Ich war enttäuscht, das ist die Wahrheit", führt das Aushängeschild des FC Internazionale gegenüber der "Gazzetta dello Sport" aus. "Ich habe versucht, ihn anzurufen - aber er hat nie abgehoben. Auch bei anderen Teamkollegen nicht. Nach so vielen Jahren und vielen Dingen, die man gemeinsam erlebt hat, war ich enttäuscht." Am Ende sei es aber so, wie es ist - "und seine Entscheidung. Ich wünsche ihm das Beste." Erwartet habe Lautaro so ein Verhalten von Routinier aber nicht.

Dafür freut sich der Kapitänsnachfolger von Samir Handanovic (39, Vertrag ausgelaufen) auf Neuzugang Marcus Thuram, der frisch aus der Bundesliga von Borussia Mönchengladbach gekommen ist. Den 25-Jährigen vergleicht Lautaro aber eher mit Edin Dzeko (37), den es wiederum zu Fenerbahce gezogen hat: "Marcus ist ähnlich zu Edin, er mag es, wenn er sich den Ball außerhalb der Box holt und dort mit dem Team kombiniert." Er könne sich vorstellen, dass er und Thuram als neues Mailänder Angriffsduo gut funktionieren werden - jetzt, wo Lukaku nicht mehr abgehoben hat.

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