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Kuntz bestätigt Überlegungen: Erneuter Türkei-Wechsel für Demirbay?

Kein Flick-Frust beim türkischen Nationaltrainer

Kuntz bestätigt Überlegungen: Erneuter Türkei-Wechsel für Demirbay?

Bald Spieler und Trainer im türkischen Nationalteam? Stefan Kuntz (Mi.) und Kerem Demirbay (re.).

Bald Spieler und Trainer im türkischen Nationalteam? Stefan Kuntz (Mi.) und Kerem Demirbay (re.). imago images (2)

Wie der türkische Nationaltrainer Stefan Kuntz dem Portal "Ajansspor" bestätigte, beschäftigt sich der türkische Verband mit einem Verbandswechsel des ehemaligen deutschen Nationalspielers Kerem Demirbay. Der 30-Jährige, der erst Anfang August von Bayer 04 Leverkusen zu Galatasaray Istanbul transferiert wurde, könnte somit zum zweiten Mal in kürzester Zeit wechseln und zukünftig für die türkische Nationalmannschaft auflaufen.

Fraglich bleibt dabei, inwiefern der türkische Verband von der Regeländerung der FIFA profitieren könnte, die den Verbandswechsel erleichterten soll. "Wir werden dies auf jeden Fall untersuchen. Es gilt, einige Formalitäten zu prüfen. Andererseits muss er natürlich besser sein als die Spieler, die wir haben", sagte Kuntz.

Demirbay, im Ruhrgebiet geboren, durchlief mehrere türkische Jugend-Auswahlen. Trotz Bemühungen des türkischen Verbands entschied sich der Sohn türkischstämmiger Eltern für eine Zukunft im DFB-Dress - auch aufgrund der Tatsache, dass der Mittelfeldstratege keinen türkischen Pass besaß und nur in Testspielen für die Türkei auflaufen durfte. Für die deutsche Auswahl debütierte Demirbay 2017 im Alter von 23 Jahren. Er absolvierte zwei A-Länderspiele und gewann 2017 den Confed-Cup.

Keine Enttäuschung bei Kuntz trotz Flick-Ernennung

Doch nicht nur zu einem möglichen Verbandswechsel von Demirbay äußerte sich Kuntz, sondern auch zur Ernennung von Hansi Flick zum Bundestrainer 2021. Der heute 60-Jährige galt damals aufgrund des zweifachen Gewinns der U-21-Europameisterschaft als ernsthafter Kandidat für die Nachfolge von Joachim Löw. Frustration darüber, dass es anders kam, empfindet Kuntz aber nicht: "Wenn zwei Personen im Rennen sind und die Entscheidung für den anderen getroffen wird, ist das nicht enttäuschend. Es ist fast wie ein sportlicher Wettkampf. Wenn Sie glauben, dass Sie Ihr Bestes geben, aber verlieren, müssen Sie es akzeptieren."

Vielmehr freute sich der Europameister von 1996 über die Aufgabe, die beim türkischen Verband auf ihn wartete: "Ich wollte nach den Jahren bei der U 21 eine neue Herausforderung. Als ausländischer Trainer in einem fremden Land zu arbeiten, war eine doppelte Herausforderung. Ich habe auf meine Gefühle gehört und war nach sehr guten Verhandlungen sicher, dass dieser Schritt der richtige war."

Auf die Frage zu einer möglichen Zukunft als deutscher Bundestrainer wich der türkische Nationaltrainer aus. Wichtiger sei ihm der Blick auf die bevorstehende EM in der Heimat: "Ich glaube, dass wir mit der türkischen Nationalmannschaft an der EURO 2024 in Deutschland teilnehmen werden." Zumindest bis dahin beobachtet Kuntz den deutschen Fußball eher aus der Ferne.

kon, sid

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