"Wir müssen auf jeden Fall sehr, sehr deutlich analysieren, warum wir eine souveräne Saison mit zwei Spielen komplett kaputt machen. Das war keine gute Leistung. Ich schäme mich dafür". So lautete Uwe Koschinats ehrliche und harte Analyse nach der Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern. Seine Mannschaft ist nach zwei Derbyniederalgen in Folge, 0:1 in Mannheim und 0:2 gegen Lautern, von Rang drei auf neun abgerutscht, mittlerweile mit drei Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz.
"Natürlich war das ein Stück weit drüber, aber Emotionen kann man nicht immer kontrollieren"
Dass die Fans nach dem doppelten Derby-Misserfolg nicht gerade fröhlich, friedlich aus dem Stadion gingen, ist klar. Einige Fans gingen aber sogar so weit, dass sie FCS-Torhüter Daniel Batz und anderen bis in den Innenraum folgten und dort lautstark zur Rede stellten. Der Kapitän äußerte sich im Nachhinein aber verständnisvoll: "Natürlich ist das ein Stück weit drüber, was da am Ende rauskommt, aber Emotionen kann man auch nicht immer kontrolliere." Frustrierte Fans? "Das ist verständlich". Die Mannschaft habe sich an die eigene Nase zu fassen, "dass jetzt so eine negative Stimmung herrscht, ist allein unsere Schuld, denn wir standen auf dem Platz".
Auch der Trainer zeigte Verständnis: "Wir haben die Fans wirklich enttäuscht. Wenn du auf diese Art verlierst, hinterlässt das einen faden Beigeschmack." Vielmehr störte Koschinat die Art und Weise der Niederlage. Seine Elf habe sich von einer Verlegenheit in die nächste gehangelt. "Das ist nicht unser Anspruch, schon gar nicht im Derby. Es zeigt aber, wie sehr wir versagt haben", erklärte der 50-Jährige schonungslos. Derbys scheinen dem FCS in dieser Saison jedenfalls nicht zu liegen. Gut also, dass nach der Länderspielpause der SC Verl aus Ostwestfalen zum Freitagabendspiel (19 Uhr, LIVE! bei kicker) lädt.