Das Spiel war gerade mal eine gute Viertelstunde alt, als im Allianz Stadium die ersten Pfiffe zu hören waren - dabei lag Juventus Turin sogar vorne. Das Team von Massimiliano Allegri schien sich aber auf dem Blitzstart durch Dybala (3.) schon früh auszuruhen, agierte behäbig und sorgte dafür, dass Ersatzkeeper Perin mit Paraden gegen Berardi (13.) und Kyriakopoulos (16.) ordentlich zu tun hatte. Das 1:1 durch Traoré, der von drei Juve-Verteidigern nur Geleitschutz bekam und den Ball daraufhin sehenswert ins rechte Eck schlenzte (24.), war nur die logische Konsequenz eines maximal halbgaren Auftritts des Titelverteidigers in der ersten halben Stunde.
Erst danach wachten die Bianconeri ein wenig auf, gestalteten die Partie wieder ausgeglichener und hatten noch vor dem Pausenpfiff zwei gute Chancen: Sowohl McKennie (35.) als auch Neuzugang Vlahovic (37.) scheiterten aber am 40-jährigen Sassuolo-Keeper Pegolo. Vlahovic hatte - genau wie Zakaria - nach seinem Traumdebüt in der Liga wieder das Startelfmandat erhalten, blieb bis auf seine ausgelassene Großchance im ersten Durchgang aber blass.
Juventus verzweifelt an Pegolo - dann kommt Vlahovic
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das allerdings grundlegend. Juve kam wie verwandelt aus der Kabine, brannte ein wahres Offensivfeuerwerk ab - und Vlahovic war mittendrin. Der Serbe scheiterte aber gleich zweimal am bärenstarken Pegolo (60., 63.), zudem traf McKennie mit einem schönen Schlenzer nur den Pfosten (55.). Der Favorit belagerte den Sassuolo-Strafraum und entfachte mächtig Druck, nur der Ball wollte partout nicht über die Linie. Bestes Beispiel: Eine Slapstick-Aktion in der 73. Minute, in der zunächst Pegolo gegen McKennie parierte, dann de Ligt aus kurzer Distanz den Pfosten traf, ehe der angeschossene Bonucci den Ball irgendwie über statt in das leere Tor beförderte.
Juventus verzweifelte schier am eigenen Chancenwucher - und am 40-jährigen Pegolo, der gegen Rabiot (82.) die nächste Glanztat aufbot. Umso bitterer für den herausragenden Schlussmann war das Zustandekommen des letztlich spielentscheidenden Treffers: Vlahovic kam links zu leicht vorbei an Müldür, sein Schuss aus spitzem Winkel wäre aber wohl nicht einmal aufs Tor gekommen - doch Ruan fälschte ihn gegen Pegolos Laufrichtung ins kurze Eck ab (88.). Für Vlahovic war es allerdings nicht das zweite Tor im zweiten Juve-Spiel, der Treffer wurde offiziell als Eigentor gewertet. Im Halbfinale der Coppa Italia trifft Juventus nun auf die AC Florenz, die zuvor mit 3:2 in Bergamo gewonnen hatte.