West

Parlatan verbreitet Zuversicht beim Wuppertaler SV

Neu-Coach sieht viel Potenzial im Kader

"Können den Rückstand aufholen": Parlatan verbreitet Zuversicht beim Wuppertaler SV

Neu-Coach Ersan Parlatan (links) und Sportdirektor Gaetano Manno bei der Vorstellung.

Neu-Coach Ersan Parlatan (links) und Sportdirektor Gaetano Manno bei der Vorstellung. IMAGO/Otto Krschak

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Die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel verbringt Ersan Parlatan (46) noch im heimischen Berlin bei der Familie. Ab dem Beginn des neuen Jahres 2024 wird der ausgebildete Fußball-Lehrer seinen Lebensmittelpunkt jedoch ins Bergische Land verlegen, um als neuer Cheftrainer mit dem Traditionsverein Wuppertaler SV in der Regionalliga West möglichst bis an die Tabellenspitze durchzustarten. Beim ehemaligen Bundesligisten hat Parlatan einen ligaunabhängigen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 unterschrieben.

Dass der aktuelle Vizemeister lediglich auf Platz sechs überwintert und neun Punkte Rückstand auf Spitzenreiter 1. FC Bocholt sowie sieben Zähler Abstand zum Tabellenzweiten und Titelfavoriten Alemannia Aachen aufweist, schreckt Ersan Parlatan nicht ab. "Es ist nach wie vor noch alles möglich. Ich sehe viel Potential im Kader", betont Parlatan im kicker-Gespräch. "Wenn alle an sich glauben und wir gut in die zweite Halbserie starten, können wir den Rückstand durchaus aufholen", verbreitet er Zuversicht.

Trainingslager in Belek

Schon kurz nach der Trennung von Ex-Cheftrainer Hüzeyfe Dogan (42) Ende November hatte Wuppertals Sportlicher Leiter Gaetano Manno (41) Kontakt zu Parlatan aufgenommen, der noch bis Oktober beim türkischen Zweitligisten Bandirmaspor tätig war. "Die Gespräche sind gut gelaufen. Danach habe ich mir die Gegebenheiten vor Ort angeschaut und freue mich jetzt, für einen so großen Traditionsverein wie den WSV arbeiten zu dürfen", sagt Ersan Parlatan, der zwar noch kein WSV-Spiel live im Stadion verfolgen konnte, jedoch schon seit einiger Zeit jede freie Minute nutzt, um sich per Videoanalyse ein Bild von seiner neuen Mannschaft zu machen. Persönlich wird er seine Spieler ab dem Trainingsstart am 3. Januar kennenlernen. Vom 14. bis 21. Januar geht es ins Trainingslager nach Belek (Türkei).

Für Ersan Parlatan ist die Regionalliga West die dritte Regionalliga-Staffel, die er als Trainer kennenlernt. Zuvor war er schon im Nordosten (TSG Neustrelitz, FC Viktoria Berlin und Berliner AK) sowie im Südwesten (TSV Steinbach Haiger und Kickers Offenbach) tätig. "Die sportliche Qualität in der West-Staffel ist mit zahlreichen Traditionsklubs und den spielstarken U-Mannschaften sehr hoch", hat er bereits festgestellt. "Der WSV bringt aber genügend Power mit, um sich gegen die starke Konkurrenz zu behaupten."

Zukunft von suspendierten Trio ungewiss

Ob die zuletzt suspendierten Durim Berisha (23), Kevin Rodrigues Pires (32) und Torhüter Sebastian Patzler (33) unter seiner Regie noch einmal eine neue Chance erhalten, lässt Ersan Parlatan offen. "Das wird Gaetano Manno moderieren", so der neue Trainer. Eine Zukunft des Trios beim WSV würde allerdings überraschen.

Klar ist: Christian Britscho (54), der nach Hüzeyfe Dogans Freistellung für drei Spiele als Interims-Cheftrainer eingesprungen war (ein Sieg, ein Remis, eine Niederlage), wird sich ab sofort wieder auf seinen Job bei der U 19 konzentrieren. In der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga will Britscho die Saison mit seinem Team über dem Strich beenden, um sich damit sicher für die künftige DFB-Nachwuchsliga zu qualifizieren.

Ralf Debat

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