3. Liga

Kabaca: Trennung mit besten Empfehlungen

Vertrag des ehemaligen Sportlichen Leiters einvernehmlich aufgelöst

Kabaca: Trennung mit besten Empfehlungen

Blickt ohne Groll zurück: Mikayil Kabaca.

Blickt ohne Groll zurück: Mikayil Kabaca. IMAGO/foto2press

Eine Trennung im Streit hätte ganz gewiss nicht gepasst zum langjährigen Arbeitsverhältnis zwischen Mikayil Kabaca und dem SV Sandhausen. Im Sommer 2017 wechselte der einstige Drittliga-Spieler vom FSV Frankfurt zunächst als Teammanager an den Hardtwald und wurde dort im Frühjahr 2019 zum Sportlichen Leiter befördert. Damit folgte Kabaca in Sandhausen auf den heutigen Magdeburger Otmar Schork und setzte dessen erfolgreiche Arbeit lange Zeit nahtlos fort. Unter Kabacas Verantwortung gelang dem vor den Toren Heidelbergs beheimateten Dorfverein drei Mal hintereinander der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. 2023 ereilte Sandhausen dann der Abstieg. Kurz bevor dieser besiegelt war, folgte Kabacas Freistellung.

Ich werde Sandhausen immer dankbar sein für die Chance, die man mir gegeben hat.

"Mikayil hat große Verdienste um unseren Verein", betonte Präsident Jürgen Machmeier, "und menschlich haben wir ihm sowieso gar nichts vorzuwerfen." Ebenso hielt Geschäftsführer Volker Piegsa fest: "Wir haben Mikayil einiges zu verdanken." Folgerichtig konnte Kabacas unbefristet laufender Vertrag vor einigen Wochen nun auch formal in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst werden. "Ich bin froh, dass es so gelaufen ist", blickt Kabaca ohne Groll zurück. "Ich werde Sandhausen immer dankbar sein für die Chance, die man mir gegeben hat, und wünsche dem Verein den schnellstmöglichen Wiederaufstieg. Ich denke, beide Seiten haben voneinander profitiert und können zuversichtlich nach vorne schauen."

Unfreiwillige Freizeit zur Horizonterweiterung genutzt: "Das kommt leider oft zu kurz"

Unmittelbar nach dem Ende seiner aktiven Karriere 2008 war Kabaca beim FSV Frankfurt ins Management eingestiegen. Am Bornheimer Hang, wo er zudem als Ehrenspielführer firmiert, blieb er neun Jahre, ehe er dem Lockruf aus Sandhausen folgte. Beim FSV hatte der im hessischen Bad Nauheim geborene Deutsch-Türke von 2008 bis 2016 acht Spielzeiten in der 2. Bundesliga mitgestaltet. In der Branche steht Kabaca für Kontinuität, Bodenständigkeit und Teamfähigkeit, zuletzt nutzte er die unfreiwillige Freizeit seit der Trennung vom SVS zur Horizonterweiterung: "Auch mal stressfrei Fußballspiele anzuschauen, von der Regionalliga bis zur Bundesliga und in verschiedenen ausländischen Ligen - das kommt im Job leider oft zu kurz."

Entdeckungen wie El-Zein und Burcu gelten weiter als Faustpfand für die Zukunft

Die besten Empfehlungen für künftige Engagements stellte Kabaca übrigens just SVS-Boss Machmeier aus, der anlässlich der Trennung noch einmal zu einer bemerkenswerten Lobrede auf seinen ehemaligen leitenden Angestellten ansetzte. Zwar sei es während der vergangenen Abstiegssaison nicht gelungen, aus den "guten Spielern", die Kabaca verpflichtet habe, "eine echte Mannschaft" zu formen. Aber, hielt Machmeier fest: "Man tut Mikayil Unrecht, wenn man sagt, er habe nur ausgediente Spieler geholt und keine jungen, entwicklungsfähigen."

Denn: Zum Zeitpunkt von Kabacas Abschied stand der damalige Noch-Zweitligist Sandhausen "gemessen an Einsatzzeiten von U-23-Spielern an sechster Stelle von allen 36 Profiklubs", so Machmeier. Und: Talente wie Abu-Bekir El-Zein (21, kam 2022 vom BVB) oder der aus der Vereinslosigkeit zunächst zur U 19 geholte Livan Burcu (19, zuvor Eintracht Frankfurt) gelten im aktuellen Kader nach wie vor als Faustpfand für die Zukunft.

Thiemo Müller

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