Tennis

"Kann mir keinen Vorwurf machen": Zverev scheitert in hochklassigem Spiel an Berrettini

Wimbledon, 3. Runde

"Kann mir keinen Vorwurf machen": Zverev scheitert in hochklassigem Spiel an Berrettini

Alexander Zverev ist in Runde drei in Wimbledon gescheitert.

Alexander Zverev ist in Runde drei in Wimbledon gescheitert. picture alliance / empics

Der 26-Jährige Zverev hat damit in Wimbledon weiter die schlechteste Bilanz aller vier Grand-Slam-Turniere. Noch nie ist er in London über das Achtelfinale hinausgekommen. Der gebürtige Hamburger verpasste es früh in der Partie, das Momentum auf seine Seite zu ziehen. Im allerersten Spiel der Partie hatte er einen Breakball, den er jedoch nicht nutzen konnte - über dreifachen Einstand schnappte sich Berrettini schließlich das Spiel.

Von dort an zeigten sich beide Spieler sicher und souverän bei eigenem Aufschlag bis hin zum vierten Aufschlagspiel von Zverev, als er das Spiel mit vier unerzwungenen Vorhandfehlern quasi abschenkte - und folglich auch den gesamten Durchgang, den der Italiener, der erst 2021 im Finale von Wimbledon an Novak Djokovic gescheitert und zuletzt wegen Verletzungen in der Weltrangliste auf Rang 38 abgerutscht war, mit 6:3 für sich entschied.

Tiebreak in Satz zwei musste her

Davon zeigte sich der Deutsche in Durchgang zwei allerdings unbeeindruckt. Bei eigenem Aufschlag ließ er bis zum 4:4 keinen einzigen Punktverlust zu, überzeugte dabei mit bis dato 88% ersten Aufschlägen. Sein erster Punktverlust bei eigenem Aufschlag war dann ein Doppelfehler.

Beim Stand von 30:30 fing es an zu regnen, aber auch nach der gut 45-minütigen Unterbrechung setzten beide Spieler ihr hohes Niveau fort, denn auch Berrettini schlug hervorragend auf. Am Ende standen bei Zverev 81% erste Aufschläge bei 96% Punktgewinnen nach ersten Aufschlägen gegenüber 69% bzw. 92% bei Berrettini. Im gesamten zweiten Satz gab es keinen Breakball, sodass der Tiebreak her musste, in dem der Italiener mit 7:4 die Oberhand behielt und sich die 2:0-Satzführung schnappte.   

Wieder Tiebreak - wieder zieht Zverev den Kürzeren

Der dritte Satz entwickelte sich beinahe zu einer Kopie des ersten Durchgangs. Beim Stand von 3:3 bei Aufschlag Berrettini hatte Zverev einen Breakball, den er jedoch nicht verwerten konnte. Im darauffolgenden Spiel sah es dann wieder nach einem Break zum 3:5 aus Zverevs Sicht aus, doch er konnte vier Breakbälle abwehren und so den Verlust des Spiels abwenden.

Mit einem Break für den Deutschen sollte es auch danach trotz einer Möglichkeit nicht klappen. Schließlich musste auch im dritten Satz der Tiebreak die Entscheidung herbeiführen.  Dieser entwickelte sich zur Nervenschlacht. Erneut ließ Berrettini, der nicht umsonst als einer der besten Rasenspieler auf der Tour gilt, nichts zu. Mit Ass Nummer 15 beendete er die Partie mit seinem dritten Matchball.

Zverev: "Bitter, dass ich schon in der dritten Runde auf Matteo treffe"

"Es war abgesehen vom Break im ersten Satz ein großartiges Match", so der 26-Jährige. "Ich kann mir heute keinen großen Vorwurf machen", war Zverev im Anschluss an die Partie dennoch stolz auf seine Leistung. "Er hat einfach zu gut aufgeschlagen, was soll ich da machen? Das ist eben Rasen-Tennis", musste auch der gebürtige Hamburger anerkennen. "Natürlich bin ich heute enttäuscht, aber es war halt bitter, dass ich schon in der dritten Runde auf Matteo treffe", so Zverev. "Wenn er so weiter spielt, kann er das Turnier gewinnen."

Mit Zverev ist nun auch der letzte von allen zehn deutschen Teilnehmern in der Einzelkonkurrenz ausgeschieden. Berrettini trifft im Achtelfinale nun auf den Weltranglistenersten Carlos Alcaraz, der sich zuvor in vier Sätzen gegen Nicolas Jarry durchsetzte.

kon

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