Im Januar 2011 löste Kenny Dalglish den glücklosen Roy Hodgson auf der Trainerbank des FC Liverpool ab. Verbunden damit: die große Hoffnung auf den Aufschwung. Doch die "Reds" kamen auch unter der Klub-Ikone nicht richtig in Tritt. Der achtmalige Europapokalsieger trennte sich am Mittwoch mit sofortiger Wirkung von Dalglish. "Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", hieß es von Vereinsseite.
In der Premier League standen sich an der Anfield Road am Dienstag Liverpool und Chelsea in einem Nachholspiel gegenüber. Es war ein schnelles Wiedersehen nach dem FA-Cup-Finale am Samstag, in dem sich die Londoner beim 2:1 den Titel sicherten. Den Reds gelang die Revanche in einer kurzweiligen Partie eindrucksvoll - auch weil die Gäste mit eine B-Elf antraten: 3:0 hieß es schon nach einer halben Stunde, am Ende 4:1. Die vagen Hoffnungen der Blues auf einen CL-Platz sind damit passé.
Der FC Chelsea ist zum siebten Mal FA-Cup-Sieger - und träumt jetzt mehr denn je vom ganz großen Coup: dem Champions-League-Titel gegen die Bayern in München. Die Final-Generalprobe gelang am Samstag in Wembley gegen den FC Liverpool (2:1), weil Didier Drogba in seinem "Wohnzimmer" mal wieder seine Abschlussklasse zeigte. Die Reds enttäuschten lange, haderten mit dem Referee und stehen nun vor einem Scherbenhaufen.
Für die einen ist es die letzte Chance, die Saison noch halbwegs zu retten, für die anderen nur eine Art Härtetest vor dem ganz großen Endspiel in München: Am Abend (18.15 Uhr) treffen sich Liverpool und Chelsea in Wembley zum 131. FA-Cup-Finale. Beide wollen die Liga-Situation für einen Moment vergessen - und beide träumen vom Pokal-Double.
Der FC Liverpool hat wieder Anschluss an die internationalen Startplätze gefunden. Die Reds gewannen in einem Nachholspiel des 26. Spieltags das Derby gegen Everton mit 3:0 und befinden sich nun wieder in Schlagdistanz zum Tabellenfünften Chelsea - allerdings beträgt der Rückstand auf die Blues immer noch sieben Punkte.
Der FC Liverpool muss in der heißen Saisonphase vier Wochen lang ohne Innenverteidiger Daniel Agger auskommen. Der dänische Nationalspieler wird dem frischgebackenen Ligapokalsieger etwa einen Monat fehlen, weil er sich im Endspiel gegen Cardiff am Sonntag eine Rippe gebrochen hat. Die EM-Teilnahme Aggers, der auch bei Deutschlands Gruppengegner Dänemark zu den Säulen in der Abwehr gehört, ist aber nicht gefährdet.
Die Rassismus-Affäre um Luis Suarez und Patrice Evra brodelte am Samstag wieder auf. Weil Suarez Manchester Uniteds Kapitän, den er im Hinspiel rassistisch beleidigt hatte, vor Liverpools 1:2-Niederlage im Old Trafford den Handschlag verweigerte, kochten die Emotionen noch einmal hoch. Sir Alex Ferguson wurde deutlich - und Suarez zeigt sich letztlich doch reumütig. Am Sonntag entschuldigte er sich via Vereins-Homepage bei Evra.
Vierte Runde im FA Cup - neben dem Fußball stand dabei am Samstag auch das Thema Rassismus im Fokus: Nach Vorfällen in den Liga-Duellen gab es zwischen QPR und Chelsea (0:1) keine Shakehands, bei Liverpools hitzigenm 2:1-Sieg über Erzrivale Manchester United wurde ein Fan ausfällig und verhaftet. Weiter ist auch Tottenham - und Arsenal! Mertesacker, van Persie & Co. bogen gegen Aston Villa einen 0:2-Pausenrückstand um.
32 Mannschaften sind in der vierten Runde des FA Cup vertreten, doch bei der Auslosung passierte das, was nicht passieren sollte: Der FC Liverpool zog ein Heimspiel gegen Manchester United. Und vor dem Duell am Samstag (13.45 Uhr) geht die Angst in Anfield um, man befürchtet hässliche Szenen - zu viel ist in den letzten Monaten zwischen den beiden Klubs vorgefallen.
Steven Gerrard (31) bei einem anderen Klub als dem FC Liverpool? Das hat es noch nie gegeben - und wird es wohl auch nie mehr geben: Am Donnerstag unterzeichnete der Kapitän der Reds einen neuen "langfristigen" Vertrag bei dem "Klub, den ich liebe und dessen Fan ich bin, seit ich ein kleiner Junge war". Gerrard sprach von "perfekten 24 Stunden".
Wie die "BBC" mitteilte, wird der FC Liverpool gegen die Acht-Spiele-Sperre seines Stürmers Luis Suarez wegen dessen angeblicher rassistischen Äußerungen keinen Einspruch einlegen. Somit wird die von der FA verhängte Strafe sofort aktiv und der Uruguayer war somit beim Premier-League-Spiel am Dienstag bei Manchester City nicht einsatzberechtigt. Zudem muss der 24-Jährige eine Geldbuße in Höhe von 40.000 Pfund (ca. 48.000 Euro) bezahlen.