Bayern

SV Schalding-Heining sieht sich in einem Gewöhnungsprozess

"Brutale Moral" stimmt die Verantwortlichen hoffnungsfroh

Keine Punkte, keine Zweifel: Der SV Schalding-Heining sieht sich in einem Gewöhnungsprozess

Rechnet bald mit besseren Ergebnissen: Stefan Köck, Trainer des SV Schalding-Heining

Rechnet bald mit besseren Ergebnissen: Stefan Köck, Trainer des SV Schalding-Heining IMAGO/regiopictures

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Die Rückkehr in die Regionalliga Bayern hat man sich beim SV Schalding-Heining ohne Frage anders vorgestellt: Nach drei Spieltagen steht der Dorfverein aus Niederbayern auf dem letzten Tabellenplatz, hat als einziges Team noch keinen Punkt auf dem Konto. Drei Spiele, drei Niederlagen, dazu neun Gegentreffer. Doppelt bitter: Weil die Heimpartie gegen Schweinfurt am 2. Spieltag abgesagt wurde, nachdem die Gäste im Stau stecken geblieben waren, muss der SVS im August vier Englische Wochen am Stück absolvieren - für die Amateure aus Passau keine leichte Aufgabe.

"Es wird nicht einfach, hier die richtige Belastungssteuerung zu finden", sagt Sportchef Markus Clemens, zumal der Aufsteiger sportlich noch nicht recht angekommen ist in der Regionalliga. Man sei bisher zu "fehleranfällig" gewesen, sagt Clemens. In allen drei Partien betrieb Schalding hohen Aufwand, zeigte gute spielerische Ansätze, brachte sich durch teils schwere individuelle Patzer aber um den verdienten Lohn. "Wir brauchen über 90 Minuten eine konzentrierte Leistung - in jeder Aktion müssen wir auf Spannung sein, sonst wird es nicht funktionieren", sagt Trainer Stefan Köck. Man habe gesehen, dass Fehler in der Regionalliga gnadenlos bestraft werden. "Wichtig ist, dass wir diesen Unterschied erkennen", sagte Köck und fügte an: "Ich hoffe, wir lernen relativ schnell."

Beim 1:5 gegen Vilzing agierte der SVS eine Stunde auf Augenhöhe, brach dann nach einem Doppelschlag des Gegners ein. Zuletzt in Memmingen schaffte Schalding nach einem frühen 0:2 ein starkes Comeback, fing sich aber kurz vor Schluss nach einem langen Ball das 2:3 ein. Und auch am Dienstagabend ging man in der 2. Runde des Totopokals beim SV Wacker Burghausen nach langer 2:1-Führung K.o., weil man sich wieder zwei ganz späte Gegentreffer einfing.

Wir arbeiten das gemeinschaftlich auf und werden das gemeinschaftlich lösen.

Stefan Köck zum Saisonstart

"Wir kassieren die Gegentore nicht nach Schema F. Wir haben Fehler gemacht, aber wir müssen uns auch erst an die Anforderungen in der Regionalliga gewöhnen, da muss man dem Team vielleicht auch mal den ein oder anderen Fehler zugestehen. Wir zeigen mit Sicherheit nicht mit dem Finger auf irgendjemand, wir arbeiten das gemeinschaftlich auf und werden das gemeinschaftlich lösen", urteilt Köck.

DER START

Was die Verantwortlichen positiv stimmt: Die Art und Weise, wie man sich in den ersten Partien präsentiert hat, sei absolut in Ordnung gewesen. "Ich sehe, dass das Team extrem gut und hart arbeitet. In Memmingen haben wir eine brutale Moral bewiesen und sind nach 0:2 hervorragend zurückgekommen", sagt Sportchef Clemens. Der Fehlstart sei keinesfalls an "grundlegenden Dingen" festzumachen, "dagegen verwehre ich mich massiv". Die Basis für die Regionalliga sei absolut vorhanden. "Wir müssen so weitermachen. Die Dinge, die noch nicht so geklappt haben, werden wir aufarbeiten, analysieren und dann abstellen. Grundsätzlich sind wir auf dem richtigen Weg."

Das sieht Trainer Köck ähnlich. "Wir müssen die positiven Dinge mitnehmen und ein paar Sachen besser machen. Wir haben schon vor dem ersten Spiel gewusst, dass es nicht einfach wird und dass wir im Vergleich zu letzten Saison nochmal zulegen müssen. Jetzt haben wir gesehen, in welchen Bereichen wir arbeiten müssen. Das werden wir tun - und dann bin ich sicher, dass sich auch die Ergebnisse einstellen", sagt der Coach, der von der Qualität seiner Mannschaft voll überzeugt ist und sich keine Sorgen macht, dass der souveräne Meister der Bayernliga Süd eine Klasse höher nicht mithalten kann. "Wir haben vollstes Vertrauen in unseren Kader. Wir wurden mit zehn Punkten Vorsprung Meister in der Bayernliga - und es gibt keine Zweifel, dass wir nicht auch in der Regionalliga bestehen können."

Andreas Lakota

Die Stadien in der Regionalliga Bayern