Kaiserslauterns Trainer Dirk Schuster vertraute auf exakt dieselbe Elf, die in der Liga 3:3 gegen den Hamburger SV gespielt hatte. Auch Kölns Coach Steffen Baumgart verzichtete auf großartige personelle Rochaden - und das trotz der derben 0:6-Klatsche in Leipzig: Lediglich rechts hinten spielte Schmitz anstelle des erkälteten Carstensen.
Der FCK überließ Köln den Ballbesitz, erst in der eigenen Hälfte griffen die Hausherren aggressiv an. Dieser Matchplan ging in einer fußballerisch überschaubaren ersten Halbzeit auf, weil der Bundesligist mit dem Spielgerät nicht wirklich etwas anzufangen wusste. Ging es mal in die Tiefe, war der Pass zu ungenau, ansonsten drehte der Effzeh meist nach hinten ab.
DFB-Pokal, 2. Runde am Dienstag
Das spielte Lautern in die Karten, weil die Pfälzer nach 19 Minuten in Führung gingen - Hübers fälschte einen Schuss von Tachie entscheidend ab. Der Kölner Verteidiger war es auch, der die einzige Gäste-Chance in Hälfte eins hatte - nach einer Ecke köpfte er knapp drüber (5.).
Redondo erhöht nach der Pause
Nach Wiederanpfiff war es der FCK, der perfekt aus der Kabine kam. Nach starker Verlagerung von Ritter erhöhte der völlig freistehende Redondo auf 2:0 (47.). Erst jetzt wachte Köln auf, Maina scheiterte aber an der Latte (50.) und Waldschmidt schoss zweimal am Tor vorbei (51., 52.).
Nach etwas mehr als einer Stunde sorgte mit Ritter der Mann des Spiels bereits für die vermeintliche Vorentscheidung. Einen direkten Freistoß nahe der Strafraumgrenze versenkte er ins rechte Eck (65.).
Kölns Joker stechen
Köln gab aber nicht auf, der eingewechselte Thielmann brachte Köln nochmal heran und leitete damit eine hektische Schlussphase ein (71.). So richtig spannend wurde es, als mit Uth der zweite Kölner Joker traf (81.). Mitten in die Kölner Aufholjagd hinein sah jedoch Kapitän Kainz glatt Rot. Der Österreicher unterband einen Konter mit einem Foul von hinten an Tomiak, dennoch eine harte Entscheidung von Referee Sven Jablonski (84.). Zuvor sah bereits der schon ausgewechselte Martel Gelb-Rot, weil er aus Frust eine Wasserflasche aufs Spielfeld kickte (79.).
Auch in Überzahl war Lautern in den letzten Minuten nur noch am eigenen Strafraum zu finden. Köln rannte an, der Ausgleich war den Geißböcken aber nicht mehr vergönnt. Die wohl verdiente Quittung für eine viel zu späte Leistungssteigerung des Bundesligisten. Der FCK durfte mit dem 3:2 derweil den Einzug ins Achtelfinale feiern.
Nach dem Pokal ist jedoch vor der Liga: Kaiserslautern empfängt am Samstag die in Homburg ausgeschiedene SpVgg Greuther Fürth (13 Uhr), der 1. FC Köln bittet etwas später vor heimischer Kulisse den FC Augsburg zum Tanz (15.30 Uhr).